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ÜMM Ml» HcheBkiii-ElüßldM MnUk Lage blatt. Rr. 1«« KSniglilhe SihiWlstW. König Ferdinand von Bulgarien hat in seinem Palais zu Sofia recht unliebsame Tage verlebt; französische Zettungen haben behaup tet, es wären ihm für seine eigene Pevton wie für sein Land zu diesem Jahre 1913 sehr un erfreuliche Dinge prophezeit, aber es ist ja sehr bequem, eine solche Behauptung auszusprechen, nachdem wirklich bereits Malheur passiert ist. Jedenfalls hat König Ferdinand schor. Tage während seiner Regierung in Sofia verlebt, die noch fataler waren wie die heutigen. Das war die Zeit, als der Mann, dem er die Krone verdankte, Ministerpräsident Stambulow, in dem jungen Fürsten deutliche Zeichen einer ihm nicht genehmen Selbständigkeit zu sehen begann und dem Fürsten bemerkbar machte, er, der ihn gerufen habe, könne ihn auch wie der gehen lassen. Da noch Attentats-Geschich ten hinzu kamen, war der damalige Fürst Fer dinand in wenig beneidenswerter Lage; aber er wagte, lies: Stambulow gehen und ge wann. Ein paar Monate später lag Stephan Stambulow, der nach einander Schriftsetzer, Tierarzt, Regent und Ministerpräsident von Bulgarien gewesen war, tot auf dem Stra- henpflaster von Sofia. Auch den übrigen Balkan-Königen hat das Geschick mehr wie unliebsame Tage bereitet. Der ausgezeichnete König Karl von Rumänien hat die Reise in sein damaliges Fürstentun, als „Handlungs-Kommis" aus einem Donau- damp'er zurückgelegt. Attentate blieben ihn, ebensowenig erspart, wie die Aussicht auf eine erzwungene Abreise. Aber seit dem Jahr 1877, wo er als Verbündeter der Russen, die U m sreilich seine Leistungen mit dem höchsten Undank lohnten, Oberbefehlshaber der ver einigte,, Streitkräfte vor Plewna war und die rumänischen „Dobevanzen" die von den Russen vergeblich angegriffene Grivnitza-Redoute er stürmten, hatte er sein Land und seine Be wohner in der Hand. Geschehen ist ja auch in Rumänien vielerlei, worüber man lieber schweigt; ein Kriegsminister soll auch einmal in seiner Dinerserviette eine Anweisung über 100 000 Franks gefunden — und behalten ha ben, aber in der Hauptsache ist die Solidie- rnng des Staates doch vortrefflich gelungen. König Peter von Serbien wäre zweifellos viel lieber Grandseigneur mit einer königlichen Zivilliste gewesen, «ls daß er zur Verbesserung Sonntag, den 20. Juli 1013 seiner Finanzen den serbischen Thron hätte be steigen müssen. Die militärischen Meuchelmör der, welche durch die Hinschlächterei seines Vorgängers, des jungen Äierander und seiner Gattin Draga, ihm den Weg zum Throne frei gemacht hatten, haben dem armen Peter bitterböse Stunden bereitet. Wenn er die Derb heit dieser Herren satt hatte, wenn er ihnen zurief: „Packt Euch!" — so kau, ihm die Ant wort: „Brüderchen, geh' Du voran!" Der Orientale gibt auf ein Menschenleben wenig, aber an einem, bestimmten Punkte hört auch für ihn das „Jenseits von Gut und Böse" auf. Der Serbenkönig Hat von seinem Throne keine Freuden gehabt. Und um die, welche er hätte haben können, brachte ihn sein ältester Sohn Georg, der deshalb auch au' die Thron folge zugunsten seines jüngeren Bruders Aler ander verzichten mußte. Was dies Brüoerpaar angibt, wenn sein Vater einmal stirbt, läßt sich auch nicht übersehen. König Konstantin von Griechenland hat sich als Kronprinz von den Genera'en seiner Armee viel Wermut ins Glas gießen lassen müssen. Die Haltung der griechischen Truppen im Kriege gegen die Türkei von 1897 war mise rabel, die