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74L6 trag genüihigt sei, eine Verkaufsanzeige auszunehmen, dann würde er nicht anstehrn zu schreiben: „Wir sind leider durch Vertrag qe» nöthigt, die Verkaufsanzeige von dieser und dieser Firma ouszu» nrhmeu, wir ersuchen aber unsere Leser, bei dieser Firma, von der im Jnseratentheil unserer heutigen Zeitung eine Anzeige steht, nicht zu kaufen, da sich bei derselben die Arbeiter im Streik befinden rc." (Beifall.) Nach längerer Besprechung gelangt der Antrag mit dem Zusatz zur Annahme, daß demselben hinzugesügt wird: „Wenn der Streik oder Sperre von den Centralorganrn der Gewerkschasten beschlossen worden ist." Göller-Frankfurt a.M. und Genossen hatten beantragt: „Der Patteitag wolle beschließen, den Partelvorstand zu ersuchen, die Herausgabe einer wissenschaftlichen Schrift veranlassen zu wollen, welche in eingehender Weise und im Lichte der materialistischen Geschichtsauffassung daS Streben des katholischen Klerikalis- mus zur Erlangung der politischen, socialökonomischen und allgemein geistigen Weltherrschaft behandelt." Göller bemerkt: Der KlerikaliSmuS, insbesondere der katholische Klerikalismus trete immer mehr an Stelle des Liberalismus. Nrberall, wo der CapiialiSmuS sich in fernen Landen neue Absatzgebiete zu schassen suche, müssen die Missionare die Pionierarbeit verrichten. In der Chinapolitik hätten die Missionare eine ganz hervorragende Rolle gespielt. Deshalb sei es geboten, den Klerikali-mu», insbesondere den katholischen Klerikalismus mehr als bisher zu bekämpfen. — König-Bochum trat dieser Auffassung bei; es sei aber nothwendig, «ine volksthümlich gehaltene Broschüre herauSzugeben. — Abg. Fischer.Berlin: Er erachte eine Broschüre für nothwendig, in der die katholischen Arbeiter auf ihre Classenlage aufmerksam gemacht und ihnen klar gemacht werde, in welcher Weise sie auSgebeütet würden. Dies wäre bedeutend wirksamer, als eine philosophische Abhand lung, die von der Masse kaum verstanden werde und dir nur dir religiösen Gefühle der katholischen Arbeiter verletzen könnte. Die einfachsten Klugheitsregeln erforderten aber, dies zu vermeiden. Wenn die katholischen Arbeiter erst über ihre Classenlage aufgeklärt seien, dann werde alle- Weitere von selbst kommen. Er ersucht also, den Antrag in der vorliegenden Form abzulehnen. — Der Antrag wurde danach fast einstimmig abgelehnt. — Scheibe-hartmannSdorf beantragt«: „Die Abgeordneten der Partei aufzusordrrn, di« Kohlen noth im Reichstage zur Sprache zu bringen, diese Angelegenheit auf dem nächsten Parteitage zur Verhandlung zu stellen und die Partei- blätter zu verpflichten, dir Frage der Verstaatlichung der Bergwerke mehr als bisher zu erörtern. Der Antragsteller bemerkte: Centrums» Abgeordnete seien betreff- der Verstaatlichung der Bergwerke den Soctaldemokraten bereits zuvorgekommen. — Schöpf!in-Chemnitz theiltr mit, daß die Kohlennoth künstlich gemacht sei. Es sei be dauerlich, daß dir Parteiblätter die Verstaatlichung der Berg- werke bisher fast noch gar nicht erörtert haben. Der „Vorwärts" habe ja mit der Vorsicht, die man von dem- selben gewöhnt sei, einmal ein paar Federstriche darüber gebracht, alle anderen Parteiblätter hätten sich aber über diese Frage auSgeschwiegen. — Abgeordneter Fischer-Berlin: Er sei der Meinung, daß der „Vorwärts", das führende Parteiorgan, alle Ursache habe, die Frage der Verstaatlichung der Bergwerke mit größter Vorsicht zu behandeln. Es sei dabei eine große Anzahl politischer und ökonomischer Gesichtspuncte, wie die Verstärkung der Regierungsgewalt, die Rechtlosigkeit der Arbeiter n. s. w. zu berücksichtigen. Ein kleines Parteiblatt könne schon einmal über die Schnur hauen, das Central-Organ müsse aber in dieser Frage äußerst vorsichtig sein. — Abg. Sa chse-Zwickau: Der Verdienst der Kohlrnarbeiter sei nm 12 