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Sechszehnter Abschnitt. . Viehzucht. Ich werde mich sogleich gebührender Masen herabstimmen, vom Parnassus hernieder steigen und dem nüchternen Leser unsere Pferde, Ochsen, Esel, Schaase u. s. w. zur Beschauung vorführen; denn ich erwarte von dem gesunden Fortschritt der Zeit, daß ihm (dem Leser) die „materiellen Interessen" höher stehen als alle idealen Träumereien, .— weiß er doch bereits, daß er um so mehr aus nütz l i ch e Wirk lichkeitstatt poetischer Schwindelei stosen wird, je weiter er von Ler Wiege der „Tausend und Eine Nacht", der niedergehenden Sonne folgend, westwärts wandert. Die meisten Landwirthe haben hier wenigstens doppeltes Gespann, entweder 4 Arbeitspferde, oder 2 — 3 Pferde und ein Joch Ochsen, auserdem 4 — 5 Milchkühe nebst Rindern und Kälbern, eine ganze Heerde von Schweinen u. s. w. Tas Pferd. In den älteren Staaten siebt die Pferdezucht bereits so hoch, daß man wahren Prachtthiercn häufig begegnet und schlechte kaum irgend wo sieht, und die Verbesserung geht allmählig immer weiter westwärts. Zum Zuge licht man gross und schwere Pferde, zum Reiten die sog. Paßgänger (pneor); eine eigenthüm- lich gebaute kleinere Art von Reitpscrden, ungemein flüchtig, Heist ; — die Hausfrau verlangt ein Damenpferd zu ihrem Ge brauche, und die Knaben reiten die Fohlen zu. Die hiesigen Pferde, gerade weil sie in der Jugend meistens frei umherlaufen, sind selten bösartig oder scheu und werden leicht zum Arbeiten oder Reiten „ge brochen." Der Preis eines guten Pferdes von 4 — 8 Jahren ist von 80 bis 130 Dollar, so daß die Foblcnzucht bedeutenden Vorthcil bringt. — Tie Tbiere sind im Ganzen gesund und abgehärtet, — es giebt selten blinde und lahme. Die gewöhnlichsten Krankheiten sind: Würmer (befördert durch zu vieles Kornfutter.), Kolik (durch