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Nr. 99/1917 PAPIER-ZEITUNG 2063 Zeitungen derart mit Papier eingedeckt, daß weitere Bestellungen unnötig wurden, worauf die Preise dann sanken. Frankreich führte im Jahre 1916 135 Mill, kg Papier im Werte von über 200 Mill. Frs. ein. Von Ende Februar 1917 sind sowohl Nachfrage wie Preise wiederum gestiegen. Viele Fabriken haben dies jedoch nicht aus- nutzen können, da die einen nicht genug Kohle, die anderen nicht genug Rohstoff hatten, alle aber mit Verfrachtungsschwierigkeiten zu kämpfen hatten. Die chemische Industrie hat während des Krieges erhebliche Fortschritte gemacht, so daß Natronlauge und Chlor nach Kriegsschluß zu billigen Preisen zur Verfügung stehen werden. Hat man dann noch billige Wasserkraft, genügend Arbeiter und Kohle, so wird die französische Papierindustrie bedeutenden Auf schwung nehmen. (Zeitschr. f. angew. Chemie) Zeitungspapier in der Schweiz. Die schweizerische Tagespresse muß nach einer Verordnung des Bundesrats ihren Papierverbrauch im Monat Dezember 1917 gegenüber den Verbrauch im De zenber 1916 um mindestens 10—20 v. H. verringern. Der Er sparnisgrad wird den einzelnen Zeitungen durch amtliche Zu schrift auferlegt. Zum 12 Januar wird nach Vereinbarung der be teiligten Industrie ein Höchstpreis für Zeitungspapier von 88 Fr. für 100 kg in Kraft treten. („Der Zeitungs- Verlag”) Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker Auszüge aus der Literatur der Zellstoff- und Papierfabrikation (Chemischer Teil.) II. und III. Vierteljahr 1917 Verfaßt von Prof. Dr. Carl G. Schwalbe, Eberswalde W.-B. = Wochenbi. f. Papierfabr., P.-F. = Papierfabrikant, P.-Z. = Papier-Zeitung, Zentr.-Bl. = Zentralbi. f. d. österr. -ungar. Papierind. III. Papierindustrien 2. Papiere besonderer Zweckbestimmung Fortsetzung zu Nr. 98 Jos. Baudisch. Die Zukunft der Spinnpapiere. Zentralblatt für die österr.-ungar. Papierindustrie XXXV, 158 (1917) Nr. 9. Der Ver fasser entwickelt die Gründe, welche gegen die Errichtung neuer Papierfabriken sprechen. Er betont besonders, daß im Auslande, ins besondere in Kanada, riesige Neuanlagen für Zellstoffherstellungen errichtet werden. Er hebt ferner hervor, daß die Papierfasern an und für sich nur schlecht infolge ihres Baues als Textilfasern sich eignen, bezweifelt, ob es volkswirtschaftlich lohnend sein kann, zu erst aus Holz Zellstoff, dann aus diesem Papier ein Gespinst, und dann ein Gewebe zu machen, wenn man gleich Jute oder. Baumwolle nehmen kann, die noch dazu hochwertige Gewebe ergeben. Es ist fraglich, ob die Holzpreise unter diesen Umständen einen Wettbewerb mit den Textilfasern zulassen. Allerdings kann durch sorgfältige Verwen dung der Abfälle die Menge des Papierholzes gesteigert werden. Baudisch macht darauf aufmerksam, daß gerade die Teile des Holzes, die als Säumlinge fallen, die längsten Fasern haben, da es bei Zell stoffherstellung für Spinnzwecke mehr auf lange Fasern als auf un bedingte Reinheit ankommt. Der Preis für Rohjute war für 100 kg vor dem Kriege 58 M., für Garnpapier beträgt er 240 M. Nach dem Kriege ist eine Riesenauf stapelung von Baumwolle zu erwarten) die während des Krieges nicht hat verschickt werden können. Jos. Baudisch. Dünne