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! 4 Tas wogende Meer. Es wird in > einem Zimmer ein Stnhl weniger gesetzt, I als Spielerinnen da sind; die vorhande- I nen Stühle stehen mit den Lehnen gegen- , einander. Alle Mädchen setzen sich nieder ; — mit Ausnahme desjenigen, welches » unter dem Namen »Meer" das Spiel I leitet. Nachdem jedes Mitglied den I Ramen eines Fisches angenommen hat, i läuft das »Meer" um dir spielende Ee- » sellschast herum und ruft einen, zwei I oder mehrere Fische auf, die sich dann I sogleich erheben und allen Bewegungen , des Meeres folgen müssen. Spricht I dieses zum Beispiel: »Der Wind hat sich i gewendet", so müssen alle dasselbe tun, I was das Meer tut, das heißt »sich um- i wenden". Fordert das Meer alle Fische ! aus, so erheben sich alle und folgen den » Bewegungen des Meeres. Setzt es sich « nieder und sagt: »Das Meer ist ruhig", 4- Die Erfindung der Spielkarten, > welche die Deutschen um das Jahr 1300 von den Italienern oder Spaniern i kennengelernt haben sollen, wird sehr I verschieden angegeben. Nach den einen I sind sie eine chinesische Erfindung, über I die keine nähere Kunde bis jetzt er- » mittelt ist; , nach einer Behauptung des I gelehrten Herzogs von Sussex haben > schon die alten Ägypter die Spielkarten ! gekannt, deren Zahl und Einteilung mit » der Einteilung des Jahres in Zusam- > menhang gestanden haben soll. Die 52 I Karten (im Whistspiele) entsprächen I hiernach den Wochen des Jahres, die 13 I einer Farbe den Wochen eines Viertel- » jahres, so daß die vier Farben die vier I Jahreszeiten vorstellen. Zählt man von I Aß bis Zehn, den Buben als Elf, die , Dame als Zwölf, den König als Drei- » zehn, so erhält man 91, und viermal » S1 ist 364, die Zahl der Jahrestage. Nach I einer dritten Angabe wurden in Frank- I reich die Spielkarten zur Unterhaltung " des wahnsinnigen Karl VI. (1380 bis , 1422) erfunden, aber das im Pariser I Kupferstichkabinett befindliche „Prquet- I spiel Karl VI." ist weder ein Piquetspiel , noch überhaupt eine Spielkarte, sondern » ein aus 17 Quartblättern bestehendes ! allegorisches Bilderbuch zum erbaulichen V Zeitvertreibe, ähnlich wie die 50 Blätter I des sogenannten Guico di Tarrocchi ; von Mantegna, die man ganz unhaltbar » als ein Tarockspiel bezeichnet; es sind I ebensalls allegorische Darstellungen, und I abgesehen davon paßt die Anzahl von , 50 zu keiner der Kombinationen der 78 » Karten des Tarockspiels. Die eigentlichen » Spielkarten, die Vorbilder der unsrigen, > sollen nach einer vierten Annahme von I den Ostindiern zu den Arabern, von Z diesen in das Abendland gelangt sein, , aber nirgends findet sich eine Angabe, I wann das Wohl geschehen sei. Ausdrück- I lich erwähnt werden die Spielkarten in ; Deutschland in Nürnberg 1388 (bei einer » Baureparatur in Eichstätt 1883 sand , man unter einem Balken versteckt in i allen Farben ein fast vollständiges Spiel I deutscher Karten, das Herz-Aß trägt die ; Jahreszahl 1565, das Eichel-Aß den » Namen des Fabrikanten G. Jos. Oth. I Das ganze Spiel hatte mindestens 4tz I Karlen), in Ulm 1397, in Frankreich ' 1400, in Italien 1419, in Spanien 