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Mitteilungen 1 Düsseldorfer Gartenbau=Gesellschaft (Eine neue Ortsgruppe der D. G.-G.) Die Gartenbau-Gesellschaft Düsseldorf hat im Gartenleben der Stadt Düsseldorf jahrzehntelang eine bedeutsame Rolle gespielt, trat jedoch in den letzten Jahren leider immer weniger hervor, so daf die Zahl der Mitglieder und damit die Be deutung des Vereins ständig sank. Es wurde daher auf Anregung der Deutschen Gartenbau-Gesell schaft vom Vorstand im Frühjahr 1938 beschlossen, den Verein in eine Ortsgruppe der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft umzuwandeln, da man hier mit eine Erstarkung der gartenkulturellen Be lange zu erreichen hoffte. Zugleich wurde der Vorsitzende der Deutschen Dahlien-Gesellschaft und Leiter des Zentral-Dahliengartens in Düssel dorf, Landrat a. D. Moes, gebeten, den Vorsitz dieser Ortsgruppe zu übernehmen. Herr Moes kam dem Wunsch der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft gern nach. Er lud zunächst im März 1958 zu einer Werbeversammlung ein, die sich eines recht guten Besuches erfreute und von allen Teilnehmern in der ganzen Art ihrer Durchführung als durchaus gelungen bezeichnet wurde. Auch die Presse be richtete durchweg günstig über die Versammlung. So schrieb z. B. der in Westdeutschland viel ge lesene „Mittag“ folgendes: „Die Gartenbau-Gesellschaft soll die lebendige Gemeinschaft sein aller Garten- und Blumen freunde, aller, die Liebe zur Pflanze, zur Blume im Herzen, tragen und die willens sind, den Kulturgedanken des deutschen Gartens zu pflegen und zu fördern. Das ist eine grolle, eine herrlich schöne Aufgabe, und wohl wert, daß sich der deutsche Mensch damit befasse. Sie ist so groß und so wichtig, daß nur die Gemeinschaft, daß möglichst nur eine zahlreiche Schar von Garten- und Blumenfreunden sie mit Aussicht auf Erfolg anpacken kann. So ist es denn außerordentlich zu begrüßen, daß sich in Landrat a. D. Moes ein Mann gefunden hat, der sich nicht nur der schönen und dankenswerten Aufgabe unterziehen will, die Düsseldorfer Ortsgruppe der Deutschen Garten bau-Gesellschaft zu organisieren und aufzubauen, sondern der darüber hinaus auch alles mitbringt, was ein Gartenfreund braucht, um auch Vorbild in der Gemeinschaft zu sein. Hört man ihn sprechen, so hat man die fast an Gewißheit grenzende Hoff nung, daß er der richtige Mann am rechten Platz ist, nämlich an der Spitze der Düsseldorfer - Garten bau-Gesellschaft.“ Anschließend an allgemeine Fragen der Garten kultur hielt der Vorsitzende einen Vortrag über Dahlien, bei dem er sehr schöne farbige Dahlien aufnahmen neuerer und neuester Sorten zeigen konnte. Der Erfolg der Werbeversammlung war der, daß dort zunächst 25 Personen ihren Beitritt zur Ortsgruppe Düsseldorf der Deutschen Garten bau-Gesellschaft erklärten. Weitere folgten in den nächsten Wochen, so daß die Ortsgruppe, die kaum noch vierzig Mitglieder zählte, jetzt wieder das erste Hundert erreicht hat. Ende April wurde ein Ausflug zur Reichs gartenschau unternommen, der den Beifall aller Teilnehmer fand, zumal die Leiterin der Garten bauschule Kaiserswerth, Frau Direktor Diekmann, die Führung durch die Reichsgartenschau sehr leb haft gestaltete und auf viele Einzelheiten hin wies, die man sonst leicht zu übersehen pflegt. Im Mai kam die Gartenbau-Gesellschaft zu einem Rundgang durch die ehemalige Ausstellung „Schaffendes Volk“ zusammen, der Aufforderung war eine beträchtliche Anzahl Mitglieder gefolgt, die sich an den herrlich blühenden Rhododendren- gruppen, an Azaleen, besonders aber an der gro ßen, in voller Blüte stehenden Pflanzung von Iris germanica erfreuen konnten. Auch das gerade neu bepflanzte Kakteenhaus fand viel Interesse. Eine kameradschaftlich frohe Kaffeetafel in einer nahe gelegenen Gaststätte am Rhein beendete den ge lungenen Nachmittagsausflug. Für die weiteren Sommermonate waren eine Besichtigung der An lagen der Gemüsebauschule und der Muster pflanzung von Stauden und Rosen im Stadtschul garten vorgesehen, ein Ausflug nach Ronsdorf- Wuppertal zur Besichtigung der Staudenkulturen von Altmeister Arends, und für den September endlich ein umfassender Besuch des Zentral- Dahliengartens. Für den Winter sind Lichtbilder vorträge geplant, so daß sich hoffentlich die Orts gruppe weiter entwickelt und an Mitgliederzahl zunehmen wird. Bemerkt sei noch, daß der Mitgliedsbeitrag von 5 RM. auf 5 RM. erhöht wurde, um es möglich zu machen, mit Hilfe der Deutschen Gartenbau-Gesell schaft jedem Mitglied je nach Wunsch die Ver öffentlichung einer Pflanzengesellschaft zukommen zu lassen. Der Vorstand ist erweitert worden. Es gehören ihm neu jetzt an: Frau Prof. Irene Becker, Herr Habermehl, Stadtgruppenleiter des Reichsbundes der Kleingärtner, Frau Gen.-Dir. Ernst Pönsgen und Gartendirektor Tapp, außerdem wie bisher Frau Direktor Diekmann, Herr Beyer, Leiter der Gemüsebauschule, und Dr. Norbert Zapp.