Procent, der Verdienst der BergwerkSbesitzer aber um 180 Proccnt gestiegen. Die Kohlen» vertheuerung sei ein Raubzug de» Bergbaulichen Verein». Es müsse die Aufhebung der günstigen Au-suhrtarife verlangt werden, denn bekanntlich würden deutsche Kohlen im Nuslande billiger verkauft als im Inland». Die Frage der Verstaatlichung müsse äußerst vor sichtig behandelt werden, denn es fei bekannt, daß die Arbeit-- Verhältnisse in den fiScalifchen Bergwerken dir allerschlechtesten seien. Das CoalitionSrecht der Arbeiter sei in den Staats- bergwerken vollständig zerstört. Deshalb habe sich auch noch kein Bergarbeiter-Congreß für Verstaatlichung der Bergwerke er- klärt. Diese Frage bedürfe noch sehr der Erwägung; es sei daher selbstverständlich, daß auch die Parteiprrsse nicht ohne Weiteres für die Verstaatlichung der Bergwerke eintrete. — Abg. Fr ohm e-Hamburg tadelte eS, daß man in vollständig grundloser Weife die Patteipresse augreife. — Dübell-Essen a. d. R. suchte den Nachweis zu führen, daß nicht durch die Arbeiter, sondern durch die BergwerkSbesitzer und Börse die Kohlennoth künstlich her- vorgerusen sei.— Frau Duncker-Leipzig empfiehlt, die Kohlennoth zum Gegenstände der Agitation zu machen. Dies empfehle sich umsomehr, da unter der Kohlennoth die weitesten Volkskreise ausS Empfindlichste litten. Der vorliegende Antrag gelangte darauf einstimmig zur Annahme. Ferner wurde beschlossen: „Der Parteivorstand wird ersucht, «ine umfangreiche Agitation gegen »ine etwaige Verschlechterung des KrankeoversicherungSgesetzeS eiozuletten." ES wurde alsdann über die Wahl des Abhaltungsortes des nächst- jährigen Parteitages verhandelt. Vorgeschlagen wurden Mägde- bürg, Bremen, Lübeck, Dresden, Leipzig und Stettin. Aitt Vorschlag Singer's wurde beschloßen, die Wahl durch Stimm zettel vorzunehmen und vorläufig in der Verhandlung fort» zufahren. — Die Kölner Genoßen beantragen: auf die TageS- ordnung deS nächsten Parteitages die Alkoholsrage zu fetzen. — Redacteur vr. Erd mann-Köln: Die Alkohol frage sei keineswegs eine strittige Frage wie die ZwangS-Jmpfung oder Kaltwaßerbehandlung. Es sei dringend nothwendig, dir Masse auf die schlimmen Folgen deS AlkoholmißbrauchS aufmerksam zu machen. Angesichts deS großen Einflusses, den die Socialdemokratie auf die Arbeiter habe, würde e- eine sehr günstige Wirkung haben, wenn der Parteitag sich mit dieser Frage beschäftigte und die Partei- preße veranlaßte, nach dieser Richtung hio belehrend und warnend zu wirken. Es sei kein Zweifel, daß vielfach Unkenntniß über die schlimmen Folgen Ursache des übermäßigen Alkoholgenußes seien. Er ersuche daher um Aufnahme deS Anträge». — Auf Vorschlag Singer'» trat hierauf dir Mittagspause ein. Für den im Lause des Nachmittag» zur Verhandlung kommenden Gegenstand, die Verkehr»- und Handelspolitik betr., hat der Berichterstatter, Abg. Calwer-Charlottenburg, folgenden Antrag eingebracht: „In dem Ausgleich der Productions, und vornehmlich der Arbeitsbedingungen auf dem nationalen, sowie dem internatio nalen Arbeitsmarkt erblickt die Socialdemokratie eine wichtige Voraussetzung für die wirthfchaftliche, sociale und politische Erstar kung der Arbeiterclaße. Da- Tempo dieses Ausgleich» wird durch die Verkehrs- und Handelspolitik eines Landes in weitgehendem Maße bestimmt. Die gegenwärtige VerkehrSpolitik im deutschen Reiche, der einheitlichen Organisation entbehrend, ohne maß gebende Beeinflussung seitens der Volksvertretung, überwiegend noch fi-calischrn GesichtSpuntten geleitet, steht nicht nur jeder wesentlichen Erleichterung deS Verkehr- im Wege, sie verhindert namentlich den Arbeiter, die Chancen des Arbeit-Marktes ouszunützen; sie versagt ferner, gehemmt durch parlamentarischen Widerstand, auf dem Gc- biete deS WafserstraßenverkehrS eine weitgehende Verbilligung de» Gütertransporte» und gleichzeitig