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Aalte: uplet». 'PPe. ndei aus in I. ctoS »cn in lies qci, iiut. inntags, Kal, den sind, «gedachte erk von Sonntag, den 4. Januar 1903. Nr. 3 Amtlicher Teil Geißler. ist spätestens bis zum S. Januar LSS8 an 30. Jahrgang. »SSS-SSMSSMSMIi- die hiesige Ortssteuereinnahme abzuführen. Nach Ablauf dieser Frist wird gegen Säumige das Beitreibungsverfahren eingelettet. Gersdorf (Bez. Chemnitz), am 24. Dezember'1902. Der Gemeindevorstaud. Göhktr. sicht aus. n Hohenstein-Ernstthal, am 3. Januar 1903. Der Gtadtrat vr. Polster, Bürgermeister. bis zum 7. Januar dieses Jahres bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung an die hiesige Stadtsteuereinnahme abzuführen. Hohenstein-Ernstthal, am 2. Januar 1903. > Der Stad trat, vr. Polster. 3. Wahl der Mitglieder des Rechts- üitd Verfassungsausschusses. Der 4. Termin der Land- und LüudeSkultnrrenten ist nunmehr sofort und spätestens ES sind bei uns eingegangen: 1., Nr. 47 b'S 51 des vorjährigen Reichsgesetzblattes mit folgendem Inhalte: Kaiserliche Verordnung, belr. die Rechte an Grundstücken in den deutschen Schutzge bieten^ Bekanntmachung, betr^ die dem internationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnsrachtverkehr bei- gesügte Liste; Bekanntmachung, ketr. Benderung der Militür-rranSpori-Orbnung; Bekanntmachung, bei». li«-» Anhang zur Anlage L der Eisenbahn-BerkehrSordnung; Bekanntmachung, betr. die Einführung von Lohnbüchern für die Kleider- und Wäschekonsektion; Verordnung, betr. die Erfüllung der Dienstpflicht bei der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika: Vereinbarung zwis chen dem Deutschen Reiche und Belgien zur Regelung des Verkehrs mit Branntwein uud Spirituosen an der deutsch-belgischen Grenze; 2., das 24. bis 27. Stück vom vorjährigen Gesetz- and Berorduungsblatte sür das Königreich Sachse«, enthaltend: Verordnung, die Ausführung deS EnteignungSgesetzeS für daS Königreich Sachsen vom 24 Bekanntmachung. Der am St. Dezember 1002 fällige lv. Termi« Landrente« sowie Landesknltnr« 1. öffentliche Stadtverordneten-Sitzung Montag, den S. Jannar, abends 8 Uhr. Hohenstein-Ernstthal, am 3. Januar 1903. Der Ttadtrat. vr. Polster, Bürgermeister. TageSordnutzg. 1. Einweisung der neueingetretenen Herten. 2. Wahl des Gesamtvorstandes des Kollegiums. Juni l 802 betr.; Verordnung, die LandeS-ErziehungSanstalten für Blinde, für schwachsinnige Kinder «ad > sür sittlich gefährdete Kinder betr.; Verordnung, die Enteignung von Grundeigentum zu« zwetgleistgea Ausbau der Eisenbahnlinie Schwarzenberg-Zwickau zwischen Wiesenburg und Wilkau betr.; Verordnung, die Außerkurssetzung der Zwanzigpfennigstücke aus Nickel betr.; Verordnung, die BesoldungSkasie« sür Kirchschullehrer an Filialkirchen betr.; Verordnung, die sür die Ausstellung von Pässen zu erhebende« Gebühren betr.; Verordnung, die Abänderung de» der Ausführungsverordnung zum BolkSschulgesetze vom > 25. August 1874 beizefügten Schema» F betr.; Bekanntmachung, dieUmbezirkung der EmwaaRpawchte z» Leipzig-Sellerh. betr.; Verordnung, die Enteignung von Grundeigentum zum zweigleisigen Ausbau der Eisen bahnlinie Schwarzenberg-Zwickau zwischen Aue und Niederschlema betr.; Bekanntmachung- di« Geflügel- ausstellungen betr.; Bekanntmachung, die Eröffnung des Betriebes auf der schmalspurigen Nebeneisen bahn von Reichenbach i. V. unt. Bhf. nach Oberheinsdorf betr.; Bekanntmachung, den StaatSvertrag wegen Ausschulung der Königlich