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2036 PAPIER-ZEITUNG Nr. 9741917 tImKampifürs Vaterland fiel Herr Günther Haberland, Leut nant in einem Husaren- Regiment und Kompagnieführer in einem Garderegiment, Sohn des Verlagsbuchhändlers und Buchdruckerei 1 besitzers sowie Zweiten Vorsitzenden des Deutschen Buchdrucker- Vereins Ernst Haberland in Leipzig. Der Gefallene wurde kürzlich mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. — n. f Buchdruckereibesitzerundinhaber der Zeitung für Gommern, Eugen Nesemann. (Zerbster Ztg.) K. f In Burg auf Fehmarn starb die Besitzerin des Fehmarnschen Wochenblattes, Frau J. Eathje, im Alter von 67 Jahren. Seit dem kurz vor dem Krieg eriolgten Tode ihres Mannes hat sie den Betrieb der Buchdruckerei C. H. Rathje geleitet. — -n. Konkurs. Buchdruckereibesitzer Erich Cyrys in Wilsnack. Schlußtermin 15. Dezember, vormittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgericht in Wittenberge, Bez. Potsdam. Auszeichnung. Herr Fritz Kramp, kaufmännischer Mitarbeiter der Firma Poensgen & Co. G. m. b. H., Papierfabrik Kieppemühle, Zweigniederlassung Berlin SW 19, erhielt das Eiserne Kreuz. Herrn Paul Stoebe, Landsturmmann in einem Landwehr-Infan- terie-Regiment, in Firma Kobert Stoebe, Papierverarbeitungswerk in Berlin NO, wurde die rote Kreuz-Medaille 3. Klasse verliehen. 6. Kriegsanleihe. Die Zwischenscheine für die 4 % prozentigen Schatzanweisungen der 6. Kriegsanleihe können vom 10. Dezember ab in die endgültigen Stücke umgetauscht werden. Näheres darüber ist aus Anzeige in dieser Nummer zu ersehen. Stiftung. Die von der Gemeinde Bermsgrün mit 3000 M. begründete Weidenmuller-Stittung zugunsten Ortsarmer wurde von Kommer zienrat V. Weidenmüller in Antonsthai um weitere 3000 M. erhöht. (Leipz. N. N.) Eg. Brand. Vermutlich infolge Brandstiftüng ist bei der Firma Eichler & Suhle, Papierfabrik in Gröba a. d. Elbe, ein Lagerraum, weicher Altpapiervorräte enthielt, ausgebrannt. Der Betrieb erleidet dadurch nur eine kurze Unterbrechung, da sämtliche Maschinen ver schont geblieben sind. Zeitungswesen. Sämtliche Hamburger Tageszeitungen geben be kannt, daß sie (aus bekannten, näher angegebenen Gründen) den bisherigen Teuerungszuschlag von 10 v. H. aut die Preise für Anzeigen und Reklamen vom 1. Dezember d. J. ab auf 20 v. H. erhöhen. —n. „ Kriegsamt, Amtliche Mitteilungen und Nachrichten". Vom 1. Januar 1918 ab wird das Blatt nur noch an behördliche oder in behördlichem Aultrage arbeitende gemeinnützige Stellen sowie an die Presse kostenlos geliefert. Alle anderen Bezieher haben die für 1918 auf 4 Mark für Stück und Jahrgang festgesetzte Bezugsgebühr (einschließlich Zustellungsgebübr) Zu zahlen; Eine neue Litausche Zeitschrift ,,Darbo balsas" (Stimme der Wahrheit) hat in Wilna zu erscheinen begonnen. Sie wird einmal wöchentlich herausgegeben. (Dtsch. Lodzer Ztg.) K. Gewalttaten in Finland. Unter den,Gewalt-, Mord- und Plün derungstaten der „roten Garde” der Sozialisten in Finland, die sich mit den russischen Soldaten im Lande verbündeten und von ihnen Waffen erhielten, wird u. a. folgendes berichtet: In Enso, Wiborgs län, wurde der schwedische Direktor der Sulfitstoff-, Karton- und Papierfabrik Enso Träsliperi A. B., Ingenieur Sölve Thunström, von der roten Garde iestgenommen und geriet in Lebensgefahr; erst nach tatkräftigem Eingi eilen des schwedischen Generalkonsulats kam er wieder frei. In Mänttä erklärte die Leitung der Papier- und Sulfit- stoilabrik G. A. Serlachius A.