der Offiziere miserabler, die der Generale am miserabelsten. Einer der letzteren hatte es fertig gebracht, anzuordnen, seine Sol daten sollten sich um den Osterbraten, sicht uni den Feind bekümmern. Kronprinz Konstan tin, der in diesem Kbiege Oberbefehlshaber ge wesen war, hatte die Schäden der Armee aus gedeckt; die Folge deses Vorgehens und ande rer Tatsachen war, daß die Eristenz der gan zen griechischen Dynastie an einem seidenen Haar hing. Kronprinz Konstachin mußte aus dem Lande nicht allein fliehen, sondern alle seine Würden niederlegcn. Lange Zeit hielt er bekanntlich sich in Deutschland au, und es erschien zweifellM-t, ob er je nach Griechen land heimkebren würde. Zweifelhaft bleibt aller Balkankönigc Zukunft! Aus der Geschichte von Langenberg. III. Geschichte der Kirchgemeinde. Was das Kirchliche anlangt, so lag das Gebiet nördlich der Lungwitz zwischen Mulde i , und Frohnbach anfangs im Sprengel des Bi schofs von Naumburg, bis derselbe es seinem Meißner Amtsbruder abtrat, der es zu seiner Chemnitzer Kirchenprovinz (Archidiakonat) zog, die erst unter einem Meißner Domkapitularen, dann seit 1312 unler dem Abte des dortigen Bergklostocs stand. Es bildete eine ihrer vier Unterabteilungen, nämlich das Landdekancu oder oen Erzpriesterstuhl Waldenburg. Dazu gehörten außer der dortigen Pfarrkirche fol gende zeln andere (lt. Meißner Bistumsmatri lel vom Jahre 1346): Niederwinkel, Kaufun gen, Niederfrohna, Limbach, Bräunsdorf, Lau genchursdorf, Wüstenbrand, Oberlungwitz, Cal lenberg und Obevwinkel. Unser Kirchspiel eri stierte damals noch wicht, denn jedes von bei den Dörfern lag in einem anderen Psarrbezirke. Meinsdorf — so belehren uns die herzoglich sächsischen Visitationsprotokolle vom Jahre 1540 hatte einst nebst dem benachbarten Rußdorf zur Parochie Bräunsdorf gehört. Nun waren aber die drei Dörfer derfelben seit 1485 poli tisch drei Herrschaften untertan: Bräunsdorf: dem Burggrafen v. Leis nig, Herrn, zu Penig. (Oberherr: der Herzog ' v. Sachsen); R u ßdorf: dem St. Georgenstifte zu Altenburg. (Oberherr: der Kurfürst v. Sach sen); Meinsdorf: dem Herrn v. Schön burg. (Oberherr: der König v. Böhmen.) Da kam die Reformation. Auf Grund des i Speyerschen Reichstagsbeschlusses, jeder Reichs- : stand solle es mit den kirchlichen Verhältnissen seines Gebietes also halten, wie er es vor ! Gott und kaiserlicher Majestät verantworten i könne, führte der Kurfürst v. Sachsen das j Evangelium in seinem Lande ein und ließ 1528/29 visitieren. Rußdorf kain damals von seiner allen Muttevkirche ab und ward Schwc- sterkirche von Kaufungen, was es blieb bis 1868, wo dieses Verhältnis aufgelöst ward. (Dasselbe hob definitiv vom Jahre 1533 an rechtskräftig zu werden.) In der Zeit von 1529—1533 halte nun auch Ernst ü . v. Schön bürg sein Meinsdorf von Bräunsdorf abge rissen. Das evangelische Rußdorf lag ja da zwischen, und Meinsdorf konnte von Brauns dorf aus nur unter Hindernissen bedient wer den. Es ist wohl auch früher nach Rußdorf in dessen Filialkirche eingepiarrt gewesen. Als l sie evangelisch ward, blieb nichts anderes übrig, i als sie zu der nächsten Pfarrei des Schönbur- 4«. Jahrgang ger Landes zu ziehen, und das war um 1530 Langenchursdorf. Uebrigens muß Meinsdorf eine kleine gottesdienstliche Stätte vordem be sessen haben, denn daran erinnert noch heute der Name des Kapellenberges. Dieselbe wurde gewiß nur einige Male im Jahre mit Gottes diensten ver ekln. Sonst hörten dir Meinsdor- fer die Messe in Rußdorf und ließen