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P "bürg begeben. Da« Verlangen de« j KKKK^b , sunde seien und sich sehr gut bewährt haben und s vrodraffinadeiss^ «nn. «asstn^e mit Faß ssZ^ Mittheilungen über die evang.-luth. Landeskirche Sachsens aus dem Jahre 1901. Ans der Landeskirche ausgetreten sind 866, zur Landeskirche üöeraetrete« 1027 Personen. Es überwog also die Zahl der Ueberlritte zu unsrer Kirche die der Aus tritte um 161. Besonders groß war die Zahl der Aeker- tritte aus der römisch-kath. Kirche: 863, während 44 Lutheraner katholisch wurden. Den größten Gewinn von den Austritte» aus unserer Kirche hatten die sog. apostolischen Gemeinden: 348; dann die Methodisten: 171; endlich die Tempelgemeinden und andere Sekten: 135, während von diesen Gemeinschaften nur 80 zu uns über- bez. zurücktralen. Die luth. Kirche verlor an die reformirte 19, die letztere an uns 9 Mitglieder. Wieder hatte ein Glied der Landes kirche den Muth, jüdisch zu werden, mährend 26 Juden sich taufen ließen. — Zum ersten Male in den letzten 5 Jahren ist die Zahl der Ueberlritte größer, als die der Austritte. Im Jahre 1897 standen 354 Uebertritten 711 Austritten und noch im Jahre 1900: 763 Uebertritten 788 Austritten gegenüber. — In unsrer Hkauchauer Ephorie fanden 9 Ueberlritte und 9 Austritte statt. — Bemerkens- werth ist das Vordringen der römisch Katholische», die in Plauen i. V. eine Kirche, in den anderen Orten Kapellen bauten. In einem Dors der Lausitz ging mehr und mehr Grundbesitz aus evangelischen Händen in römisch-katholische über; m der Nähe von Werdau haben sich röm.-kath. Arbeiter für einen Begräbnißkassenverein verbunden. In Zwickau, wo bekanntlich eine Katholikenversammlung im Jahre 1901 stattfand, wurde eine katholische Buchhandlung gegründet und kalh. Flugblätter vertheilt. Anderwärts wird über ein friedliches Verhältniß zwischen Evangelischen und Katholiken berichtet. Interessant ist, daß in einer Gemeinde des Voigtlandes alle in, Jahre 1900 zu den Methodisten ausgetretenen Personen wieder in die luth. Landeskirche zurückgekehrt sind und nnn den Grundstock des auch vom Ortspfarrer be suchten landeskirchlichen Gemeinschaslskreises bilden. Uebcr- haupt hat die Gemeinschaftsbewegung gerade dieser Sekte gegenüber hier und da einen zurückhaltenden Einfluß aus- geübt. Interessant ist serner, daß die sog. „Apostolischen" sich in solcher älterer und neuerer Ordnung spalten. Die letzteren gründen sich nicht mehr auf die hl. Schrift, die nur „Druckerschwärze" und „Papier" ist, während „der Geist" Alles ist. Da ist also spiritistisches Wesen betheiligt. Ueber spritistisches Unwesen wird u. A. aus Ursprung bei Oberlungwitz berichtet. Erwähnt seien noch die Bemühungen der Aaptiste« (z. B. in Röblitz bei Lichtenstein), der Aarbysten (die in Vielau bei Zwickau den Redner der philadclfischen Gemeinschaft auf ihre Seite gezogen haben), der Mormone«, der Siebentags-Adventiste« (auch in Hohenstein-Ernstthal), der Keiksarmee (in Leipzig), der Kempelgemeinde, der Ztörnersche» Aeweg««-, der Uerget- lche« Sekte, der Fheograse», der „evangelische» Arei geister", der „christlich-theosophischen Aereiniguag" (die eine die ganze Menschheit umfassende Verbrüderung ohne Unterschied der Rasse, der Nationalität, des Glaubens und der Konfession, des Standes und Geschlechts bezweckt), der „Heselschaft Jes«" (womit jedoch keineswegs die Jesuiten gemeint sind, sondern eine evangelische Sekte) und der auf Krankcnheilung durch Gebet gerichteten schwärmerischen Be wegungen in Oberfrohna und Meerane. Zu den Jentjch- tathoüke« traten 48 Personen aus, die mit ihrem Glauben völlig gebrochen zu haben scheinen. Auch unter den 43 „tousesfionstose» Pisstdeutea" mögen