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BAP IER-UERARBE ITUNG a Bu CH G E W ERBEEB Tierischer Leim für Buchbindereien. Für den III. Versorgungs abschnitt (Januar, Februar, März 1918) ist der Bedarf vom 1. bis zum 15. Dezember auf vorgeschriebenem Vordruck anzumelden bei den Ortsstellen oder (in Bezirken, in denen keine Ortsstelle 1 sich befinden) an den Landesstellen der Bezugsvereinigung des deutschen Buchbindergewerbes. Bei diesen Stellen sind auch die Anmelde vordrucke zu haben. Anmeldungen zu früheren Versorgungsabschnit ten sind nicht für einen zukünftigen Versorgungsabschnitt giltig. Wer die neue Anmeldung versäumt, hat keinen Anspruch auf Zu teilung. Für den III. Versorgungsabschnitt wird voraussichtlich weniger zugeteilt werden können als für den II. Versorgungsab schnitt. Karton verbrauch für private Postkarten Der Reichsausschuß für Druckgewerbe, Verlag und Papier verarbeitung in Berlin SW 68, Alexandrinenstraße 110, richtet unter Tgb. Nr. 883. 11/17 folgenden Aufruf: ■ „An alle Hersteller und Verleger von Ansichis-, Genre-, Kunstpostkarten usw.l” Die Papiernot zwingt zu Einschränkungen auf allen Gebieten des Druckgewerbes und der Papierverarbeitung. Sie wird Beschränkung der Verwendung von Karton für Postkartenzwecke auf die Hälfte des derzeitigen Verbrauchs notwendig machen. Der Reichsausschuß hofft, die Einschränkung in der Gewichts- 'menge des zugewiesenen Rohstoffs dadurch ausgleichen zu können, daß auf dem Wege freier Vereinbarung zwischen Herstellern und Verlegern für alle nach dem 1. Januar erscheinenden Neuheiten das zurzeit off übertrieben hohe Gewicht des Kartons auf etwa 250 g/qm herabgesetzt und die Größe der einzelnen Postkarte von 9x14 auf 8 X 12 cm vermindert wird. Obwohl die führenden Verbände der Postkartenherstellung diesen Vorschlägen bereits zugestimmt haben, und der Reichsausschuß in seiner letzten Vollversammlung die Herabsetzung von Gewicht und Format für notwendig erklärte, möchten wir — um jedes staatliche Eingreifen nach Möglichkeit zu vermeiden — eine einheitliche Willens äußerung aller beteiligten Kreise herbeiführen. Wir beehren uns, Sie zu diesem Zwecke zu einer Versammlung aller deutschen Postkarten-Hersteller und -Verleger einzuladen, die am Donnerstag, den 29. November, vormittags 10 Uhr, im großen Sitzungssaal des Vereins Deutscher Ingenieure, Berlin NW, Sommerstraße 4 a (zwischen Brandenburger Tor und Reichstags gebäude) stattfinden soll. peichsausschuß für Druckgewerbe, Verlag'undfPapierverarbeitung] Der 1. Vorsitzende: Für den Vorstand der Gruppei Kraemer. „Verlag und Druckgewerbe’ 1 Dr. Hagelberg Fah rkarten-Pappe Zur Ersparnis von Fahrkartenpappe werden seit einiger Zeit die durch Verdrucken, Tarifänderungen usw. unbrauchbar gewordenen Fahrkarten durch Aufdruck auf der Rückseite aufs neue verwendbar gemacht. Solche Fahrkarten werden nunmehr ausgegeben. Wie die „Ztg. d. Ver. d. Eisenb.-Verw.” meldet, sollen ferner neu bestellte Fahrkarten schwächer hergestellt werden, als die alten waren. HoEacmBBEG Organisation im Buchbindergewerbe. Der Verein Münchener .Buchbindereibesitzer ist am 15. November in München gegründet worden, dem sofort 25 Firmen beitraten, darunter Grimm & Blei- -eher, Fr. Oldenbourg, Seyfried & Co. und Fr. Ant. Prantl. Der Verein beschloß seinen Beitritt zum Verband Deutscher Buchbinderei besitzer in Leipzig. Vorsitzender ist der Geheime Kommerzienrat Hans Oldenbourg in München. Keine Papiernot? Unter der Ueberschrift „Die Leier von Papier” bestreitet Fritz Engel im Abendblatt des Berliner Tageblattes vom 16. November das Bestehen einer Papiernot, da immer noch Werke in reicher Ausstattung auf schönem und gutem Papier erscheinen, deren Notwendigkeit bestritten werden könne. Der genannte Kritiker bespricht zum Beweise seiner Behauptungen drei eben erschienene Gedichtbände, die nach Proben, die daraus in der Besprechung ge geben werden, gut hätten ungedruckt bleiben können. Herr Engel gibt jedoch nicht an, auf welche mit der Preßfreiheit vereinbarliche 'Weise man solches verhindern könnte, namentlich wenn die Dichter rüber Geld und die Verleger über Papier verfügen. Einkaufsgesellschaft Sächsischer Zeitungsverleger. In Dresden