Preußischen Landgemeinde Zeißholz aus dem Königlich Sächsischen Schulbezirke Oßling betr. Diese Gesetzblätter liegen im Rathause, Zimmer Nr. 1, 14 Tage lang zu Jedermann» Ein- Zum Dresdner Drama. Die „Tribune de Genöve" veröffentlicht eine Unterredung mit dem Monsieur Giron, in der eine genaue Darstellung der Flucht der Kronprinzessin aus Salzburg von Interesse ist. Herr Giron be richtet: „Am 15. November mittags war ich in Brüssel. Von hier aus verhandelte ich mit der Kronprinzessin über den Plan eines Wiedersehens. Am 9. Dezember reiste sie nach Salzburg ab. Sie verbrachte die Nacht in München und kam am fol genden Mittag an ihrem Ziele an. In München hatte sie sich mit ihrem Bruder, dem Erzherzog Leopold Ferdinand, getroffen, der sie nunmehr be gleitete. Während der Reise teilte die Kronprin zessin unsere Pläne ihrem Bruder mit, der sie gut- hieß und seiner Schwester versprach, ihr bei der Verwirklichung ihrer Absichten behilflich zu sein. Ich empfing alsbald in Brüssel eine Depesche des Erzherzogs Leopold: „Ich habe mit meiner Schwester gesprochm," Alles ist in Ordnung, kommen Sie Sonntag Abend nach Zürich." Selbstverständlich wurde dieses Telegramm nicht von Salzburg aus, sondern von einem kleinen Nachbarorte aus beför- dert. Die Prinzessin ließ in Salzburg von ihren Absichten nichts verlauten; alle Welt glaubte, sie sei nur gekommen, um einen Familienbesuch abzustatten. Ich rüstete mich bereits zur Abreise nach Zürich, als ich von einem fatalen Zwischen fall erfuhr. Ich hatte, wie gewöhnlich, meine Korre spondenz mit der Kronprinzessin in Form eine» Tagebuche» geführt, in welchem ich alle meine Er- lebntfse und Gedanken niederlegle. Die Prinzessin tat ein gleiche». Diese» Tagebuch war unterweg» vufgegriffen itiorden Und in die Hände de« Kron prinzen gelangt. Aus diese Weise besitzt der Kron prinz tiven unwiderleglichen Bewet« unsere« straf- baren Umgänge«, aber den einzigen. Erzherzog Leopold, der davon erfahren hatte, telegraphierte mir nunmehr folgende«: „Kommen Sie bereit« Freitag den 12. nach Zürich.'" Die Prinzessin war in großer Unruhe, da auch sie erfahren hatte, daß mein Tagebuch konfi«ziert worden sei. Beim Em pfange der Depesche reiste ich sogleich ab, konnte aber den ersten Zug in Brüssel nicht mehr erreichen. Daher konnte ich erst am 13. Dezember morgen« in Zürich eiNtreffim. Auf dem Bahnhose fanden wir utt« alle drei zusammen. Die Kronprinzessin war freudig beipegt, ich nicht minder. Wir benutzten den OiNntbu« Ve« Hotel» Bellevue, erlitten aber unterwkg« etntn kleinen Unfall? Ein Straßenbahn- wagm rannte unseren Wagen an; die Fensterscheiben zersprangen und wir wurden mit ihren Splittern überschüttet. Der Kutscher siel zu Boden und brach einen Arm. So befanden wir un« plötzlich aus der Straße. Wir verbrachten die Nacht vom 13. zum 14. Dezember in Zürich; am 14. reisten wir nach Genf ab und stiegen im Hotel d'Lngleterre ab, in welchem ich bereit» vor zwei Jahren eine Zeit lang sehr behaglich gewohnt hatte. Die Kron prinzessin hatte nur einen kleinen Handkoffer bei sich, und ihre ganze Barschaft bestand in etwa 700 Mk., die ich ihr geschickt hatte. Sie mußte sich in Gens die notwendigsten Wäsche- und Toiletlcgcgen- stände erst anschaffen. W«r wollten eigentlich nur ein oder zwei Tage in Gens bleiben, um sodann nach dem Süden weiter zu reisen." Ueber die Einzelheiten der Abreise dec Kronprinzessin und ihre« Bruder« berichtet Monsieur Giron weiter: „Die beiden Geschwister trafen