solche sein, während Andere von ihnen „in ihrer Bibel nicht gelesen haben, daß man einer Kirche angehören solle". Die Zahl der Hek»rte« lebender Kinder evangelischer Eltern ist gegen das Vorjahr um 1667 zurückgegangen (AR. auch ein Zeichen der Zeit), die der evangel -luth. Taufen um 2437. In gemischten Ehen wurden 211 mehr geboren, dagegen nur 160 mehr nach luth. Ritus getauft. Ausdrückliche Taufverweigerungen waren 39 zu verzeichnen (1 in der Ephorie Glauchau). Abgenommen Hal auch die Zahl der Eheschließung«« bei rein evangelischen Paaren um 2196 (!), bei den kon fessionell gemischten Paaren um 49, so auch die der Trau««ge« bei rein evangelischen Personen um 2198 (!), bei den konfessionell gemischten Paaren um 90. Ausdrück liche Trauoerweigerungen feiten der Eheschließenden kamen 99 mal vor (gegen 116 im Jahre 1900), 4 mal in der Ephorie Glauchau; von Seiten der Kirche mußte die Trauung 45 mal versagt werden (1900: 32 mal), 2 mal in der Ephorie Glauchau. In Reichenbach i. V. ließ sich ein Paar erst am Tage der silbernen Hochzeit trauen. Zur Konfirmation kamen 1554 Kinder mehr als im Vorjahre. Die Zahl der Konfirmanden aus gemischter Ehe ist um 84 gestiegen. In 7 Fällen wurde die Konfirmation von den Betheiligten verweigert, in 24 Fällen mußte sie von der Kirche ganz oder zeitweise beanstandet werden. Privatkonfirmationen kamen in größerer Zahl vor. Verlust der kirchliche« Kbrmrechte wegen Nichtachtung der kirchlichen Ordnung trat 1021 mal ein (701 mal im Jahre 1900), und zwar in 258 Fällen wegen Unterlassung der Taufe, in 755 wegen Unterlassung der Trauung, in i Falle wegen Verweigerung der Konfirmation, in 9 Fällen auf Grund der Trauordnung. Die kirchliche Vollberechtigung konnte wieder ertheilt werden in 459 Fällen. Die Zahl der Aveudmahlsgäste hat gegen 1900 um 17152 abgenommen. (2713 männl, und 14439 weibl.) Sie betrug 42,2 der evangel.-luth. Seelen in der ganzen Landeskirche (42,2 auch in der Ephorie Glauchau.) Auch die Zahl der Privatcommunionen (Kranken) ist um 1361 geringer geworden. Besondere Abendmahlsfeiern für die zum Militärdienst Einberufenen sind in vielen Gemeinden veranstaltet worden. In einer Mittelstadt ging der Vorstand des König!. Amtsgerichts gemeinsam mit dem gesammten Personal seiner Behörde zum Tisch des Herrn. Das Hemei«schastswese« hat sich immer mehr entwickelt. So bestanden allein in Hohenstein-Er. 5 Gemeinschaften. Meist wird Günstiges über sie berichtet und anerkannt, daß sie den Austritten zu den Sekten entgegenwirkten. Anderer seits wird geklagt, daß die Fühlung mit dem geistlichen Amte mehr gemieden als gesucht werde. Namentlich wird dies dem „Jugendbund für entschiedenes Christentum" zum Vorwurfe gemacht. H'« und da ist es in den Ge meinschaftskreisen zur Spaltung zwischen den der Landes kirche Treuen und den mehr sektirisch gerichteten Gliedern gekommen. In vielen Parochien sind Nikelstuude« eingerichtet worden und meist gut besucht. Dasselbe gilt von den sogen. Si«ggottesdie»stm an Sonntagabenden, bei denen ganze Lieder aus dem Gesangbuche gesungen und durchgesprochen wurden, auf Grund eines Bibeltextes. Die Zahl der Gemeinden, in denen Ki«dergot1esdie«fi gehalten worden, ist, von 701 auf 941 gestiegen; die der Gemeinden, in denen k. Muterreduuge» mit de« Konfir «trte« staltfinden, von 1146 auf 1163. Geistliche Versammlungen von ANnde» und Gottes- dienst« für Ta«KH«m«e, bez. Abendmahlsfeiern haben hier und da stattgefunden. Die kirchftcheM«fik ist u.A. durch Kirchenkonzerte oder volkstümliche geistl. Musikaufführungen gepflegt worden. Die Zahl der Todesfälle hat sich gegen das Vorjahr um 42»7, die der kirchlichen Begräbnisse um 4473 ver mindert. Ein entschiedener Uebelstand, der hie und da zum