die Erschließung weiter Gebiet» für die Industrie, woraus der Arbeiter gleichzeitig als Producent wie als Verbraucher Bortheile zn erwarten hätte. Hält dir herrschende Verkehrspolitik Len Ausgleich der Production»- und Arbeitsbedingungen aus dem inneren Markte zum Schaden der Arbeiterclaße, zum Schaden der deutschen Bolkswirth- schäft hintan, jo steuert di« gegenwärtig durch ihre Schutzzölle für da« Volk schon schädliche Handelspolitik Zielen zu, die für Deutschland in feinen Beziehungen zum Weltmarkt dir gleichen Folgen zeitigen müßen, wie die VerkehrSpolitik innerhalb der nationalen Volkswirthschaft. Die Groß grundbesitzer und der überwiegende Lhril der Industriellen, die landwirthschaftltchen und gewerblichen Cartelle streben unter nicht zu verkennender Begünstigung seitens der Regie rung eine Schutzzollpolitik an, die Deutschland von der Weltwirth« schäft in hohem Grade abfchlteßen müßte, den Jatereßen aber den inneren Markt, ungehindert von jeglicher Concurrenz de» Ausland»», zur Aussaugung preiSgeben würde. Unter der Devise: „Schutz der nationalen Arbeit" soll der Verbraucher, vornehmlich die Arbeiter- classr, der PreiSdictator de» vereinigten Unternehmerthum» macht- und hilflo» überliefert tverdeu. Da die deutsche Einfuhr zu vier Fünfteln a»S Rohstoff«» und Nahrung-Mitteln besteht, vertheuert diese Schutzpolitik die wichtigsten Production-mittel, und di« Lebenshaltung der deutschen Arbeiterclaße, die im Vergleiche zum concurrtrendeu AoSlande schon bisher schlechter gestellt ist, mindert dadurch in absehbarer Zeit deren wirthschaftliche Leistungsfähigkeit und beeinträchtigt daher nicht nur da» Streben der deutschen Arbeiterschaft nach beßeren Arbeit», uad Leben-» brdiugungen, sondern auch die Stellung der deutschen Production auf dem Weltmarkt, auf dem Deutschland nur mit billigen Roh- stoffen und mit einer aut gelohnten uud aut situirten Arbeiterclaße seinen Platz dauerad behaupten kann. Dir Annäherung der Pro- duction». und Arbeitsbedingungen innerhalb der Länder der Welt- witthschoft wird gehemmt und damit di, Herbeiführung der in ter- nationalen Gleichartigkeit der Arbeiterintrreßen auf wirthschaftlichrm Gebiet« aufg«halt«a. Von diesen Erwägungen ausgehend, tritt di« socialdemokratisch« Partei Deutschland» im Hinblick auf die bevorstehend«» wichtigen Entscheidungen und Ausgaben der Verkehr»- und HandelSpolitik ein: L. 1) Für ein« innerhalb de» deutschen WirthschaftSgebieteS ein heitliche Gestaltung der Verkehr-Politik durch Ueberoahme der Eisenbahnen auf da» Reich unter Verwerfung de» vor- nrhmlich in Preußen groß grzogeaeu fiSkalischeo Verwaltung-- princip»; L) für weitgehende Ermäßigung der Personentaris« zur Ber- wirklichung de» juristisch - formaleu Recht» der Freizügigkeit der Arbeiter; 3) für den Ausbau eine» deutschen Wasstlstraßensystem», Haupt- sächlich für den Bau de» Mittelland-Canal», im Noth- salle durch da» Reich. L. 1) Für Ablehnung aller Zölle und aller Zollerhöhungeu auf Leben-mittel. Für möglichste Beseitigung eventuell Herab setzung der bisherigen Zollsätze bet der Neugestaltung des Zolltarif»; 2) für eine HandelSvrrtragSpolitik, die sich da» Ziel setzt, die wechselseitigen Handelsbeschränkungen fortschreitend anf- zuheben und den freien Weltverkehr zu fördern; 3) für Verwerfung oller zollarsetzlichen Maßnahmen (wie Maximal- und Minimaltarif, Werthzölle rc.), die einen engeren handel-politischen Anschluß Deutschlands an andere Staaten erschweren." In der Nachmittagssitzung wurde die Besprechung über den An trag: die Alkoholsrage aus die TageSvrdnung des nächsten Parteitage» zu setzen, fortgesetzt. Redacteur Adler- Kiel: Er erkläre sich ganz entschieden gegen den Antrag. Lafsale sage: Wenn die Arbeiter etwas erreichen wollen, dann muffen sie nur aus einen Punct loifteurrn, sie dürfen ihr Ziel durch andere Dinge niemals aus dem Auge verlieren. Die Socialdemokratie habe etwas Anderes zu thun, als sich mit der Alkoholsrage zu beschäftigen. Er ersuche den Parteitag, den An trag abzulehnen und zu erklären: »Die Alkoholfrage ist Privat sache.