12 Tsubo (33 qm) grossen Teppich hin. Das ist also die Arena. Auf die Hauptseite derselben stellte man einen Tisch, auf den drei anderen Seiten erscheinen mehrere feine Herren im Zylin derhut und mit einem Kaiserbart, die sich wichtig machen, etwa die Gyöji (Unparteiischen) und Kansayaku (Kampfrichter). Un terdessen kommen auf ein gegebenes Zeichen in Reih und Glied 18 Ringer aus der Garderobe, von denen sich die eine Hälfte links, die andere rechts in’ der Arena aufstellt. Es tritt ein Mann, dessen Anzug goldene Litzen trägt und den man den Yobidashiyakko (Ausrufer) nennen könnte, in die Mitte und ruft die Einzelnen mit Namen und Geburtsort auf. Dabei tritt jeder einzeln vor und verbeugt sich vor dem gesamten Publikum. Das entspricht wohl unserem Dohyöiri (Einzug in die Arena) und unserer Omemie (Vorstellung, Begrüssung). Aber prächtige Ke- shömareuashi, seidene oder samtene goldgestickte Schürzen, wie sie die japanischen Ringer tragen, haben sie natürlich nicht. Statt dessen stecken Rumpf und Beine ganz in einem Tricot, abgese hen davon, dass die Füsse bis zu dem Knöchel von einer Art Gummischuhe bedeckt werden. Nur die beiden Arme mit ihren brotlaibgrossen Kraftmuskeln zeigen die Ringer ungeniert. Ihr Körper unterscheidet sich wohl nicht besonders von dem anderer Europäer, aber als japanische Ringer würden sie wenigstens so stattlich aussehen wie unsere Ringer vom Bimbögami (besten Ringer der zweiten Klasse) bis zum Ozeki (besten Ringer der ersten Klasse). Nach der Vorstellung (der Begrüssung) geht man sofort zu den auf dem Programm angezeigten Ringkämpfen über. Zuerst ruft der Ausrufer zwei Namen auf, und während der Unparteiische steht und pfeift, kommen die Auf gerufenen von rechts und links, geben sich nach europäischer Sitte die Hand zum Gruss und beginnen sofort, miteinander zu ringen. Dieser Ringkampf ist selbstverständlich verschieden von dem japanischen. Tsukidashi (Herausstossen) und Yorikiri (Fierausdrücken) gibt cs nicht, eben so wenig Nage (zu Boden werfen) und Utcbari (Herauswerfen).* Man siegt nicht, wenn * Kunstausdrücke des japanischen Ringkampfes.