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ständlich gehört, sein Augenmerk auf einen hübschen Gedanken gerichtet hat. Auf mich hat er einen grossen Eindruck gemacht. Ach, wenn ich doch auch in Japan wenigstens im Asakusa- Park ein Standbild Momotarös * sehen könnte. Die Ausstellung der Sezessionisten ist dort, wo neulich die Ausstellung „Die Kunst im Leben des Kindes ” stattgefunden. Diesmal sieht man dort nur Bilder der Sezessionisten, die gerade der Bijitsu- in- ha (Kunstakademierichtung) bei uns in Japan entsprechen. So wie die japanischen Sezessionisten vieles europäischen Mustern ent lehnen, so ahmen die europäischen vielfach japanische Muster nach. Eine urkomische Erscheinung. Wenn man sich noch mehr von beiden Seiten nähert, so wird am Ende gar kein Unterschied zwischen Ost und West vorhanden sein, so dass ich mir wohl unnötige Sorgen mache. Ich habe zwar auch auf der grossen Kunstausstellung sezessionistisch angehauchte Bilder gesehen, aber meist sind es doch Bilder der alten Richtung. Ferner sind ver hältnismässig wenig Bilder auf beiden Ausstellungen, die nackte weibliche Schönheiten darstellen (eine französische Spezialität, wie ich höre). Dafür sehr viele Landschaften. Als neulich Herr Kiyoteru Kuroda auf kurze Zeit hierher' zu Besuch kam, sagte er mir auf meine Anfrage, dass von den deutschen Bildern im allgemeinen die Landschaften besser als die Porträts seien, und als mir jetzt Gelegenheit geboten wurde, diese Ausstellung zu sehen, habe ich wohl verstanden, wie zutreffend seine Worte gewesen. XXIII. Das Bismarck-Denkmal. Den Namen des eisernen Kanzlers, der in die zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts Leben brachte, ja sogar sein Gesicht kennt jeder, selbst der kleinste Knirps. Das Denkmal des Fürsten Bismarck, des treuen Dieners des wiederauflebenden Preussischen. * Momotaro ist ein japanischer Märchenheld. Sein Name bedeutet Ffirschling. So heisst er, weil das Kind aus einem Pfirsich herauskam, den eine alte Frau, seine Adoptivmutter, aus einem Flusse gefischt hatte.