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Der Baumeister zündete ein« Kerze an und langte zum Revolver. Mit einem jähen Ruck stieß er die Tür auf. — Die Kerze flackerte hoch auf. In dem un gewissen Lichtschein gähnte dem Eintretenden eine wüste Unordnung entgegen. Der Schreib tisch und der Tresor waren erbrochen, Geld scheine und Papiere waren zu Boden geflat- tert. — Eine Hand, die dort getastet, hastete zurück. Gleichzeitig die Gestalt, der sie gehörte. Plötzlich trachte ein Schutz . . . Es war um die achte Morgenstunde des nächsten Tages, als eine fremde Hind beim Maler Degener klingelte. Eva, im Hauskleide, die Augen übernäch tigt und seltsam fremd und wesenlos blickend, öffnete. Ein Schutzmann stand draußen. Im Malerhäuschen war dies ein noch nie dagewesener Gast. Im übrigen aber war die recht stattliche Persönlichkeit des Beamten nicht danach, einen so maßlosen, so überwältigenden Schrecken her« vorzurusen, wie er sich jetzt auf Evas lieb reizendem Geisicht spiegelte. Keines Wortes fähig, die .Hinde aus die Brust gepreßt, starrte sie mit leichenblaß sich entfärbendem Antlitz auf den Mann des Ge setzes. War er gekommen, sie wegen ihres Schwei gens heute nacht zur Verantwortung zu ziehen? Wodurch aber wußte die Polizei bereits da von? Allmächtiger, nun kamen die Folgen ihrer Unterlassungsünde! Und nicht schwer ge nug konnte die Strafe dafür sein, denn welch ein« Unheilskette würde das Ausbrechen des Zuchthäuslers, das sie hätte verhindern kön nen, zur Folge haben! Als habe sie selbst ein Verbrechen verübt, so schwer, so furchtbar lastete es seit jener Nachtstunde auf ihr. Ja, selbst Doktor Krafts beruhigende Red«, als es ihm gelungen, den Vater wieder zum Bewußt sein zu bringen: Keine Ueberarbeitung — Ruhe — Ruhe — und sehr stärkende Kost wird unseren lieben Künstler schon wieder mo bil machen — selbst dies hatte nicht vermocht, Evas Herz zu erleichtern. Und g«gen nie mand — niemand durste sie sich aussprechen! Auch gegen ihren Verlobten nicht! Nun aber — nun war das Entsetzliche, das sie unklar gefürchtet, da — Hinein in das Chaos ihrer Gedanken und Gefühle scholl die Anrede des Schutzmannes: „Sie sind Fräulein Degener, die Braut des Herrn Baumeisters Eckwald, nicht wahr?" Diese Frage steigerte ihre Angst. Sie nickte, ohne zu sprechen. Was wollte das Schicksal nun von ihr!? Der Schutzmann sah ihre Erregung und meinte: „Ja, die ganze Stadt ist in Aufregung! Der Schuß hat in der Nachbarschaft gewalti gen Alarm geschlagen! Unbegreiflich nur ist es, wie der Zuchthäusler, der heute nacht aus gebrochen ist, erfahren hat, daß Baumeister Eckwald ein schwerreicher Mann ist." — Er kam nicht weiter. Eva Degener hatte einen gellenden Schrei ausgestoßen. Ihre Hände umklammerten den Arm des Beamten: „Was sagen sie da!? Der Zuchthäusler — hat — bei — meinem — Verlobten — ein gebrochen, und — und . . . Allmächtiger, der Schuß — was — was ist es damit!? — Ist er tot!?" „Freilich ist er tot. — — Aber so be ruhigen Sie sich doch, Fräulein! Ihres Herrn Bräutigams wegen bin ich gekommen. Ich vermutete, er sei hier, weil doch —" Ein zweiter Schrei unterbrach den Spre cher. Galt er dessen Erzählung oder galt er dem festen Schritt, der jetzt sich dem Hause näherte? Eva war einige Schritte vorwärts gewankt, aber die bebenden Füße trugen sie nicht. — Als jetzt ungestüm die Haustür geöffnet und der Baumeister Eckwald sichtbar ward, da sank Eva mit