« (Beifall und Widerspruch.) W i t 1 in a n n--München: Er pflichte dem Vorredner bei. Es sei unwahr, daß es unter den Arbeitern die größte Zahl Trunk ¬ fälliger gebe. Er bedauere nur, daß der Lohn der Arbeiter vielfach nicht ausreiche, „um ä Maßet mehr zu trinken.« (Beifall und Heiter keit.) Braun-Königsberg: Die Ausführungen der Vorredner könnten die Meinung auskommen lassen: die Socialdemokraten seien Freunde des Altoholismus. Dieser Auffassung müsse mit voller EntschieHnheit entgcgengetrcten werden. In Ost- und Westpreußeu können die Genossen die furchtbaren Verheerungen kennen lernen, die die Trunksucht anrichte. Dieser Uebelstand erschwere die Agitation in den deutschen Ostprovinzen ganz außerordentlich. Wenn auch die Bekämpfung der Trunksucht nicht das socialdemo kratische Ziel sei, so bilde doch die Trunksucht ein starkes Hindernis aus dem Wege zum Ziele. Die Socialdemoiraten haben aber auch nicht blos die Aufgabe, für Erreichung des Endzieles zu kämpfen, sie haben auch die Pflicht, schon heute bessere Zustände zu schaffen. Wer könnte aber leugnen, daß die Trunksucht in hohem Maße zur Verelendung der Mafien beitrage. Sache der Partei sei es, dieses Laster nach Möglichkeit zu bekämpfen, insbesondere die Arbeiter vor den verheerenden Folgen der Trunksucht zu warnen. Dadurch würde man auch die Frauen für die Socialdemokratie gewinnen. Wenn die Socialdemokratie blos erkläre, die Trunksucht sei die Folge der schlechten wirthschastlichen Verhältnisse und nichts weiteres thuc, dann werden die Arbeitersrauen sagen: Ihr Socialdemokraten beschönigt ja noch den Alkoholgenuß. Er ersucht dringend um An nahme dcs Antrages. (Beisall.) Abg. Wurm - Berlin: Er stimme dem Vorredner bei, daß die Trunksucht zur Verelendung der Mafien beitrage. Daher sei die socialdemokratisch« Partei die geborene Bekämpferin der Trunksucht. Dazu sei es aber nicht ersorderlich, die Alkoholsrage aus die Tages ordnung des nächsten Parteitages zu setzen. Die Trunksucht sei hauptsächlich in den Gegenden anzutreffen, wo die Socialdemokratie noch keinen Boden gewonnen habe. Schon um der Socialdemokratie die Wege zu ebnen, sei die Bekämpfung der Trunksucht nothwendig. Eine bloße Belehrung bezw. Warnung sei aber nutzlos. Es gelte in erster Reihe die Ursachen zu bekämpfen. Tic Ursache liege aber vielfach in der Ernährung, den Lohn- und Wohnungsvcrhältnissen. Es müsse deshalb von den Gemeindeverwaltungen für Schaffung von Stätten gesorgt werden, in denen die Arbeiter verkehren können, ohne Gelegenhe t zum übermäßigen Schnapsgenuß zu haben. Man könne selbstverständlich aus Trunkenbolden nicht Temperenzler schaffen, das empfehle sich auch gar nicht. Man könne aber das Volt zum mäßigen Genuß von gutem, gesundem Bier erziehen. Die Socialdemokratie könne jedoch nicht diese eine Frage herausgreifen und sie auf dem Parteitage behandeln. Dies müsse man schon den Temperenzlern überlagen, die den Pelz waschen und ihn nicht naß machen. Indem die Socialdemokratie für Herbeiführung besserer socialer Verhältnisse kämpfe, führe sie gleichzeitig den Kampf gegen die Trunksucht. Er ersuche daher, den vorliegenden Antrag abzu lehnen. Kahl -Duisburg: Im rheinisch-westfälischen Jndustriebezirk seien dieselben Verhältnisse vorhanden, wie die von Braun ge schilderten in Ost- und Westpreußen. Er ersuche daher, den Antrag anzunehmen. In der hierauf erfolgten Abstimmung wurde der Antrag abgelehnt. Dagegen wurde auf Antrag von König-Bochum beschlossen: aus die Tagesordnung des nächsten Parteitage die Wohnungs frage zu setzen. Abg. Auer erstattete hierauf im Namen der Commission für das Organisationsstatut