erfolgte die Gründung der Einkaufsgesellschaft Sächsischer Zeitungs verleger G. m. b. H. Gegenstand des Unternehmens ist Bezug und Vertrieb aller für den Zeitungsbetrieb und verwandte Betriebe un mittelbar und mittelbar in Betracht kommenden Gegenstände, insbesondere Papier, Farben, Maschinen usw. und Förderung der gewerblichen Interessen des Zeitungsgewerbes. Die Gesellschaft ist berechtigt, ihre Tätigkeit auf buchgewerbliche Kreise auszudehnen. Das Stammkapital beträgt 125 000 M. Die Anteile sind von den Gründern übernommen. Sitz der Gesellschaft ist Leipzig. Den Vorsitz des Aufsichtsrates führt Direktor Gottlob . Krauß, zum Geschäfts führer ist Kaufmann Eser, Leipzig bestellt, pk. (L. Abdztg.) Finland unter Handelssperre 1 Einer finnischen Buchdruckerei wurde von den Behörden in Petersburg, die über Finlands Ein- und Ausfuhranträge entscheiden, ihr Gesuch um Ausfuhrbewilligung für eine unbedeutende Menge eines Rohstoffes als Gegenleistung für die Einfuhr von Druckerei bedarf usw. abgelehnt, und die Druckerei muß darum den Betrieb ein stellen. Finland braucht notwendig aus Schweden Maschinen usw. für seine Industrie, kann sie aber nur gegen Austauschware erhalten. Nun haben sich (so schreibt das finnische Handelsblatt „Mercator”), die Engländer in den russischen Aemtern festgesetzt und schalten dort nach Gutdünken auch auf handelspolitischem Gebiet. Die russischen Behörden befolgen genau die von England gegebenen An weisungen, und so hat Finlands Ausfuhr fast aufgehört. Finland ist somit einer Handelssperre unterworfen, die es schwerer als die neu tralen Länder trifft, welchen die Möglichkeit der Gegenmaßregeln und Unterhandlung mit dem anderen Teile offen steht, bg. Papierverarbeitungs-Berufsgenossenschaft Sektion I Dem Bericht über die Versammlung am 22. August entnehmen wir folgendes: Der Vorsitzende der Sektion I, Herr Dr. Hagelberg, begrüßt die Erschienenen. Zum Protokollführer wird der Syndikus, Herr Dr. Wiemer duroh Zuruf gewählt. Der Vorsitzende legt die Nr. 63 der Papier-Zeitung vor, worin die Berufung der Sektionsversammlung und die Bekanntgabe der Tagesordnung satzungsgemäß veröffent licht ist. Der Geschäftsbericht für das Rechnungsjahr 1916 wird vom Vorsitzenden erstattet. Der Rechenschaftsbericht über die Sektions ausgaben für 1916 wird vom Kassenführer, Herrn Sala, zur Kenntnis gebracht. Die Kasse ist von den Revisoren Fiedler und Bunke geprüft worden. Herr Bunke berichtet hierüber und beantragt, dem Kassen führer Entlastung zu erteilen. Geschieht einstimmig. Der Syndikus erläutert den Haushaltsplan für das Jahr 1918. Der Voranschlag wird, wie folgt, einstimmig festgestellt. 1. Gehälter der Beamten 1700 M., 2. Miete und Heizung 550 M., 3. Schreibmaterialien und Drucksachen 500 M., 4. Portokosten und Botenlöhne 600 M., 5. Sonstige Unkosten 450 M., zusammen 3800 M. Gemäß § 27 Absatz 4 der Satzung wird ein Ausschuß von 3 Mit gliedern zur Vorprüfung des Rechenschaftsberichts für das Jahr 1917 gewählt. In den Ausschuß werden berufen die Herren Bunke, Blumen thal, Fiedler, als Ersatzmänner die Herren Bernhard, Ehrich, Wieder holz. Die Herren Bunke und Ehrich nehmen die Wahl an. Herr Bunke weist auf das aus dem Jahresbericht ersichtliche Anwachsen der Löhne hin und betont, daß voraussichtlich das Steifen der Löhne im nächsten Jahre anhalten werde. Der Syndikus hebt an der Hand des Jahresberichtes hervor, daß im Jahre 1916 in der gesamten Berufsgenossenschaft an umlage pflichtigen Löhnen 8,2 Mill. M. mehr gezahlt seien als im Vorjahre. Dagegen habe das Jahr 1915 einen Rückgang der Löhne um 27,8 Mill. Mark, das Jahr 1914 einen solchen um 29,1 Mill. M. gebracht. Im dritten Kriegsjahr habe sich mithin eine gewisse Besserung der Ver hältnisse in der Papierverarbeitung gezeigt, wenn die Industrie auch nach wie vor unter den Wirkungen des Krieges empfindlich zu leiden habe. Herr Dr. Hagelberg vergleicht die in der Sektion I gezahlten Löhne mit denjenigen der übrigen Sektionen und weist besonders darauf hin, daß in Leipzig — Sektion III — im Vergleich zu Berlin ■— Sektion I — erheblich geringere Löhne gezahlt würden, was natürlich nicht ohne Einfluß auf den Wettbewerb sei. gez. Dr. Hagelberg gez. Lüderitz