sich dort vom Bräunsdorfer Pfarrherrn taufen, trauen und begraben. Die Kapelle wird wahrschein lich zur Resormationszeit eingegangen sein, wie dies mit so manchem kleineren kirchlichen Ge bäude damals geschah: man verkauf!? es aus Abbruch oder verwandelte es in eine Scheune. So kam denn Meinsdorf um 1530 an Lan- genchursdors, dessen Pfarrsprengel, außer dem Kirch und Pfarrorte, Falken, wie noch heut zutage, und außerdem Langenberg als Filial umfaßte. Wie Meinsdorf einst zum Bräuns dorfer Filial Rußdorf gehört hatte, so hatte es jetzt eine Verbindung mit dem Langen- chursdorfer Filial Langenberg geknüpft, die bis zum heutigen Tage geblieben ist. Eine Kirche hat wohl zu Langenberg bestanden von An fang an, und das Verhältnis zu Langenchurs dors datiert gewiß aus der Gründungszeit der drei zuerst seinen Pfarrsprengel bildenden Ort schaften, zu denen Meinsdorf sich als vierte hinzugesellte. Nachdem dann 1542 Ernsts II. Söhne auch ihre böhmischen Lehnsherrschasten — bei den sächsischen (Hartenstein, Lohmen, Wehlen, Hohnstein in der sächsischen Schweiz) war es schon 1539 geschehen — dem Evange lium eröffnet hatten, errichteten sie für ihr ge samtes noch ungeteiltes Gebiet die Superinten- dentur Glauchau. Ihr gehörte demnach auch Langenchursdorf mit unseren beiden Dörfern, und zwar bis zum Jahre 1559, an. In diesem Jahre teilten die drei Brüder v. Schönburg ihr väterliches Gebiet, und der oben genannte Hugo l. begründete für seine beiden Herrschaf ten Waldenburg und Lichtenstein die Super- imendentur Wadenburg, die bis zum Jahre 1879 bestanden hat. Zu ihr ward auch Lan- genchursdors mit seinem Zubehör geschlagen. Im Jahre 1848 löste sich das uralte Band zwi'chen der Langenchursdorfer und Langen- lcrger Kirche, sowie die um 1530 geknüpfte Beziehung des Pfarrers der ersteren zu Meins dorf. Doch das kirchliche Band zwischen Lan c enberg und Meinsdorf blieb. Die nerlgeschaf- sine Parochie kehrte 1879 zu der alten Ephorie Glauchau zurück Bernhard von der Eiche. Roman von Baronin Gabriele v. Schlippenbach. 8) (Nachdr. verb.) „Ach ja, Wie lieb von Dir, mich bei Dir anszunelmen," versetzte Ines erfreut. „O, ich will alles, alles lernen, um später meinem Hardy das Haus recht behaglich zu machen." Die Geschwister mußten zum Kaffee blei ben, der umer der breitwipsligen Linde vor dem Hause getrunken wurde. Ein großer, run der Tisch, ländliche, grün gestrichene Stühle standen auf diesem Lieblingsplatz des Für- sters, und während er sich mit Bernhard un terhielt, ihm von gemeinsamen Jagderlebnissen mit dem Major erzählend, war Tante Emma verschwunden. Sie war mit Luise und Ines in der Küche, um frische Waffeln zu backen. Vorher aber hatte sie die Waise fest in die mütterlichen Arme geschlossen und sie herzlich unter ihrem Dache bewillkommnet. Die Bitte Luisens wegen des Wohnens der Freundin wurde gern gewährt. Mit einem zierlichen Schürzchen angetan, war Ines Feuer und Flamme bei der Kunst, die goldgelben Kuchen zu backen. Bisher hatte sie durch ihre wissen- chaftlichen Studien wenig Zeit gehabt, sich dem Haushalt zu widmen; der Vater war sehr anspruchslos und mit allem zufrieden. „So, Kinder," sagte die Frau Oberförster, als ein stattlicher, mit Puderzucker weiß be streuter Berg der leckeren Kuchen sich erhob, „geht jetzt den Tisch zu decken, ich mache in dessen den Kaffee. Vergeßt auch nicht die Blumen — es blühen gerade meine Nellen und einige Edelrosen — Blumen gehören auf einen festlichen Tisch, und heute ist für uns ein Fest, weil