Bericht. Die Commission habe beschlossen: die Satzungen so anzunehmen, daß zur Mit gliedschaft die Zahlung eines Partribeitragrs erforderlich fei. Die Commission sei dabei von der Ansicht ausgegangen, daß dir Genossen an den einzelnen Orten schon das Richtige in dieser Beziehung zu treffen wissen werden. Dir Commission habe ferner beschlossen: den Ausschluß von Genossen einem Schiedsgericht zu unterbreiten und den Parteivorstand um zwei Mitglieder zu vermehren. Endlich habe die Commission folgendem Anträge der Berliner Genossinnen ftattgegcben: „Der Parteitag beschließt: I) in den Bundesstaaten, in welchen den Frauen die Theilnahme an den politischen Vereinen verboten ist, dir bisherige Organisation unter Vertrauenspersonen ausrecht zu erhalten; 2) die socialdemokratische Reichstagsfraction zu beauf tragen, energisch und fortgesetzt dahin zu wirken, daß die, der gegen wärtigen Entwickelung des politischen und wirthschastlichen Lebens nicht mehr entsprechenden, die Frauen rechtlos machenden Be stimmungen dieser Vereinsgesetze durch Reichsgesetz aufgehoben werden.« Er sei der Meinung, man dürfe die Frauenfrage nicht damit abthun, daß man sage: „mit den Frauen ist ja doch nicht» an zusangen«. (Heiterkeit.) Man müsse jedenfalls den Klagen der Frauen, daß sie zurüagesetzt würden, den Boden entziehen. Die Frauen müßten in der Partie mit den Männern gleichberechtigt sein. Allen "" " nicht Rechnung getragen Wünschen könnte selbstverständlich in der Commission ag getragen werden. Er sei aber von der Commis ion beauftragt, die Annahme des Statut» in der von der Commis ion beschlossenen Fassung zu empfehlen. Der Parteitag stimmte sogleich ohne Besprechung diesem Anträge zu. Abg. Calwer-Charlottenburg sprach hierauf in sehr ein« gehender Weise Uber die Verkehr»- und Handelspolitik. Der Redner befürwortete den bereit» in dem Vormittagsbrricht mtt- getheilten Antrag. Er bemerkte u. A.: Die Socialdemokratie müsse selbstverständlich die Handelsverträge vom Standpuncte der Consu- menten behandeln. Jedenfalls müsse die Socialdemokratie in erster Reihe für hohe Löhne der Arbeiter eintreten. Hohe Löhne haben für die Arbeiter bedeutend mehr Werth, al» billige Nahrungs mittel. Wenn die Arbeiter viel verdienen, dann können sie auch etwa» ausgeben. Die Bedürfntßlosigkeit, die schon Lassalle gegeißelt habe, liege aber den Deutschen im Blut. Er ersuche, seinem Anträge zuzustimmen. Abg. v. Vollmar beantragte, im Absatz 1 de» Antrages Calwer die Worte: „durch Uebernahme der Eisenbahnen auf das Reich» und in dem Absatz 3 die Worte: „hauptsächlich für den Bau de» Mittellandkanals« zu streichen. Abg. Stolle wie» darauf hin, daß seitens des ReichsrisenbahnamteS die Arbeiter geradezu rechtlos gemacht werden. Man würde auch durch Uebernahme der Eisenbahnen auf da» Reich die Welt- und Raubpolitik nur noch unterstützen. Es sei auf alle Fälle bedenklich, die heutige Regierung durch irgendwelche Machtmittel zu unter stützen. Der Redner befürwortete im Weiteren die Nothwendig- keit möglichst billiger Frachttarife. Rosa Luxemburg-Berlin: Genosse Calwer hat einen der bisherigen Stellung der Partei so entgegengesetzten Standpunkt eingenommen, daß es sich empfohlen hätte, für diesen Gegenstand einen tüchtigen Correferenten zu er nennen. Jedenfalls ist e» noch nicht vorgekommen, daß ein Redner sich mit seiner eigenen Resolution in Widerspruch setzt. Entweder hat Genosse Calwer seine Resolution nickt gelesen oder er hat sich an ein Thema herangewagt, dem er nicht gewachsen ist. (Wider spruch.) Genosse Calwer weiß noch nicht einmal, daß die Metst- begUnftigungsclausel die Grundlage aller Handelsverträge ist. Calwer hält die Meistbegünstigungsclausel für gleickgilttg und sagt: Wir können unsere Schutzzölle nickt eher aufheben, so lange Amerika nicht dasselbe thut. Damit stellt sich Calwer auf den