Papiergarne. Zentralblatt für die österr-, Ungar. Papierindustrie XXXV, 225—226 1917) Nr. 11. Dem Papier garn fehlt bis zu einem.gewissen Grade die Festigkeit und die-Wasser-, bezw. Flüssigkeits- Beständigkeit. Diese Eigenschaften fehlen auch dem japanischen Kodzustoff. Papiergarne. Nach Zeitschrift der Textilindustrie in Kunst stoffe 7, 100 1917) Nr. 7. Angaben über Stoffmischung des Spinn papiers, Feuchten der Papierbänder und Geschwindigkeit des Spin nens. Auf ähnliche Untersuchungen in der Papier-Zeitung wird eben falls hingewiesen. Papiergarne. Wochenblatt.!. Papierfabr. 48, 1580—1581 (1917) Nr. 36. Papiergewebe-Bleiche. Wochenblatt für Papierfabr. 48, 1673. (1917). Die Bleiche des fertigen Gewebes macht es weicher, saug fähiger und dichter. Gebleichte Papiergewebe. Leipziger Monatsschrift für Textil- Industrie vom 15. April 1917 S. 63 B. Kunststoffe 7, 191 (1917) Nr. 13. Verfahren der Firma Emil Jagenberg, Düsseldorf. Verschimmeln von Papiergarn und Geweben. Papier-Ztg. 42, 1307 (1917) Nr. 65. Der Flüssigkeit, die zum Anfeuchten der Spinn lösungen dient, muß.ein Mittel zugefügt werden, welches die Schimmel bildung verhindert, ohne Rost auf den Eisenteilen der Maschine zu bilden. Empfohlen wird das „Faberon” von Dr. Wilh. Schmid, Stuttgart. Verschimmeltes Papiergarn. Papier-Zeitung 42,1023 (1917) Nr. 50. Bei naß gesponnenen Garnen kann das Vermodern in 14 Tagen bis 3 Wochen eintreten. Papiergarn-Verwendung. Papier-Zeitung 42, 667 (1917) Nr. 32. Die Notiz in der Papier-Zeitung enthält eine Zusammenstellung über die Verwendung von Papiergarnen in den verschiedenen Zweigen der niederrheinischen Weberei. Samuel Marschik. Einige Uniersuchungsergebnisse von Papier garn und Papiergewebe. Kunststoffe 7, 105 (1917) Nr. 8. W. Massot. Papierstoffgarne. Kunststoffe 7, 130—131, 144 (1917) Nr. 9 und 10. Schweißfeste Papiergewebe. Papier-Zeitung 42, 1307 (1917) Nr. 65. Zur Beseitigung des unangenehmen Geruches, sowie der Schädigung der Haut werden Formalin, Lösungen der Salicylsäure und ihre Salze empfohlen. Versuche mit Papiergarn- Treibriemen. Papier-Zeitung 42, 1002 (1917) Nr. 49. Treibriemen aus Papiergeweben. Papier-Zeitung 42, 807 (1917) Nr. 39. Behandlung von Riemen aus Papiergeweben. Papier-Zeitung 42, 533 1917) Nr. 26. Papiergarn- Treibriemen. Wochenblatt für Papierfabr. 48, 1500—1502 (1917). Bock. Treibriemen aus Papiergarn. W.-B. 48, 791—793 (1917), Papier-Zeitung 42, 1494 (1917) Nr. 74. Bock, Treibriemen aus Papiergarn. Kunststoffe 7, 256 (1917) Nr. 18. Der Aufsatz enthält Dehnungsschaubilder und eine Tabelle über Meßversuche mit Papiergarn. Max Müller. Zellstoff pappe ,,sogenanntes Kunstleder”. Papier- Zeitung 42, 1327 (1917) Nr. 66. Sulfitzellstoff, mit Viskose stark geleimt, wurde schon in englischen Papierfabriken im Jahre 1900 als Lederersatz hergestellt. Für besondere Zwecke kann mit tierischem Leim und Formaldehyd die Stoffmasse wasserdicht hergestellt werden, meistens genügt die Viskoseleimung. /solierkraft von Papier. Papier-Zeitung 42, (1917) Nr. 26. Von den für Isolierzwecke benutzten Papieren haben nach englischen Ver suchen echte Pergamentpapiere die größte Widerstandskraft. In der Widerstansdskraft folgen Urkundenpapiere, Tauenpapier und Preß span. Tränkung