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1762 PAPIER-ZEITUNG Nr. 86/1917 für den Fingerschutz unter Nr. 293052/47 a patentiert, durch welche die Presse sofort ausgesetzt wird, wenn der Schutz an die zwischen den Preßwerkzeugen zufällig noch befindlichen Hände des Arbeiters anstößt. Eine genauere Beschreibung der Einrichtung befindet sich in der Sozial-Technik XV, Heft 20, S. 205. Die meisten Unfälle an Tiegel druckpressen entstehen durch das un bedachte Nachgreifen zwischen Tiegel und Fundament, um entweder schief ange legte Bogen noch schnell gerade zu richten, oder wenn die Hand beim Herausnehmen des be druckten Blattes zu lange am Tiegel ver weilt. Werden diese Ursachen wenigstens verringert, so werden Bild 7 dadurch auch die Un fälle vermindert. Hier zu kann der von M. Hauch in Stuttgart, Ludwigstraße 20, erfundene und gesetzlich geschützte Bogenabheber erheblich beitragen. Mit Hilfe dieses kleinen Gerätes (Bild 7) kann der Tiegeldrucker den Rand des bedruckten Blattes mit größerer Sicherheit schnell fassen, ohne den frischen Druck zu berühren; auch lassen sich glatt anliegender Karton oder gummierte Papiere schneller und sicherer vom Tiegel abheben. Der Bogenabheber ist aus Stahlblech gefertigt und wird, wie Bild 8 SteRRung & : SinfüßunDcKaronoe » &z O3ekReßenDevSchen. zeigt, auf den Daumen gestecki und haftet dorf durch seine Feder kraft ohne be- schwerlich zu sein. Infolge seiner fe dernden Form paßt ersichjederFinger- stärke an, so daß für Männer und Frauen nur} eine Größe erforderlich ist. Der Preis be trägt zurzeit für das Stück 80 Pf. Das Einstellen des 'sogenannten Rapportes der Musterwalzen an Bild 9 Tapetendruck - Ma schinen muß wäh rend des Ganges der Maschine vorgenommen werden. Abgesehen von der großen Unbequemlichkeit bringt dies große Gefahren, namentlich wegen der vorhandenen zahlreichen Zahnräder, mit sich. Die Maschinen- der Druckmaschine durch einfaches Festhalten eines Handrades und kurzes achsiales Verschieben desselben herbeigeführt wird. Die Be schreibung dieser Vorrichtung befindet sich in der Sozial-Technik XV, Heft 22, Seite 225. Der Betrieb Graphische Kunstanstalten, G. m. b. H., in Breslau, hat für Ritzmaschinenmesser Schutzkappen aus Blech angefertigt, die an den Kloben des Messers befestigt werden und die das Messer vorn und seitlich vollkommen verdecken. Der Betrieb berichtet, daß sie sich ganz vorzüglich bewähren, und gar keine Hindernisse beim Stellen der Messer und beim Arbeiten der Maschine bereiten, während verschiedene Betriebe, denen als Schutz nur die Anbringung einer einfachen runden Stange vor den Messern empfolhen war, dadurch behindert zu sein glauben. Der Betrieb Eugen Lemppenau, Briefumschlag- und Papier ausstattungs-Fabrik in Stuttgart, benutzt an seinen Eckenbeklebe maschinen die durch Bild 9 erläuterte Fingerschutzvorrichtung, die sich auch bewährt hat. Beim Einfuhren des zugeschnittenen Kartons unter den Oberstempel befindet sich der Fingerschutz in Stellung a. Beim Eimücken der Maschine mittels Fußhebels be wegen sich die beiden Schutzklappen infolge zwangsläufiger Steu erung durch ein Hebelwerk nach außen (Stellung b punktiert). Durch diese Schutzvorrichtung wird erreicht: 1. Bereits beim Anlegen werden die Finger verhindert, zu nahe unter den Oberkopf der Maschine zu greifen. 2. Sollte ein Finger beim Anlegen oder durch Nachgreifen trotz dem zu nahe dem Oberstempel gekommen sein, so schiebt der Schutz den Finger beiseite. Ist aber der durch den Finger ausgeübte Wider stand dabei zu groß, so kann ein Arbeiten an der Maschine überhaupt nicht erfolgen, da zu diesem Zwecke der Schutz die punktierte Stellung einnehmen muß. Der Betrieb Becker & Marxhausen in Cassel erhielt einen Gebrauchsmusterschutz auf eine Kreissägevorrichtung, durch die das Einschneiden von Stegen gefahrlos bewirkt werden kann. Sie besteht in einem zwischen Leisten geführten geschlossenen Schieber, der über die Kreissäge hin und her geschoben werden kann und nur einen entsprechenden Einschnitt zum Einlegen der einzuschneidenden Stege besitzt. Der Schutz bewahrt außerdem die Arbeiter vor Staub belästigungen. Der Betrieb sendet jedem Kauflustigen auf Wunsch ein kleines Modell, wonach von jedem die Vorrichtung an den be stehenden Sägen mit wenig Kosten hergestellt werden kann, und berechnet 10 M. als Gebühr für jede einzelne Benutzung des Ge brauchmusters. Bilder 10 und 11 zeigen den an der Kreissäge ange brachten Schutz. Papier-Spinnerei Arbeiteranzüge aus Papiergewebe. Wie ein Bericht über die Lage der deutschen Bekleidungs-Industrie im 2. Morgenblatt der Frkf. Ztg. vom 23. Oktober ausführt, wurden in den letztvergangenen Monaten vielfach Hosen und auch ganze Anzüge für Arbeiter aus freien Papiergeweben hergestellt, die großen Anklang gefunden haben. Die Herstellung dieser Waren wird aber voraussichtlich starke Ein schränkung erfahren, da die Feingarnerzeugung künftig ausschließ lich für den Heeresbedarf dienen muß; dagegen werden größere Mengen gröberer Papiergarne für den Zivilbedarf freigegeben. Papiergarn-Markt. Der Leipziger Monatsschrift für Textilindustrie wird aus M. Gladbach unterm 20. Oktober 1917 geschrieben: Der Handel mit Papiergarnen ist wieder bedeutend lebhafter ge worden. Die Nach Bild 10: Sichtbare Kreissäge Bild 11; Während des Sägens fabrik Julius Fischer in Nordhausen a. H. hat Patent papier im Lohn übergegangen. 274215/8c wie auch frage nach allen gröbe ren und feineren Garn nummern hat außer ordentlich zugenom men,‘es kam aber nur zu kleineren Abschlüs sen, fast ausschließ lich [für baldige Lie ferung. Die Spinner halten sich wegen der zu erwartenden neuen Verordnungen, auch wegen der jetzigen schwierigen Lage des Spinnpapiermarktes, la ngfristigen Ab sch lü s- sen gegenüber sehr zurück. Unter den mißlichen FValutaver- hältnissen hat die Ein fuhr von Spinnpapier sehr zu leiden. In den Kammgarnspin nereien trug die Er auf eine Einrichtung erhalten, wodurch die Vorwärts- die Rückwärtsbewegung der Musterwalzen während des Ganges zeugung von Papier garnen, besonders de- feineren Nummern, zur Belebung des Geschäftes bei. Vielfach ist man auch zur Lohnspinnerei und zum Schneiden von Spinn