Standpunkt Kanttz. Denselben Standpunkt nehmen auch die Agrarier und andere Schutz,öllner ein. Bisher ist e» in der Partei üblich gewesen, da» zu verlangen, wa» man kür recht hielt, unbekümmert baru», wa» in anderen Staaten geschieht. Wir haben bet allen Dingen zu fragen: wa» liegt im Interesse der Arbeiter, und zwar der Ar beiter nicht blos Deutschland», sondern aller Länder. Wir müssen bei allen Dingen von der Vorauisetzuna au»gehen, daß, was im Interesse der deutickrn, auch im Interesse aller anderen Arbeiter kehr im Hotel Kratzsch dauernd ein sehr lebhafter. Bevölkrnitg-vorgänge «3 226 57 358 Da» Aattftische «mt »er Stallt Leitzzig. Altes B 8tntjhns-N»ms. ä.-O., M.i thati r Witternvgnvarlnnt In'Snoh-vn aw IS. Sapt»»tza» 1900- 1«no«»rur Station dlittai 0,0 14,6 16.6 15.6 1SI 214 S 75 3 3 713 «11 1324 23 13 36 «01 5LS 1130 13 9 2 14 14 13 Proöiict billig zu t 783 614 ISS o,o laäa- «eUig Anderer mein (zolo schüft mit 1. October Preis. Näh Zeitzer Str S.all.gui Oslo, m.gr.l bahn,Logir? Anz. z. vecl Off. u. Oliv Alte gut brauche kra kaufen. Os L.-Neuschön bietet sü theil. m weiSb. rühmt. < Kaufni. unter T Wegen Pt flottg. ttig Waare n :ch Off. u. 6. I (kitt g«t Destillativ stallt, s« nehmen. Neu Eins gelegen« vinzialt Geschah Publicu wegen < oder I. 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Die lange Pause zwischen Frühjahrs- und Herbstrennen, hat da sportliche Interesse, welche- ja thatsächlich bei unserer Be völkerunat stark vorhanden ist, nur noch lebhafter werden lasten. Falls die gute Witterung anhält, ist dem Leipziger Club auch ein voller Erfolg sicher. Freitag trifft der Sonderzua mit den Pferden au- Hoppeaartrn uud Carl-Horst hier ein, welcher über 50 edle Thiere hierher führt. Große Fürsorge hat die Bahnverwaltung auch dem Geläuf der Bahn augedeihen lasten; dasselbe wird täglich ge walzt und befindet sich in tadellosem Zustande; überhaupt ist bei allen Vorbereitungen, wie immer mit peinlicher Sorgfalt verfahren worden. Stii«obi»r,abl auf d«» l. Illi 1SVV bcnchntt: II8SM«, At»«s««a»tt II ILlS»«, St-odk«»mt lll 400UM.ad1««tIV 7721«, tzlaadesamt V IXWb, ,ulL«mn> 1SS20Ü. Geborene Lrbeadgeboren« männliche. I . - weibliche . . . - zusammen. . , ' Todtgeborenr männlich« . . . - weibliche. . - zusammen . . . Gestorben« (auSschl. Todtgeborenr) Gestorben überhaupt männlich« » - weiblich« » zusammen Darunter Kinder im Alter von 0—1 Jahr Darunter «helich geborene . . - unehelich geboren« Todesursachen, Zahl der Fälle: 1. Pocken 2. Masern uud Rölheln. k». . 3. Scharlach 4. Diphtherie und Croup . . 5. Unterleibstyphus einschl. gastrische- uad Nervenfiebrr . 6. Flecktyphus 7. 6llvl«rn «inticm .... 8. Acut« Darmkraakh. einschl. Brechdurchfall . . . . darunter a) Brechdurchfall aller AltrrSclaßen . . b) Brechdurchfall v. Kindern bi- zu 1 Jahr . . . 9. Kindbett. (Puerperal.) Fieber 10. Lungenschwindsucht . . . 11. Acute Krankheiten der Ath- mungSorgane Darunter Influenza . . . 12. Alle übrigen Krankheiten . 13. Gewaltsamer Tod: L a) Verunglückung . I'f.r. d) Selbstmord . . . v) Todtfchlag blinim. -f- 13,1 4 1L§ 4 1S.4 4 1S.1 (dliniwnm anck Meckarnodla« warck« am ZlittaL »dgÄW«».> Xuel» am IS. 8aptvmd«r diel« dal vorwiagaack dattainr, tage nder meist «rnniger vVitternag ckia Dawparatnrnmdadr ckar jäteten Tage an. IVüdrenä ckas klacklanck nur uw 2—3° an wann war. traten im Svdirgv IVltrmeüdereodCue von 6.5* di» nakanu 8* (kioktelderg) auk. Vie dliniwa gingen dann» aut« 10? (LIeter) derad, äio Ilaniwa lagen vivlkaed über 20* (Lantnea 24.1)., vadarniedt äar ^Vattarlaga in Aaropa dauta krtzdr Var dodv vrned dat von sainaw iw IV äaa Lrcktdailn ga- legeven Aariwnm wiockar an Lanw nnä lntanvttlt »nk ä«w Oontinent nugvuvwwen, äoed lendt ckia im k( ballucklled» Kaod« vepreeeion «wo norckwaatiiedv 8trvwnog naed ckewaaldau darnto, welol-e trübes IVetter mit siliackamodUlgan dringt. 