mit Benzol und Bestreichung mit Fettstoff erhöht die Isolierkraft, doch nehmen solche Papiere leicht Feuchtigkeit an, und ihr Gefüge ist gelockert. Vulkanfiber. Pappen- und Holzstoffzeitung 24, 110/111 (1917) Nr. 17/18. Der Fragekasten enthält einige Angaben über Vulkan fiber. Bemerkenswert ist, daß für elastische Vulkanfiber durch Zusätze von Dextrin, Eiweiß oder Blut die Härte des Produktes gemildert und elastische, biegsame Vulkanfiber erzielt werden kann. Hin sichtlich der Biegsamkeit spielt auch die Dauer des Auslaugens nach dem Vulkanisieren mit Chlorzink eine Rolle. Lederersatz kann auch durch lang andauernde Behandlung mit Oelemulsionen von der nötigen Elastizität erzielt werden. Papierrohre. Wochenbi. f. Papierfabr. 48, 558 (1917) Nr. 13. Vergleiche diese Literaturauszüge 1917, 1. Vierteljahr. Papiermufjendichtung für Rohrleitungen. Schweiz. Bauzeitung vom 3. Februar 1917; Z. Verein D. Ing. 61, 179 (1917). Preßzellstoff-Rohrleitungen. Wochenblatt für Papierfabr. 48, 1240 (1917) Nr. 28. Leykam-Josefsthal A.-G. Herstellung von Zellstoffwatte oder Nitrierpapier. DRP 294079. Papier-Zeitung 42, 702 (1917) Nr. 34. Beschreibung einer geeigneten Apparatur. Filtermasse für Brauereien. Papier-Zeitung 42, 998 (1917) Nr. 49. Die beste Filtermasse besteht aus~ Baumwolleinen, der Feuchtigkeits gehalt sollte 10 v. H. nicht übersteigen, da sonst Schimmelbildung eintritt. 3. Hadern M. Freiberger. Die Untersuchung von Baumwolle mittels Dämpfen. Färber-Ztg. XXVIII, 221—224, 235—237, 249—252 (1917) Nr. 15, 16, 17. Die Untersuchung enthält eine Menge wertvoller Beobach tungen über den Einfluß des Dämpfens auf verschieden vorbereitete Baumwolle. (Man vergl. auch Abschnitt IV dieser Literaturauszüge.) Spinnpapier, Natronzellstoff und Kodzufaser. Zentralbi. f. die österr.-ungar. Papierindustrie XXXV, 239—242 (1917). Die Ein bürgerung der japanischen Kodzupflanze in Oesterreich könnte den notwendigen Ersatz für die mehr und mehr verschwindenden Hadern liefern. 4. Holzschliff Hemag-Verfahren. Wochenbi. f. Papierfabr. 47, 1272 (1916). Das sogenannte neue Hemag-Verfahren zur Herstellung von Pack papier und Pappen aus Holzabfällen kommt auf das Quetschverfahren Rasch-Kirchner heraus. Es wird stark bezweifelt, daß der nach dem Quetschverfahren hergestellte Stoff sich bezüglich seiner Fasergüte mit einem guten braunen Holzstoff wird messen können, geschweige denn mit dem schwedischen Kraftpapier. Tannenholz zur Schliffherstellung, Wochenblatt für Papierfabr. 48, 746 (1917) Nr. 17. Nach Kirchner schlägt die weiße bis schwach rötliche Farbe des Tannenstoffes (Abies pectinata) leicht in rötlich bis bläuliche Töne um. Stoff, rein aus diesem Tannenholz geschliffen, gibt ein sprödes Papier. Holzschliff und Zellstoff aus Tanne. Pappen- und Holzstoff zeitung 24, 134, 147 (1917) Nrn. 21/22, 23/24. Wiedergewinnung der feinsten Fasern und Extraktstof je aus den Abwässern der Holzschleifereien. Papierfabr. XV, 502 (1917). Die Wiedergewinnung der feinsten Fasern etwa für Futterzwecke er scheint wenig aussichtsvoll. Man wird sich damit begnügen müssen, die feinsten Fasern, soweit sie sich abfangen lassen, zur Umhüllungs masse für Dampfrohre und ähnliche Zwecke zu verwenden. (Fortsetzung folgt.)