-B., die Arbeit würde nicht früher wieder aufgenommen, als bis alle Arbeiter, die sich an den Gewalt taten beteiligt haben, fortgeschickt und die gestohlenen Wertsachen zurückgelietert seien. Daraufhin verhafteten die Arbeiter den Fabrik direktor. bg. Papierholz-Konzession in Kanada. Das Forst- und Gruben ministerium von Ontario, Kanada, fordert bis 17. Dezember Gebote ein auf das Recht, in der Umgegend des Kapuskasing-Flusses in den Bezirken Timiskaming und Algoma Papierholz und Kiefern- Nutzholz zu fällen, mit der Verpflichtung, das Holz in der Provinz Ontario zur Papierstoff- und Papiererzeugung zu verwenden. bg. Papierspinnerei Verband Deutscher Juteindustrieller. Die Verhandlungen wegen Verlängerung des Verbandes über 1917 hinaus dauern fort und ver sprechen Enolg. (Frkf. Ztg.) Die Hannoversche Baumwollspinnerei und Weberei A.-G. schließt für 1916/17 nach 72 089 (i. V. 95 000) M. Abschreibungen mit einem Betriebsverlust von 159 095 M. ab (i. V. 108 483 M. Gewinn, aus dem 6 v. H. Dividende verteilt wurden). Der Verlust wird aus dem Gewinn- voftrag und aus Rücklagen gedeckt. Der Betrieb ruhte während des ganzen Jahres. Briefkasten Der Frage muß 15 Pf.-Marke befliegen, Anonyme Anfragen bleiben unbertckadchtigt, Antwort erfolgt ohne Gewähr. Kostenfrei nur, wenn Abdruck ohne Namen gestattet. Versicherungswert 14117. Frage : Durch Wasserschaden wurden mir 50 Ztr. Pappe wertlos, die Versicherung zahlt nur den Einkaufswert. Da ich 40 M. für 100 kg zahlte, und der jetzige Preis 70 M. ist, so entsteht mir bedeutender Schaden, da ich die Pappe durch neuen Einkauf ersetzen muß. Kann die Versicherung in diesem Fall zum heutigen Tagespreis gezwungen werden? Antwort: Unseres Wissens hat die Versicherungsgesellschaft den Schaden zu ersetzen entsprechend dem Wert der Ware, den sie zur Zeit;, als der Schaden entstand, hatte, vorausgesetzt, daß der ver sicherte Gegenstand zu entsprechendem Werte in die Versicherung eingeschlossen wurde. Holzschliff-Nachweis 14118. Frage: Zum Feststellen von Holzgehalt im Schreib papier gibt es eine Flüssigkeit, wonach holzhaltiges Papier sich rot färbt, wenn man die Flüssigkeit aufstreicht. Unter welcher Bezeich nung kann man diese Flüssigkeit in der Apotheke bekommen ? Antwort: Am gebräuchlichsten zur Feststellung des Holz schliffgehaltes ist eine Phloroglucin-Lösung, die jedoch nur auf weißen Papieren genaue Angaben liefert. Die Vorschrift zu ihrer Herstellung ist in Prof. Wilhelm Herzbergs „Papierprüfung” auf Seite 133 wie folgt angegeben: „Man löst 1 g Phloroglucin in 50 ccm Alkohol und fügt etwa 25 ccm konzentrierte Salzsäure hinzu; es entsteht eine schwach gelb gefärbte Flüssigkeit, welche sich allmählich durch den Einfluß der Luit und des Lichtes zersetzt; man tut daher gut, nicht größere Mengen herzustellen, da eine frisch bereitete Lösung schneller und schärfer wirkt als eine schon in Zersetzung übergegangene”. In Apotheken erhält man diese Lösung kaum, wohl aber bei Louis Schopper in Leipzig, Arndtstr. 