0» äi« oorä- westlicds vepreaeion nook immer kortdeetädt, äRrkk» ä«r Witterung^,nwadiag nur vorülwrgadanä »aw. liegt und daß, wenn die deutfchen Arbeiter gegen die Schutzzölle kämpfen, derselbe Kamps von den amerikanischen Arbeitern geführt wird. Die amerikanischen Arbeiter wissen so gut wie wtr, daß der Schutzzoll nur den Imperialismus und dir Reaktion parkt. Wir find eine internationale Partei und haben alle Fragen vom inter nationalen Standpunkte aus zu beuttheilen. Abg. Rosenow- Dortmund betonte die Nothwendigkeit, die Lebenshaltung der Ar beiter zu erhöhen. Dazu fei aber in erster Reihe die reichliche Zu fuhr billiger Nahrungrmittel nothwendig. Die Erfahrung habe ge lehrt, daß hohe Zölle keineswegs immer hohe Arbeitslöhne im Gefolgt haben. Redakteur Ledebur-Dresden: Calwer sage, man müsse Amerika die Zähne zeigen. Der Genosse vergesse nur, daß bet einem Zollkrieg mit Amerika Deutschland, da es ein In dustriestaat und auf die Einfuhr von Fleisch und Getreide an gewiesen fei, den Kürzeren ziehen würde. Und selbst, wenn dieser Zollkrieg von ganz Westeuropa geführt, hätte Deutschland ungeheuren Schaden. Durch Beseitigung der MeistbegUnstigungrclausel würde der Weizen, den Deutschland aus Südamerika beziehe, im Preise in die Höhe geschnellt werden. Abg. v. Vollmar: Ich will auf die Begründung Calwer's nicht eingehrn, da wir über dieselbe nicht abstimmen. Ich bin der Meinung, der vorliegende Gegenstand i steine politisch praktische Frage, die mit bloßen Redensarten nicht abgethan werden kann. Die Genossin Luxemburg hat den Grund satz ausgestellt: Die Socialdemokratie muß eine Freihandelspartei sein. (Fräulein Luxemburg ruft: Gewiß!) Die Partei hat in diesem Punct- schon vor länger denn 20 Jahren Stellung ge nommen. Die Genossin Luxemburg gebrauchte außerdem das Schlag wort: Alle Fragen müssen vom internationalen Standpunkte aus behandelt werden. Ich bemerke darauf: Man kann voll ständig international gesinnt sein und dennoch für nationale Interessen eintrete n. (Zuruf des Frln. Or. Luxemburg.) Vollmar: Lassen Sie mich ausreden. melden Sie sich doch zum Wort! Es lassen sich eben nicht alle Fragen vom internationalen Standpunkt aus behandeln. Ich wende mich nun zu dem Anträge Calwer und sage: Wir sind selbstverständlich für den Ausbau der Wasser straßen. Es giebt aber noch andere Wasserstraßen, deren Ausbau wichiiger wäre, als der Mittellandkanal. Deshalb habe ich im Absatz 3 die Streichung der Worte: „hauptsächlich für den Bau des Mittellandkanals« beantragt. Ganz besonders muß ich aber die Streichung der Worte im Absatz 1: „durch Uebernahme der Eisenbahnen auf das Reich« befürworten. Calwer sagte: Die Forderung ist eine akademische. Ich bemerke daraus: wir find eine Kampfpartei, die alle Fragen nicht vom akademischen, sondern vom aktuellen Standpunkte aus behandeln muß. Hnd von diesem Standpunkte aus muß ich mich ganz entschieden gegen die von Calwer ausgestellte Forderung erklären. Durch die Uebernahme der Eisenbahnen auf das Reich würde rin Hort für den Fiscalismus, eine Hinderung für alle Verkehrs- und Tarifverbesserungen, mit einem Wort eine Hinderung der Verbesserung des gesammien Eisen bahnwesens geschaffen werden. Wir wissen, wie die Bediensteten und Beamten gerade von der preußischen Eisenbahnverwaltung be handelt werden. Die Uebernahme der Eisenbahnen auf das Reich wäre aber nichts weiter, als da» preußische Eisenbahnwesen auf da» Reich aurdehnen. Die» würde nicht nur allen andern deutschen Staaten, sondern auch Preußen zum Schaden gereichen, da man nicht mehr in der Lage wäre, aus bessere Eisenbahnverhältniffe hin- zuweisen. Seitdem Preußen mit Hessen eine Eisenbahnconventton geschlossen hat, kann Hessen nicht mehr die geringsten Verbesserungen vornehmen. Wenn ein derartiger Antrag im hessischen Landtage gestellt wird, dann