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DDD) APIER VERARBEITUNG 6 Buch Gewerbe ö Papierindustrie-Verein, E. V. Die ordentliche Hauptversammlung des Papierindustrie- Vereins ist seither stets um Pfingsten herum bezw. im Verlaufe des Monats Juni abgehalten worden. In diesem Jahr erscheint jedoch der Monat Juni wenig günstig für die allgemeine Jahres tagung. Beratungsgegenstände, die eine Hinberufung im Juni oder Juli unter allen Umständen erfordern, liegen nicht vor, während vielleicht im Herbst über verschiedene wirtschafts politische Angelegenheiten auch dann verhandelt werden muß, wenn jetzt die ordentliche Hauptversammlung auf den Juni oder Juli anberaumt wird. Unter diesen Umständen hat sich der Vorstand dafür ent schieden, die ordentliche Hauptversammlung auf den Herbst zu verlegen. Berlin W den 15. Mai 1917 Linkstr. 22. Papierindustrie-Verein E. V. Max Krause, Vorsitzender. Eugen Hager, Syndikus Vereinigung für die Zollfragen der Papier ver arbeitenden Industrie und des Papierhandels Die sonst in der Regel im Monat Juni stattfindende ordent liche Mitgliederversammlung ist auf Beschluß des Vorstandes auf den Herbst verlegt worden, Für diesen Beschluß war der Umstand maßgebend, daß voraussichtlich im Herbst wichtigere Verhandlungsgegenstände vorliegen werden, als es im Juni der Fall wäre. Berlin W 9, den 15. Mai 1917 Linkstr. 22 Vereinigung für die Zollfragen der Papier verarbeitenden Industrie und des Papierhandels Hans Kraemer, Vorsitzender Eugen Hager, Syndikus Ausfuhrbewilligung für Kartonpapier und gestrichene sowie beklebte Pappe Nach einer Anweisung des Reichskommissars für Aus- und Ein fuhrbewilligung ist die Zuständigkeit zwischen den Zentralstellen der Ausfuhrbewilligungen für die paj ierverarbeitende Industrie Abteilung H und derjenigen der Papierindustrie dahin neugeregelt worden, daß die Vorprüfung der Ausfuhranträge für Karton- (Karten-) Papier mit Ausnahme von Zeichenkarton] apier aus Nr. 655 b des statistischen Warenverzeichnisses, Pappen aller Art, weiß oder farbig gestrichen, mit weißem oder farbigem Papier beklebt, aus Nr. 652 des statistischen Warenverzeichnisses vom 1. Juni d. J. der Zentral stelle der Ausfuhrbewilligungen für die Erzeugnisse der papierver arbeitenden Industrie in Berlin W 9, Linkstr. 22, übertragen ist. Die Abteilung H ist also nunmehr für alle unter Nr. 652 des Statisti schen Warenverzeichnisses fallenden Erzeugnisse zuständig. Berliner Typographische Gesellschaft Ständige Adresse: Berliner Buchgewerbesaal, Lindenstr. 114 Vorsitzender: G. Könitzer, Steglitz, Kassenführer -.Georg Erler, Berlin- Arndtstraße 33, II Schöneberg, Königsweg 9, I Postscheck-Konto: Berlin 27612 Dienstag, den 5. Juni Sitzung; die Tages-Ordnung wird noch beka nntgemach t. Täglich mit Ausnahme der Pfingstfeiertage ist der Berliner Buchgewerbesaal von 11 bis 2 Uhr geöffnet; ausgestellt sind Kriegs zeitungen, Kriegsdrucksachen. Den Besuchern stehen Bücher und Fachzeitschriften der Berliner Typographischen Gesellschaft kostenlos zur Verfügung. Berliner Buchgewerbe-Saal Am 1. Pfingstfeiertag bleibt der Berliner Buchgewerbe-Saal geschlossen. Papier für die Fachpresse Dem Verband der Fachpresse Deutschlands ging am 2. Mai 1917 auf seine Eingabe vom 25. April 1917, betreffend Sicherstellung des Papierbedarfs der Fachpresse folgender Bescheid des Staatssekre tärs des Innern zu: „Bei den Vorverhandlungen über die Rege lung des Verbrauchs von Druckpapier zur Herstellung von Druck werken usw. (Bekanntmachung vom 30. März 1917, Reichs-Gesetz bl. S. 293) ist auf die Notwendigkeit einer Regelung hingewiesen worden, wenn der Versuch gemacht werden sollte, den Bedarf sicherzustellen. Mein Vertreter hat jedoch in der Sitzung des Beirats ausdrücklich erklärt, daß eine Gewähr dafür, daß der Papierbedarf der Fach presse im Rahmen des Kontingents befriedigt werden werde, nicht übernommen werden könne. Bei den