sür die Nacht vom II. zum 12. Dezember ihre Vorbereitungen zur Flucht. Um Mitternacht begab sich der Erzherzog in da« Schlasgemach seiner Schwester, die bereit« reisefertig war. Sie hatte in der Eile nur die un entbehrlichsten Gegenstände und die von ihrer Mäd chenzeit herrührenden Schmucksachen zusammenge packt. Sic hat durchaus keine anderen Wertsachen mitgenommen, obwohl aucb die Kleinodien der Krone zu ihrer Verfügung gestanden hätten, die wohl einen Wert von 18 Millionen Franc« haben. Die Flücht- singe gingen aus einer kleinen Dtenstlrcppe hinab, die nur wenig benutzt wird, und verließen da« Salzburger Schloß durch eine kleine Tür, die fast nie geöffnet wird, deren Schlüssel sie aber besaßeii. So befanden sie sich aus dem Residcnzplatze, wo sie bereit« ein mit zwei feurigen Arabern bespannter Wagen erwartete. Die Nacht war kalt und durch präg ligcn Mondschein erhellt. NachtS 2 Uhr kamen sie an der kleinen Station Hallein an, deren Bahahof aber verschlossen war. Nicht lange dar nach wurde der Wartesaal 3. Klasse geöffnet, der allein geheizt war. und mit dem Zuge 3 Uhr 47 Min. ging die Reise über Innsbruck und Buch» nach Zürich, wo man am Morgen ankam und mich bereit- zu finden hoffte. Um unsere Verfolgung aus eine falsche Fährte zu lenken, hatte die Kron prinzessin von Brüssel auS ein Telegramm an den sächsischen Hos senden lassen, deS Inhalt-, daß sie Vicht nach Dresden zurückkehren werde, daß man über ihretwegen sich nicht ängstigen solle. Diese Depesche war an den Hosmarschall v. Tümpling gerichtet worden, und tat ihre volle Schuldigkeit. Mehrere höhere Hofchargen reisten nach Brüssel ab, wo man un» zu finden meint».' Man suchte mich überall. Man forschte bei allen meinen Verwandten nach. Man sprach allerlei Drohungen gegen mich auS, die auch meinem RechtSanwalt in Brüssel über mittelt wurde«. Boir diesem Augenblicke an küm merte sich mein Brüsseler Advokat nicht mehr um mich. Darüber beunruhigt, wandte ich mich an den Besitzer unsere« Hotel», Herrn M. Reichert, mit der Bitte, mir einen zuverlässigen Genfer Rechtsanwalt namhaft zu machen. M. Reichert riet mir, mich an den Advokaten Lachenal zu wenden, da dieser als der einzige eine so hohe Stelle einnehme, daß er Niemanden zu fürchten habe, und uns so am besten in unserer Lage be raten könnte. Ich wandte mich daher an M Lachenal, und es ist unschwer abzusehen, was ohne ihn aus uns, d. h. aus der Kronprinzessin und mir, geworden wäre; denn bald erfuhren wir, daß Maßnahmen getroffen worden seien, uns beim Betreten französischen Bodens, oder auch bei unserer Ankunft in gewissen schweizerischen Kantonen zu verhaften." Venezuela. Präsident Castro hat also die Gnade gehabt, die von den Mächten an die schiedsgerichtliche Neberweisunz dec Entschädigungsforderung ge knüpften Bedingungen nicht a limine zurückzuweisrn. Er hat die Grundsätze des ihm gestellten Aner bietens im allgemeinen angenommen und sich nutc bezüglich einiger Einzelheiten freie Hand ausbe dungen. Herr Castro hätte sich wahrscheinlich auch nicht einmal zu einer Zustimmung iw allgemein«« bequemt, wenn ihm die Venezolaner nicht selber scharf eingeheizt und die endliche Beilegung' der mit jedem Tage lästiger werdende« Streitfrage ein dringlich gefordert hätten Im klebrigen wird man den Wortlaut der Antwort abwarten müssen, ehe man sich weiteren Vermutungen über die zu er wartende Entwickelung der Angelegenheit hingiebt. Ein Deutschland übelwollendes Londoner Blatt hatte gemeldet, der