27, der auch Gebrauchsanweisung und eine Farbtafel mitgibt, an deren Hand man auch die Menge des Holz schliffs im Papier schätzen kann. Dort ist auch dort Wursters „Di- Lösung” nebst Farbtafel zu haben, welche Lösung auch auf farbigen Papieren einigermaßen verwendbar ist. Gebleichte Papiere ? 14119. Frage: Welche Papiere bezeichnet man mit „gebleicht”, welche mit „ungebleicht” ? Antwort: Der Ausdruck „gebleichtes Papier” ist unrichtig, da fertige Papiere fabrikmäßig nicht gebleicht werden. Der Ausdruck hat sich jedoch in der Kriegszeit eingebürgert als Abkürzung für Papier aus gebleichtem Stoff. An solchen Stoffen besteht nämlich großer Mangel, und die meisten Papiere, zu denen man sonst gebleichte Stoffe nahm, werden aus ungebleichten hergestellt. Man nennt jetzt diese Papiere vielfach kurzweg „ungebleicht”. Ungebleichtes Schreibpapier 14120. Frage: Nach dem beiliegenden „Vorlagemuster” kauften wir holzfreies ungebleichtes Schreibpapier. Geliefert wurde nach dem beiliegenden „Liefermuster”. Wir halten die Abweichung selbst unter den gegenwärtigen Verhältnissen für so auffallend, daß es über die Grenzen des Erlaubten hinausgeht. Wenn wir auch nicht die Schwierigkeiten in der Rohstoiibeschaffung verkennen, so ist doch ein derartiger Unterschied zu groß. Sind wir gezwungen das Papier zu übernehmen, oder können wir verlangen, daß uns wenigstens einigermaßen mustergetreu geliefert wird ? Das wichtigste ist, daß wir Ersatzlieferung bekommen. Antwort: Das gelieferte Papier ist erheblich grauer, aber ebenso gut geleimt wie die Vorlage und wie diese frei von Holzschliff. Viel leicht wurde zur Herstellung des gelieferten Papiers holzfreier Alt papierstoff mitverwendet, da neuer Zellstoff für diese Art Papier schwer erhältlich ist. Tintenschritt ist auf dem gelieferten Papier gut leserlich. Unter heutigen Umständen würden wir es für zweck mäßig halten, das gelieferte Papier nicht zu beanstanden. Feinpapier 14121. Frage: Rechnet man Normalpapiere 2 a ganz allgemein zu den Feinpapieren, oder besteht darüber eine Meinungsverschieden heit in Fachkreisen, ob Papiere dieser Art zu den Feinpapieren gehören ? Antwort: Unseres Wissens wird Normalpapier 2 a allgemein zu den Feinpapieren gerechnet. Verbuchung der Kriegssteuer 14122. Frage: Ist die Kriegssteuer (Kriegsabgabe) bei einer Firma mit alleinigem Inhaber auf Handlungsunkosten bezw. Gewinn und Verlustkonto, oder auf dem Kapitalkonto zu verbuchen ? Die Art der Verbuchung würde die Einkommensteuer wesentlich beein flussen. Allgemeine Sitte und Vorschrift ist es wohl, Einkommensteuer zu Lasten des Privatkontos bei Einzelunternehmen zu verbuchen, in dem Wort Kriegssteuer liegt jedoch ein anderer Sinn, so daß sie wohl auf Geschäftsunkosten zu verbuchen ist. Antwort: Unseres Erachtens ist die Kriegssteuer im Wesen nicht anders als jede andere Steuer, nämlich eine Abgabe an die Gemeinschaft zur Deckung ihrer Ausgaben. Demnach wäre die Kriegssteuer so zu verbuchen wie jede andere Steuer. Verantwortlicher Schriftleiter Siegmund Ferenczl, Friedenan. Zuschriften nur an Papter-Zettung, Berlin'SW 11, erbeten Verlag von Carl Hofmann, Bei Im. Druck von A. W. Hayn’s Erben (Curt Gerber;, Berlin SW 68, Zimmerstraße 29