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54 Sicherlich nennen sie sich nicht Shiröto * (Unerfahrene) aus Bescheidenheit. Komisch ist es, dass sie sich „Weisse ” nennen und doch in Wirklichkeit alle gelb sind. — Von den anderen Vereinen, einem Tennis-, einem Billard- und einem Bier-Verein, kann man kaum sagen, dass sie bestehen, da sich ihre Mitglieder nur gelegentlich treffen und keine besonderen Statuten haben. XXXVI. Schlaraffia (Humoristischer Künstlerverein). Es ist wohl für die Europäer charakteristisch, dass ihr Geist, wenn sie auch ein ernstes und finsteres Gesicht machen, immer jung bleibt. Wenn sie studieren, studieren sie mit Leib und Seele, und andrerseits, wenn sie sich amüsieren, denken sie an nichts anderes dabei. Daher natürlich ihr gesunder Körper. Sind sie nicht wirklich darum zu beneiden ? Die sogenannte Schlaraffia ist auch ein Verein nach’diesem Grundsatz. Die Mitglieder sind Künstler in der weitesten Bedeutung des Wortes, d. h. Dichter, Schriftsteller, Schauspieler, Musiker, Maler, Bildhauer usw. Andere werden nicht aufgenommen. Was ferner den Namen betrifft, so kommt er von dem ,, Märchen vom Schlaraffenland ”. Schlaraffia entspricht etwa dem Kwanraku-koku (Glücksland) in das Musöbei gegangen ist. Die Menschen dort brauchen sich nicht ums Essen zu beküm mern, obwohl sie gar nichts tun und schlafen. Immer kommen ihnen die schmackhaften gebratenen Tauben in den offenen Mund geflogen, wie man sagt, ein ganz ausgezeichnetes Paradies. Die Mitglieder denken alle an ein harmloses Vergnügen, ver binden sich mit gleichgesinnten Freunden und verkehren wissen schaftlich mit einander oder arbeiten künstlerisch zusammen. Auch * Wortspiel. Auch Shiroto (zusammengesetzt aus shiroi „ weiss ” und hito „ Mensch ”) „ der Laie, der Unerfahrene ” wird im Japanischen mit den Zeichen S A geschrieben.