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14 davon verstehen kann. Als ich mir die Urania angesehen, stand „Ein Auszug aus dem Tagebuch der Erdkugel” auf dem Pro gramm. Man zeigte da den früheren Zustand der Welt von der ältesten Zeit, der Bildung unseres Sonnensystems an und dann, allmählich weiter gehend, den gegenwärtigen Zustand unserer Erde. Schliesslich ging man noch weiter und zeigte sie uns so, wie man sie sich nach einer Million von Jahren vorstellt. Die Bilder sind so vorzüglich, dass sie der Wirklichkeit ganz nahe kommen. Werden ferner Donner und Stürme wiederge- geben, so bringt man das Krachen und Brausen zwar in einem Nebenraum hervor, aber es ist wirklich so natürlich, dass ich unwillkürlich häufig erbebte und zusammenfuhr. In einem an dern Saal sind handliche elektrische Instrumente ausgestellt. Da man sie in den Pausen alle in Bewegung setzt und vorzeigt, so wird auch Laienaugen die Theorie des Telephons, des Telegra phen, des elektrischen Lichts usw. verständlich. In einem Zim mer unten sind weiter wissenschaftliche Abbildungen aufgehängt, und in einer Ecke steht das Modell eines altertümlichen Segel schiffes. Als ich näher trat und es mir genauer ansah, hiess es „ Modell des Schiffes, mit dem Kolumbus Amerika entdeckt hat ”. Das Modell scheint mir nach gründlichen Untersuchungen angefertigt worden zu sein. XL Briefmarkenbettler. Die Vorliebe der ausländischen Kinder für Briefmarken ist bekannt. Auch in Japan hat sich ja schon lange die Sitte des Markensammelns verbreitet. Das Briefmarkensammeln der Klei nen ist etwas sehr Schönes, aber hier — wie sonderbar! — sind die Kinder entweder wild auf Briefmarken aus Liebhaberei oder aus Habsucht. Als ich neulich durch eine entlegene Strasse ging, kamen einige schmutzige Gören, die dort Kreisel spielten, als sie mich sahen, auf mich zu gesprungen mit den Worten: „Onkel, haste keene japanischen Marken?” Ich bewunderte die kleinen Kinder armer Leute, die so vorzügliche Neigungen