Du zu uns kommen wirst, lie bes Kind. Nicht wahr, ich darf Dich doch, >vie die anderen jungen Mädchen, mit dem traulichen „Dir" anreden." „Gewiß, liebe gute Tante Emma!" rief Ines und küßte die rundliche Hand der Frau Förster. Es war hellte recht still im Forsthaufe, die jüngeren Kinder machten einen Ausflug mit einer Nachbarsfamilie. Mit rosig erhitztem Ge sicht half Ines Luise beim Pflücken der Mumen. „Hier die schöne, dunkelrote Rose mußt Du vor Hardtzs Tasse legen," sagte Ines, „es ist seine Lieblingsblume." Das schneeweiße Tischtuch, die bunten Tas sen waren schnell her.^gebracht. Bernhard sreme sich, wie frisch und geschäftig sein Schwesterchen war. Als sie einmal neben ihm sland, schlang er den Arm um sie und strei chelte ühre Hand. Auch die Blumen wurden teils aus dem glänzenden Damast verteilt oder in einer Vase in die Mitte der Tafel gestellt. Die dunkelrote Rose lag richtig vor Bern hards Platz, er beachtete sie aber nicht und unterhielt sich weiter mit dem Förster. Ines zupfte den Bruder neckend am Ohr. „Die Rose ist für Dich," sagte sie. Ein bittender Blick Luisens ließ sie ver stummen; sonst hätte sie noch hinzugefügt: „Luise hat sie für Dich gepflückt." Trefflich mundcie der Kaffee und die Waf feln, die Ines stolz auf den Tisch setzte. „Selbstgebacken," sagte sie zu Bernhard, „mein erstes Probestück " „Ihre Schwester entwickelt einen wahren Feuereifer, bemerkte Tante Emma lachend, „ich denke, sie ist in einem Jahr eine perfekte Wirtin, Herr Baron." - — Während Bernhard und Ines in der För sterei waren, erlebte Herta etwas für ihr Leben Entscheidendes. Runden hatte es nicht länger ausgefallen. Dem Wunsche des geliebten Mädchens ent gegen war er nach Liebenau gereist. Nun stand er vor ihr. Er war so erregt, daß seine Lippen unter dem starten Schnurrbarte zitter ten. „Zürnen Sie mir nicht, daß ich schon heute gekommen bin, ich konnte nicht anders, ich habe Sie ja so grenzenlos lieb." Herta duldete es, daß er ihre Hand er griff und sie mit Küssen bedeckte. Sie blieb äußerlich ruhig, aber ihr Herz pochte doch schneller. Langsam entzog sie ihm ihre schmale Rechte. „Herr von Randen," sagte sie und jedes Wort war seltsam deutlich und berechnet, „wie ich Ihnen schrieb, nehme ich Ihre Werbung an. Ich bin zu der Ucberzeugung gekommen, daß es so am besten ist." Er wollte sie unterbrechen, da winkte sie ihm Schweigen gebietend, und fuhr fori: „Daß erst nach einigen Monaten von einer Hochzeit die Rede sein kann, werden Sie be greifen, unsere Trauer verbietet es. Ich werde meine Stellung kündigen und zu einer Schwe ster meiner Mutter gehen." Sie schwieg, als erwarte sie eine Antwort auf diesen Plan. Als er nur zustimmend nickte, sprach sie weiter: „Ich werde keine leicht zu nehmende Frau sein, dazu bin ich nicht ügsam genug, Herr von Randen. Der Grei chen-TyPus liegt nicht in meiner Art, ebenso wenig kann ich Kätchen von Heilbronn Gc- scknnack abgewinnen. Ich finde beide altmo disch und langweilig. Die modernen Frauen verstehe ich dagegen. Wollen Sie es trotzdem mit mir wagen?" Es war das letzte Aufzucken ihrer Mäd chenfreiheit. Sie wußte, daß, wenn er nein sagte, sie kaum etwas empfinden würde, drS einem Bedauern gliche. Randen hatte still zugehört. In seinem Gesicht zeigte sich keine Spur von Verwunde rung. Wie aus Erz gegossen, schienen die männlichen Züge, die dunklen Augen allein batten Leben; es glomm in ihnen. Ein Vul kan mußte in dem Mann schlummern, aber er halte sich meisterhaft in der Gewalt, die