dem Ruf: „Du lebst!?" ohn mächtig ihrem Verlobten in die Arme. „Nun weißt Du alles," schloß Eva Degener am Abend dieses Tages, nachdem sie Eckwald ihr nächtliches Erlebnis, sowie ihr Sorgen und Grämen anvertraut hatte. „Das Maß meines Unglückes voll machten die Worte des Schutz mannes! In der Aufregung verwirrte sich mir ihr Inhalt. Ich glaubte, der Einbrecher hätte Dich erschossen — o — o —". „Armer Liebling, was Haft Du alles er- duldet!" stimmte der Baumeister zu und küßte die Tränen fort, welche die Erinnerung ihr erpreßt. „Das Schicksal hat hier die beste Lösung gegeben. Als ich in das Zimmer drang, «nt- gitten dem Einbrecher aus Schrecken über mein plötzliches Erscheinen die Banknoten, die er entwendet. Er sah meine entschlossene Hal- tung, sah die Waffe in meiner Hand und eü kannte, daß es kein Entrinnen für ihn gab. Da streckte er sich durch einen Schuß nieder. — Doch nun genug von den Schrecknissen „in dunkler Nacht." Kinder. Von S. Hal m. Nachdruck verboten. „Mizzi! Mizzi!" Die Helle Knabenstimme schrillte durch den Hausgang. „Was ist denn, Fritz?" „Du — Papa und Mama zanken sich schon wieder." „Ach was — das tun sie ja immer." „Aber dieses Mal, sagt Mama, geht sie fort, — ganz weg, für immer, zur Groß mama!" Die Zwölfjährige hob nachdenklich das Gesicht. „Weißt', Fritz, zue Großmama ging« ich auch gern — da ist's immer so nett. Da ist nicht immer die Streiterei, wie bei uns." Der kleine Fritz nickte altklug. „Ja, zanken tun si« sich immer, Papa und Mama: das ist wirklich gar nicht nett. D«m Hansi seine Eltern zanken sich nie." „Ach Du!" meinte die Schwester un gläubig. „Ganz gewiß! Ich hab ihn geßagt. Hansi sagt, es ist immer lustig bei ihnen." „Ja, aber sie wohnen doch im Hinterhaus und arbeiten den ganzen Tag, Fritz!" Dann saßen die Kinder nachdenklich bei einander, die Gesichter in den Händen und schwiegen. Plötzlich seufzte das Mädchen. „Ach ja, es ist schlimm, daß Mama und Papa sich nicht vertragen. Mama sagt: Papa sei schuld — und Papa: Mama." „Du," meinte Fritz, „gehen wir doch auch zur Großmama." Da schüttelte Mizzi den Kopf. — „Nein, weißt Du — da holt uns der Papa doch wie der und dann ist er noch böse puf uns. Das hab' ich schon 'raus, — der Mama und der Großmama läßt er uns nicht." „Ja, aber wir können doch nicht ohne Mama sein!" „Doch, Fritz — wenn's der Papa fo will." „Aber ich will nicht!" und der Knirps stampfte mit dem Fuße auf. „Ich hab' die Mama viel lieber und — und — ich lause einfach weg." „Pst — — wenn das Papa hört, Häuter." „Du bist 'n Hase, Mizzi. Die hör'n doch nicht, — die zanken sich." „Pst — Fritz." Nun hockten sie wieder still beieinander. Da kam über den Hof dar Hanfi vom Hin- terhaus, einen rotbackigen Apfel zwischen den Zähnen — im geflickten Wämschen, lachend und hüpftnd. „Na, was sitzt Ihr denn da wie die Maulaffen? Ist Euch die Petersilie verhagelt?" Da erhob sich Fritz. Du, Hansi, singt Deine Mama noch immer?" „Freilich! Warum?" „Und sie zankt sich nie mit Deinem Papa?" „Schon! Aber selten, und dann vertragen sie sich gleich wieder und küssen sich." „Mama und Papa küssen sich nie," sagte Mizzi nachdenklich. „Und mich küssen si« auch," berichtet« Hansit „aber ich mag die Schnullerei nicht." „Un- küßt nur die Großmama," meinte Mizzi traurig. „Und mich manchmal die Mama — aber nur, >v«nn es keiner sieht," verriet Fritz. „Warum denn, wenn es keiner sieht?" fragte Hansi. Darauf ein Achselzucken. — Der Hansi trällerte davon und die Geschwister schauten ihm neidisch und ein bischen sehnsüchtig nach, ^a. der Hansi, d«r hatte es gut! Und dabei vohnte er doch im Hinterhaus. Bücherscha«. Ba l l a d e n b ü ch e r der Hausbücherei der Deutschen Dichter-Gedächtnis-Stiftung, Hamburg. 