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Bitte, liier am 10. März einen Vortrag über Erziehung zu halten. Da wir, Herr Nitaro Omura vom Gakushuin, Herr Koizumi von der Kötöshihangakkö, Bungakuhakase Matsudaira, die Bungakushi Yoshiga, Yoshida, Sonoda, Hayashi und ich, so glücklich waren, eine Einladung zu erhalten, hörten wir uns den Vortrag an. Das Thema hiess: ,, Schule und Kunst ”, Rein sprach etwa eine gute halbe Stunde über sein Lieblings- thema „ästhetische Erziehung”. Der Grundgedanke war im wesentlichen der: Es ist zu beklagen, dass die heutige Einrichtung der Volksschulen zu trocken und geschmacklos ist. Richtet endlich die Schulen etwas ästhetischer und geschmack voller ein. Bei der Gelegenheit kritisierte er die einzelnen Wandbilder, die jetzt überall (für den Anschauungsunterricht) in der Schule gebraucht werden. Wohin man auch kommt, in allen Schulen sieht man, wie in den Klassenzimmern durch mehr oder weniger Wandbilder, Modelle und dergl. es ermöglicht wird, in den Schülern ästhetische Gefühle zu erwecken, und sogar diesen deutschen Schulen gegenüber hegt er noch grössere Hoffnungen in dieser Beziehung. Zeigte man ihm unsere Volksschulen, die äusser Wandtafel und Wandkarte durchaus keinerlei Schmuck haben, er würde sie für Gefängnisse halten und wohl sicher die Stirne runzeln. Das Gewünschte lässt sich zwar mit Rücksicht auf die Finanzlage des Landes unmöglich machen, aber in einem Lande wie Japan, dem ostasiatischen Lande der Kunst, wie man zugibt und worauf 'wir stolz sind, sollte man schon diesem Punkte seine Aufmerk samkeit zuwenden. XL. Das Berliner Tökyo-Fest. Wie wohl die ganze japanische Jugend weiss, ist am Ende vorigen Jahres die Doitsu Kyökwai-Gakkö (Deutsche Vereins schule) in Tökyö (Kanda, Nishi Ogawamachi) bis auf den Grund abgebrannt, wobei nicht nur alle zu der Schule gehörigen Häuser, sondern auch die deutsche Bibliothek mit ihren 13000