muß der Minister dem Antragsteller den Rath geben, sich nach Berlin zu wenden. Wir dürfen jedenfalls dieser preußischen Politik nicht noch durch einen Beschluß Vorschub leisten, sondern müssen im Gegentheil dieselbe mit aller Energie be kämpfen. Ich ersuche Sic daher, meinem Anträge zuzustimmen. (Lebhafter Beifall.) Abg. Molkenbuhr: Er müsse ebenfalls den Ausführungen Calwer's mit Entschiedenheit entgegentreten. Wenn man schon auf den Standpunct Kanitz angelangt sei, dann empfehle es sich, noch einen Schritt weiter zu gehen und die Ver staatlichung des ganzen Grund nnd Bodens zu verlangen. Dafür wäre er (Redner) unter Umständen zu haben, nicht aber für Ver staatlichung des Getreidehandels. Die Erfahrung habe im klebrigen gelehrt, daß hohe Schutzzölle keineswegs hohe Löhne im Gefolge haben. Als in Amerika die Mac Kinley-Bill ringeführt wurde, trat in Folge der vorher bewirkten großen Einfuhr eine arge Krise ein, die die Löhne der Arbeiter sehr schwer drückte. Horn befürwortete: die Agrarfrage mehr in den Vordergrund der Agitation zu stellen, um die Kleinbauern, die doch auch nur Prole- iarier seien, zu gewinnen. Rosa Luxemburg: Sic habe es für sehr rigenthümlich gefunden, daß Vollmar sich gegen Ver- taailichung ausgesprochen habe, während dies bisher zu den Grund sätzen der Partei gehört habe. Die Rednerin wandte sich alsdann wiederholt gegen die Ausführungen Calwer's, meinte aber, daß man für seinen Antrag wohl stimmen könne. Darnach wurde die Besprechung und auch die Verhandlung auf Donnerstag, Vormittags S Uhr, vertagt. Morgen wird Abg. Bebel über die Taktik bei den Landtag»wahlen sprechen. Er hat hierzu bereits folgenden Antrag gestellt: „Der Parteitag wolle beschließen: In denjenigen deutschen Staaten, in welchen das Drri- elafsenwahl-Svstem besteht, find die Parteigenossen ver pflichtet, bei den nächsten Wahlen in die Wahlagitation ein zutreten, es sei denn, daß die localen Verhältnisse eine Wahl- betheilignng unmöglich machen, d. h. wenn mit Sicherheit an- zunehmen ist, daß in Folge der öffentlichen Stimmabgabe Maß regelungen zahlreich eintrcten werden. Inwieweit hiernach die Wahlbetheiligung in einem Wahlkreis unmöglich ist, darüber ent scheiden die Parteigenossen des betreffenden Wahlkreises. Für die Landtogswahlen in Preußen bildet der Parteivorstand das Central- Wahl-ComitH. Ohne dessen Zustimmung dürfen die Parteigenossen in den einzelnen Wahlkreisen keinerlei Abmachungen mit bürgerlichen Parteien treffen.« . . Saab. n> 115 117 16S LOL 258 310 398 435 LOO 751 772 1213 Natzstznrt. Al» Erster hat »um „Großen Preis der Steher" Bouhour» gemeldet. — Ans der Prinzenparkbahu zn Parts findet nächsten Sonntaa ein KO-Ktlometer-Match Taylor-VouhourS-Ehase statt. — Bei den große» Rennen in LervierS am Montag gewann Grogna vor Singrossi uud Jaqnelta den „Großen Preis van Verviers". Das Prämienfahr», gewann van den vorn vor Del», und Leclrrcq, das Tandemfahren Jacquelin-Banker vor Martiaez- Lnbavy und Delru-Lrclerrq und da» 10-Kilometer.Fahrra mit Schrittmacher» Ouotdbnch vor Leclercq and Otterbetn. 8 s ll Staide»«at k-wti« lll I IV I Et-u-r-ivri«) V 241 178 64 ISS 3Ü 217 171 44 lüL 27 458 84S 108 347 62 9 4 8 6 1 9 1 — 3 18 5 8 4» 198 185 88 16S 1? 166 176 40 127 20 364 361 78 290 87 171 290 56 239 27 131 820 46 192 25 40 70 10 47 2 — DM» EM» —— — L «MM 2 — 2 — — 1 — 3 L — — — 1L2 881 44 182 84 53 87 24 LS 6 48 83 22 L5 6 3 », EM» ,38 19 6 9 8 "l8 14 8 17 2 EMM 154 94 22 78 s 13 —— EE EM» 6 1 — 1 1 1 — — — 1 2oit äsr LeodLcdtuns- LLram. r«ä. »at V-slMtm. 'kvarioo makar. OÄu-Sr. Sawttv« ksnod- Unk.«/» vwa- rtcdtuuU a. Stttrk» ülLLWUlK- 19.8ext. Ld. 8 V. 754,5 -i-15,5 SO 1 klar 20. - Uss.8- 759,6 -1-14,2 92 IÜVV 3 trüds » Kau 2- 760,0 -»-15,4 77 NW 2 ka-t trüds Z § » r Lichtung nnä Stärks äs» Wincksa. 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