1. Band: Neuere Dichter. 2. Band: Aeltere Dichter. Jeder Band 2 Mark. Die Ballade, das Mittelglied zwischen Lyrik und Dramatik, findet in der neueren Dichtung wie der Liebhaber, die es zu erstaunlicher Kunst gebracht haben. Vor allem haben sie mit der Weitschweifigkeit und Ausführlichkeit der Ko- pisch, Bürger usw., an der selbst Schiller krankt, endgültig gebrochen, ihr Kennzeichen ist entsprechend dem Geiste der Zeit gedrängte Kürze. Ein klassisches Beispiel dafür ist Liliencrons Tod in Aehren. Von diesem Dichter sind in der vorliegenden Auswahl eine ganze Anzahl guter Balladen enthalten. Auch alle anderen neueren Balladendichter sind wür dig vertreten, so Gustav Falke, Theodor Fon tane, Otto Ernst, Hebbel, Keller, Meyer, Agnes Miegel, Börries von Münchhausen, Strach witz, Lulu von Strauß und Tornev, Wilden- bruch u. a. So bieten die beiden billigen Bände eine vollständige Auswahl aller guten, fortlebenden Erzeugnisse alter und neuer Bal ladenkunst. M. Hebbels Briefe. Ausgewählt und eingeleitet von Theodor Poppe, Leipzig, Deut sches Derlagshvus Bong u. Co. In Leinen 4 Mavk. Wie die Aufzeichnungen seiner Tage bücher, so gebären auch Hebbels Briefe mit zu seinem Lebenswerk. Die reiche Füll« ost tiefrrgreifender, in jedem Detail den kernhasi ten Charakter des Schreibers widerspiegelnder Briefe ebnen der Wertung des Dichters selbst dort den Boden, wo seine Werke noch nicht eingedrungen sind. Ueber die wichtigsten Pha sen seiner menschlichen und künstlerischen Ent wicklung, über äußere Eindrücke und Einflüsse orientieren Hebbels charakteristische Briese mei sterhaft. Wer daher Hebbel recht verstehen will, muß eine Briefe mit den Werken und Tagebüchern zusammenhalten. Aus diesem und Silder- waren, Memmer, drillt« werden gewissenhaft, schnell und billig repariert und aufgefrischt, k Speziell empfehle meine MN für Vergoldung u. Versilberung von Schmucksachen, Tafel-Aufsätzen, Pokalen, Bestecken usw. usw. Karl Rieck. EhtMiS, am Nikolaibahnhof. "WM 3 Der Mann stand wie niedergedonnert da. Er fuhr mit der Hand durch sein Haar, und nachdem er sich ein wenig in seiner Verzweif lung gefaßt hatte, fing er mit Schmeichel worten also an: „Du wähnst dich glücklich, mein kleines Tier, weil du die Freiheit hast? Siehe, der Sommer wird vergehen, der Winter wird mit seinen Stürmen nahen! Die Bäche werden frieren, du wirst keinen Tropfen finden, der deinen Durst löscht; die Flur wird dir kein Samenkorn zu deiner Nahrung bieten; der Frost wird dich töten! Ich aber will dir ein warmes Gemach einräumen, in welchem du frei umherschweben kannst. Wasser und Brot und jede Nahrung, die du wünschen magst, will ich dir reichen. Komm herab, ich will dich überzeugen, daß du es bei mir bester haben kannst, als in der Freiheit." So sprach der Herr des Gartens. Das Vögelchen aber lachte lauter als vorher, und vermehrte den Gram des Mannes. „Du lachst noch immer?" fragte dieser. „Allerdings", erwiderte das Tierchen. „Siehe, du gabst mir die Freiheit der weisen Lehren halber, die ich dir gab, und du bist so töricht, diese Lehren nicht zu be herzigen. Ich war es wert, daß du mir für dieselben