wachsenden Schwierigkeiten der Papierfabrikation und der steigenden Beanspruchung der Erzeugung für unmittelbaren Kriegsbedarf ist es nicht möglich, die Sicherstellung des Papier bedarfs der Fachpresse im Rahmen des Kontingents zuzusagen. Auf Grund der im Reichsamt des Innern abgehaltenen Besprechung über die Nachprüfung der Papierpreise ist inzwischen eine aus Ver tretern der Papierfabrikanten, der Papierverbraucher und des Papier handels zusammengesetzte Kommission gebildet worden, die der Reichsleitung zweckentsprechende Vorschläge über die Befriedigung des Papierbedarfs machen soll. Ich stelle ergebenst anheim, dieser Kommission geeignete Vorschläge zu unterbreiten, in welcher Weise dem Wunsche der Fachpresse hinsichtlich der Sicherstellung des Bedarfs und der Preisbemessung für das in Betracht kommende Papier entsprochen werden soll. Bei der Bedeutung, die dem Fort erscheinen der Fachpresse beigemessen werden muß, wird es das Bestreben der Reichsleitung sein, die geäußerten Wünsche nach Möglichkeit zu befriedigen.” Der Verband der Fachpresse Deutschlands in Berlin hat dara ufhin unter dem 7. Mai folgende erneute Vorstellung erhoben. „Die wachsenden Schwierigkeiten der Papierfabrikation und die steigende Beanspruchung der Erzeugung für unmittelbaren Kriegsbedarf wird unsererseits durchaus gewürdigt, indes erscheint es uns sehr wohl möglich, den Papierbedarf der Fachpresse im Kähmen des Kontingents sicherzustellen, wenn die folgenden Anregungen be rücksichtigt werden, die schon vor mehr als Jahresfrist in dieser oder ähnlicher Form durch den unterzeichneten Verbandsvorsitzenden bei einer Besprechung im Reichsamt des Innern unterbreitet wurden. Die Papiererzeugung für den gesamten Zeitschriftenbedarf muß vereinheitlicht werden. Es genügen drei Stoff-Qualitäten, und es müßte ferner ein Höchstgewicht vorgeschrieben werden, das wir bis zu 70 G amm für den Quadratmeter in Vorschlag bringen. Der Bedarf der Zeitschriften ist durch die Kriegswirtschaftsstelle lüs das deutsche Zeitungsgewerbe festgestellt worden. Für die E Zeugung des Bedarfs wären eine Anzahl Papierfabriken zu verpflichten, denen das er forderliche Rohmaterial lediglich für die Zwecke der Zeitschriften- Belieferung zur Verfügung gestellt werden müßte. Um das Papier von den Fabriken abzunehmen und an die Zeitschriften-Verlage weiterzu leiten, müßte eine Papier-Einkaufsstelle ins Leben gerufen werden. Die Preisregelung würde sich ohne große Schwierigkeiten ergeben und wahrscheinlich die Papierpreise für den Zeitschriften- bedarf erheblich sinken lassen. Der unterzeichnete Verbandsvorstand bittet ergebenst, diese Anregungen einer wohlwollenden Prüfung zu unterziehen.” Papierversorgung der deutschen Zeitungen In einigen Blättern (z. B. in der Abendausgabe der „Vossischen Zeitung” vom 10. Mai) wurde behauptet, ein Teil des Mangels an Zeitungsdruckpapier und die d durch etwa herbeigeführte Gefährdung des Weitererscheinens der deutschen Zeitungen sei auf übermäßige Ausfuhr zurückzuführen. Wie der „Zeitungs- Verlag”, das Blatt des Vereins Deutscher Zeitungsverleger, hierzu ausführt, trifft dies nicht zu: Die Ausfuhr von Druckpapier, die nach den besetzten Gebieten, den verbündeten und den neutralen Ländern geht, ist seit längerer Zeit auf das notwendige Mindestmaß beschränkt worden. Alle Anträge auf Ausfuhr nicht nur von Zeitungspapier, sondern auch von anderem Papier, das zur Herstellung von Büchern und Zeitschriften gebraucht wird, werden der Kriegswirtschaftsstelle für das Deutsche Zeitungsgewerbe in Berlin zur Stellungnahme vor gelegt. Hierin dürfte eine Gewähr liegen, daß nicht mehr Druck papier zur Ausfuhr freigegeben wird, als unbedingt erforderlich ist. Ganz könne von der Ausfuhr von Druckpapier nicht abgesehen werden. Auch gestatte die Reichsleitung die Ausfuhr von Druckpapier nur, wenn entsprechende Gegenleistungen von den betreffenden Ländern erfolgen.