Schule des Lebens hatte es ihn gelehrt. „Ja", sagte er auf ihre Frage hin, „ich will es mit Ihnen wagen, Herta." Wie eine weiche Liebkosung lief ihr Name von seinen Lippen. „Ich will es mit Ihnen wagen, denn ich vertraue auf die Stärke, auf die Macht mei ner großen Liebe zu Ihnen; sie kann nicht ohne E ndruck arff das Gemüt der Frau blei bcu. Meine Aufgabe soll es sein, Ihre ge heimsten Wünsche zu erraten, ich will sie er füllen. Was an Rücksicht und Zartgefühl von einer Frau gefordert werden kann, ich will es Ihnen entgegenbringen. Sie glücklich zu ma chen, ist mein höchster Ehrgeiz. Daß Sie mir keine Liebe enlgegenbringen, weiß ich. Ich habe ja kein schönes Aeußere, die Jugend liegt hinter mir, und Sie sind berechtigt, höhere Ansprüche zu machen." Die letzten Worte klangen so traurig, daß sie das kalte Herz des Mädchens rührten-. Sie konnte bezaubernd sein, wenn sie wollte. Mit einem Lächeln, das ihr strenges, klassisches Gesicht verschönte, streckte sie ihm die Hand hin. „Ich achte Sie, Baron Randen, und — ich fühle etwas wie Freundschaft für Sie." „Das ist genug!" rief er hingerissen und wollte sie an sich ziehen. Die ganze Leiden schäft seiner Neigung schlug in Hellen Flam men über ibn zusammen. Sie entschlüpfte sei ner Umarmung. Von ihm abgewendet, stand sie am Fenster. Sie atmete beklommen, ihre weißen Zähne gruben sich tief in die rote Lippe. „Lassen Sie mir Zeit," bat sie, „es — es ist noch so neu, ich — ich muß mich erst dar an gewöhnen, Herr von Randen." „Verzeihen Sie," sagte ec, es hat mich, über mannt. Sie so rrahe zu sehen, so schön und rührend in ihrer tiefen Trauerkleidung, das t rachte mich einen Moment aus der Fassung." „Wenn doch Bernhard und Ines bald kä men," dachte Herta, „ich wäre froh, dieses Alleinsein unterbrochen zu sehen." Sie klin gelte dem Dienstmädchen und bestellte ihr leise, den Kaffee zu besorgen, dann wendete sie sieb an Randen. „Bitte," sagte sie, auf, einen Studt gegen über dem Sofa deutend, „wollen Sie nicb: Plae nebmcn? Mein Bruder wird wobt bald von seinem Gange zur Försterei zurück 'em." Herta lelnte sich weit in die Kme" des Sojas zurück. Der Tuch ivar nvnck>e- Ran den und ihr. Sie sprachen, wie man 7- e.n.er Visite spricht: über Kunft und Tbemer. die letzten literarischen Erzeug"..'ft Das i>sin H.'rta fällte ihr sicheres Urte l dcmwer er mar' nur ab und zu ein War: dazrv irre- „Ich glaube, sie will mir au' den Zabn fühlen," dackne Randen. ,.ch besiehe das Era- men schlecht. Mein Hemmet, trenn man in Ostpreußen das runde Fabr au' emem Gute sitzt, so mulien man. de Füdiuug mit der übrigen Welt." Herta gewann b.e'e.de Uebenzengung. — Die Magd baue alles zum Kasieetsich be reiten Randen, und 'eine Braut gingen in das Sveßesimmer. beide dränen dasselbe. ..So werden wir in Zukunft unsere Mahl zeiten entnehmen, wir beide, ganz auf ein ander Angewiesene." Ftm erfüllte der Gedanke freudig; sic vcr ichenckie ihn bald wieder. Warum schon jetz' daran deu'en? Dazu war später genug Zeit. Später, wenn das schwerwiegende „Ja" ge sprochen ivar. wenn der kleine, goldene Reif, das Sym ol der ehelichen Treue, den Finger sihmückte. Sie waven verstummt. Ein drücken- des Schwelgen lastete auf beiden. Randen drei le an seinem Schnurrbarsi Herta blätterte in einem Album. Er hätte ihr io viel zu "agm gehabt, so voll zum lleberfliesien war sein Hnz, aber das Wort erstarb auf seinen Kippen angesichts der kühlen Zurückhaltung. (Fortsetzung folgt.) LrssslclsrLsiclsnksus Oksmni1r,Leke ftost- ».KwneiE UÜÄÄ