die Freiheit schenktest, und doch hast du sie nach wenigen Minuten vergessen: „Du sollst dich nicht über Dinge härmen, die einmal geschehen sind!" und du härmst dich darüber, daß du mir die Freiheit schenktest. „Du sollst nicht wünschen, was du nicht erlangen kannst!" und du willst, daß ich frei willig in ein Gefängnis gehe, jH dem die Freiheit das ganze Leben ist. „Du sollst nicht glauben, was nicht mög lich fein kann!" und du glaubst, daß ich einen Diamanten in meinem Leibe berge, der so groß ist wie ein Hühnerei, und ich selbst er reiche doch kaum die Hälfte seiner Größe!" Und damit flog der Vogel davon. Ser Fuchs nud hie Ziege. Fabel. Eines schönen Abends war Meister Reinecke auf Raub ausgegangen, und als er nach Hause lief, paßte er nicht recht auf den Weg auf und fiel in einen Brunnen. Das Wasser stand zwar nicht sehr hoch, so daß er nicht in Gefahr kam, zu ertrinken, denn wenn er sich aus die Hinterbeine stellte, so konnte er be quem den Kopf über Wasser halten. Aber unglücklicherweise war der Brunnen sehr tief, so daß er mit den Vorderpfoten den Rand nicht erreichen konnte. Und so war er in dem Brunnen genau so gut gefangen, als wenn er sich die Rute oder eine Pfote festge klemmt hätte. Dazu kam noch, daß feine Lage sehr un gemütlich war, denn das Wasser war ziemlich kalt, und er begann zu frieren; zudem war es nicht sehr bequem, fortgesetzt auf den Hinter- pfoten zu stehen. Auch war er in großer Angst, es könne jeden Augenblick jemand kommen, um Wasser zu holen, und dann werde man ihn entdecken. Und er wußte sehr wohl, daß er bei den Bauern nicht sehr gut ange schrieben war, und daß man ihn sicher keiner sehr sanften Behandlung unterziehen würde. Als er noch über sein Schicksal nachdachte, Hötte er plötzlich Schritte sich nahen. Das Herz stand ihm fast still vor Angst, er spitzte die Ohren und horchte angestrengt. Die Schritte kamen näher, richtig, sie kamen auf den Brunnen zu. Der Fuchs gab sich ver loren und schaute mit flehenden Blicken nach oben. Aber wie groß war seine Erleichterung, als er sah, daß da oben kein Mensch stand, sondern eine Ziege mit langen Hörnern und langem Batt, die ihn mit einem dummen, verwunderten Ausdruck anschaute. „Hallo, Meister Reineke, was machst du denn da unten? Du bist wohl in den Brunnen gefallen?" „Ach, bewahre," versetzte der schlaue Fuchs, ich bin hier heruntergestiegen, weil dieser Brunnen so ausgezeichnetes Wasser hat, wie man eS nirgends findet. Und ich kann dir gar nicht sagen, wie wohl ich mich hier unten fühle." „Na," versetzte die Ziege, „da möcht ich aber wirklich wissen, woher das Wohlbefinden kommt, Füchse haben manchmal sehr merk würdige Ideen. Was mich anbetrifst, so muß ich gestehen, ein Brunnen wäre der letzte Ort, den ich mir aufsuchen würde, wenn ich mich recht wohl befinden wollte. Und dazu noch in solchem Wetter, du mußt ja frieren da unten?" „Ach," sagte der Fuchs, „wenn du eine Ahnung hättest, wie köstlich das Wasser hier unten schmeckt, dann würdest du nicht da oben stehen und schwatzen, sondern du würdest her unterkommen und davon kosten." „Ist eS denn wirklich so außergewöhnlich gut?" fragte die Ziege. „Ich bin seit Stunden hier unten, und je mehr ich von dem Wasser trinke, desto köst licher schmeckt es mir, ich kann mich gar nicht wieder trennen." „Nun, wenn es wirklich so köstlich ist," rief die Ziege, „dann muß ich auch davon trinken," Und sofort sprang sie in