(Agrikulturist) Matsumura führte einen Schwerttanz auf, wobei er sich von dem guten Sänger Herrn Igakushi (Mediziner) Saivada begleiten liess, und setzte dadurch die blauäugigen Eu ropäer in das grösste Erstaunen. Weiter war zur Erheiterung ein gewisser Taschenspieler und Akrobat Sumidagawa erschienen. Von den deutschen Studenten des Orientalischen Seminars wurde ein Schwank aufgeführt. Bei einer Verlosung gab es lauter ostasiatische Gegenstände. Die Tänze gewährten uns einen Einblick in europäische Sitten. Um 4 Uhr Morgens dürfte man auseinander gegangen sein. Kurz und gut, es war ein Weihnachts fest, aber vom japanischen Standpunkt aus war es weiter nichts als ein Bönenkwai (Jahresschlussfest). So habe auch ich in meiner Rede Weihnachten in den Hintergrund treten lassen und vor allem auf das Toshiwasurc^ hingewiesen. „Ach, meine hochzu verehrenden Damen, alle, die Sie erschienen ”, — sagte ich — wenn ich Sie bitten darf, amüsieren Sie sich nach Herzenslust und vergessen Sie alle Sorgen des vergangenen Jahres. Wir geben Ihnen die Versicherung, dass Sie dann gewiss nichts vom Alter merken, sondern im Gegenteil immer jünger erscheinen werden”—Worte, die schliesslich den lebhaftesten Beifall fanden. Das war die letzte Sitzung im vorigen Jahre. Von diesem Jahre an sollen monatlich zwei Sitzungen, am zweiten und vierten Freitag jedes Monats, stattfinden. So war denn am II. Januar die erste. An diesem Abend hielt Herr Landrichter Prost, der im vorigen Jahr eine Vergnügungsreise nach Japan ge macht hat und jetzt endlich nach Deutschland zurückgekehrt ist, einen ausführlichen Vortrag über seine Reise. Er hat früher die Diplomprüfung am Orientalischen Seminar bestanden und spricht Japanisch wie Wasser, so dass er wohl auch auf dieser Reise keinen Dolmetscher gebraucht haben wird. Von Hokkaido im Norden bis zum äussersten Kysh im Süden hat er in japani schen Hotels gewohnt, japanisch gegessen und nach allen Rich- , * Ein Gastmahl, welches am Ende des Jahres gegeben wird, um die Miihen und Beschwerden desselben vergessen zn machen.