deutsche Kreuzer „Falke" habe der Hafenstadt Maracaibo ein Bombardement dn- gedroht. Diese Nachricht ist frei erfunden. Der „Falke" hatte gar keinen Anlaß zu einer derartigen DrohuNg. '' Eine weitere Richtigstellung betrifft dir Meld ungen über eine Niederlage der venezolanischen Regierungstruppen bei Barquisimeto. Es war ge-' meldet worden, daß die Truppen der Regierung' die genannt» Stadt deü Aufständischen entrissen hätten. Hinterher kam di» Nachttchtz »aß Me blutige Schlacht bei Barquisimeto stattgefunden ' habe, in welcher die Regierungstruppen nach einem Verlust von mehr als 300 Mann allein an Toten völlig geschlagen worden wären. Das soll nun nach einer neueren Meldung nicht wahr sein. Diese neuere Meldung läßt allerdings gleichzeitig die Frage offen, ob die Stadt mit dem langen Namen von den Regierungstruppen überhaupt zurückerobert worden ist. Es scheint fast, als sei dies nicht der Fall und als habe überhaupt keine Schlacht statt gefunden. Der amerikanische Gesandte in Caracas be zeichnete die ihm übergebene Antwort Castro» auf die Vorschläge der Mächte als befriedigend. Die Antwort selbst soll bereits in London und Berlin eingetroffen sein, doch war darüber amtlicherseit» bisher nichts bekannt gemacht worden. Nach einer Meldung aus Washington bestätigt sich das Gerücht, daß Castro ein» Bedingung an > die Vorschläge der Mächte knüpfte, die von der Unions-Regierung nicht gebilligt wird. Diese Be dingung soll aber von minderer Bedeutung sinn. In einem Privatgespräche, wo e» nicht weiter ' darauf ankommt, was gesagt wird, erklärte Castro- jetzt hätten es die Mächte vollständig in der Hand, ' die Erledigung der Angelegenheit zu beschleunigen " oder zu verschleppen. Er könne nichts weiter tun. Als ob der Castro überhaupt schon etwas getan < ' hätte. Seine Zustimmung zu den Vorschlägen hat doch die besonnene Mehrheit de» venezolanischen Volkes erzwungen. Daß Venezuela bei gutem Willen den Forder- ' ungen der Mächte sehr wohl nachkommen kann, ' daß es zahlungsfähig ist, beweist der Umstand zur Genüge, daß sich amerikanische Bankhäuser und ' Finanziers mit Darlehns-Anerbietungen, selbstver ständlich unter Verpfändung der Zölle - förmlich ' überbieten. - Zahlreiche Mitglieder der deutschen, englischen und amerikanischen Kolonie sprachen dem amrri» " > konischen Gesandten Bowen den Dank für seine Bemühungen und die Wahrung ihrer Interessen i auS. Besuch des deutschen Kron prinzen am Zarenhofe. " Wie die „Nordd Allg. Ztg." an der Spitze ihrer jüngsten Ausgabe amtlich mitteilt, wird sich der deutsche Kronprinz, einer vor mehrere« Wochen erfolgten Einladung de« Zaren folgend, Mitte diese» Monat« zu einem Besuche am russischen Hefe «ach Wiistcin ErnWiiltrAnztiger Tageblatt Weitverbreitetes Insertions-Organ für amtliche «nd Privat-Anzeige«. für KoMMn Ernstthal HkerkungM Gersdorf, Hermsdorf, Wernsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Langenberg, Falken, Meinsdorf, Grumbach, Tirschheim rc. Abonnement: Bei Abholung Krei ins Haus monatlich 35 Pfg. monatlich 42 Pfg. die einzelne Nummer 5 vierteljährlich 1. M. 25 Pfg. Durch die Post bezogen 1.25 Mk. excl. Bestellgeld. Jnsertionsgebühren t die sechsgespaltene CorpuSzeile oder deren Raum für den Veroreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg. Reklamen 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis Vonn. IO Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. 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