den Brunnen hinunter, aber ehe sie das Wasser versuchen konnte, flüsterte ihr der Fuchs zu: „Still, ich höre Schritte, stelle deine Vorderfüße gegen die Brunnenwand, und dann werde ich ans deinen Rücken klettern, um zu fehen, wer da oben kommt." Die dumme Ziege tat nach seinem Geheiß und der Fuchs kletterte rasch aus dem Brunnen hinaus. Unterdessen kostete die Ziege das Wasser, während der Fuchs oben stand und ihr mit schlauem Lächeln zuschaute. Als sie endlich aufhötte zu trinken, sagte er: „Guten Abend, liebe Ziege, es ist jetzt Zeit, daß ich nach Hause gehe." „Halt, halt," schrie die Ziege, „warte doch, wie soll ich denn hier herauskommen, wenn du fortläufst?" „Das ist deine Sache," versetzte der Fuchs achselzuckend, „du bist hineingesprungen, viel leicht kannst du auch wieder herausspringen. Versuchs doch einmal." „Nein, das ist aber zu abscheulich," sagte die Ziege. „Ich bin heruntergekommen, weil du mir das Master so angepnesen hast, und dabei ist es nicht ein bischen besser, als jedes andere Wasser auch. Nun möchtest du doch aber wenigstens dableiben und mir heraus- helfen." „DaS tut mir leid," antwortete der Fuchs, „ich habe keine Zeit. Ein andermal sieh dich vor, ehe du springst. Gute Nacht," und er lief davon und ließ die dumme Ziege im Stich. Mler M SlWImche». In einer lauen Sommernacht saßen zwei Glühwürmchen auf einer Wiese, die sich längs der Landstraße hinzog. Wie freuten sich beide ihres Glanzes! Eines bewunderte das andere, weil eS an dessen Leuchten zu erkennen ver mochte, wie herrlich eS selbst erstrahle. „Wir scheinen doch tausendmal Heller als das armselige Lichtlein da vorne," sagte das eine Glühwürmchen. „DaS will ich auch meinen," antwortete das andere, nachdem eS sich flüchtig danach umgedreht hatte. Dann sonnte sich wieder jedes von ihnen im Glanze seines Kameraden. DaS Licht, welches den beiden Würmchen so verächtlich erschienen war, stammte von der Laterne eines Radfahrers, der aus «eiter Ferne auf der Landstraße daherkam. Rasch sauste er näher und näher. Plötzlich schrie das eine Glühwürmchen laut auf: „Hellchen, wo bist du? Ich sehe dich nimmer!" „Hier bin ich, Strahlchen; ich habe mich nicht vom Platze gerührt; aber mir ergeht es mit dir ebenso!" erscholl als Antwort. Unterdessen war der Radler ganz nahe herangekommen. Von den Strahlen seiner Azetylenlaterne getroffen, schlossen die beiden Glühwürmchen geblendet die Augen. Als sic dieselben wieder zu öffnen wagten, vermoch ten sie einander kaum erst als mattleuchtendc Pünktchen zu erkennen. Das Prahlen war ihnen nicht nur für diese Nacht, sondern für die Zeit ihres Lebens vergangen. So halten sich gar manche nur deswegen für große Lichter, weil niemals ein größeres in ihre Nähe gekommen ist. Zusammensetzaufgabe. Vorstehendes Bildchen klebt einmal auf Karton und schneidet dann die Köpfe an den punktierten Linien in vier Teile. Aeußerst spaßig wird es anzuschen sein, wenn ihr nun die einzelnen Teile beliebig zusammensetzt. Die Figuren, die auf diese Weise entstehen, werden sehr lustig ausschauen. Zur Sommerzeit. Das ist ein Grünen und Blühen, Ein Funkeln und Duften weit, Ich will meines Weges ziehen In dieser hochwonnigen Zeit. Ich will meine Augen senken In jede Blume am Rain, Ich will meine Blicke tränken« In Licht und Sonnenschein. Ich bin wie die Lerche, die droben Im Aether nicht schweigen mag: Dich Gott will ich preisen und loben Für jeden neuen Tag.