1436; » in England erging 1463 schon ein Ein- ! fuhrverbot. Ihr Ursprung ist noch nicht I ergründet. so bemüht sich jede, zum Sitzen zu kom men, und diejenige, welche keinen Stuhl erhält, gibt ein Pfand und tritt an die Stelle des Meeres. Das Meer kann sich bereits setzen, wenn auch bloß zwei oder drei Fische aufgestanden sind. * Das Taubenspiel. Bei dem Tauben spiele sitzt die Gesellschaft im Kreise und jede wählt sich den Namen irgendeiner Gctreideart: Roggen, Gerste, Hafer, Weizen usw. Eine macht nun den An fang und spricht schnell: »Ich lasse meine Tauben fliegen in —hier nennt sie eine der gewählten Getreidearien, zum Beispiel die Gerste. Diejenige, welche diese Getreideart gewählt hat, ruft eben so rasch: »Nein, nicht in die Gerste, son dern in —hier nennt sie eine andere Sämerei und bringt dadurch das Spiel aus eine Zweite, diese auf eine Dritte usw. Wer auf solche Art aufgefordert wird und nicht schnell antwortet oder mit der Antwort gar ausbleibt, oder auch durch Mangel an Fassung eine Ge- treideari nennt, die von keiner in der Gesellschaft gewählt wurde, gibt ein Pfand. 4 4-44444 444444444444 * 4 -tc 4- * Deine Mutter. 4 * 4 * Denk' an Las Äug', Las über- 4 * wacht 4 * Noch eine Freude dir bereitet, * * Denk' an die Hand, die manche * * Nacht * 4- Tein Schmerzenslager dir ge- * breitet. * * * 4' Des Herzens denk', das einzig 4 4- wund 4 4- Und einzig selig deinetwegen, 4 4 Und dann knie nieder auf den 4° 4-- Grund 4- 4c Und fleh' um deiner Mutter 4 4c Segen. 4c 4-, 4 4c Annette v. Droste-Hülshoff. 4c 4c 4c * 4c 4c 4.44 4 44444 444444444 praktifche Winke. 4 Haltbare Stiefelsohlcn. Um Stisfelsohlen haltbar .zu machen, be streicht man sie mit Kopalsirnis und wiederholt dieses Verfahren nach jedes maligem Trocknen mehrmals. Dadurch werden die Sohlen nicht nur wasserdicht, sondern halten meist doppelt so lange als nicht auf diese Weise behandelte Sohlen. Ein noch billigeres Verfahren besteht darin, daß man die Sohlen mit warmem Leinöl bestreicht, und zwar so oft, als sie noch etwas davon aufsaugen. Sohlen, die in dieser Weise behandelt worden sind, kann man mindestens noch einmal so lange tragen als andere. 4 Tod den Kellerasseln! Ein unan genehmes Krustentier, eine Art Ringel krebs, das sich ziemlich häufig in Mauer winkeln, unter Steinen überhaupt oder in feuchten Kellern findet, ist die Keller assel. Jeder, der auf Sauberkeit hält, sollte seine Kellerräume von Zeit zu Zeit auf dieses Ungeziefer hin untersuchen. Hat es sich erst einmal cingcnistct, so ist es nicht so leicht wieder zu vertreiben. Am besten bewährt sich noch ein Anstrich der Wände und des Fußbodens mit frischer Kalkmilch, der aber sehr gründ lich vorgenommen werden mutz, wenn man den erstrebten Erfolg auch Wirklich erzielen will. 4 Beseitigung von Kalkslcüen. Kalk, Lauge und Alkalien entfernt man aus Leinwand mit Wasser, aus wollenen, > baumwollenen und seidenen Stoffen ' durch Auspinseln von stark verdünnter ; Zitronensäure. » 4 Entfernung von Kaffee- und I Kakaofleckcu. Kaffee- und Kakaoflecke j entfernt man sowohl aus leinenen, » farbigen baumwollenen und wollenen ! Geweben als auch aus Seide mit Wasser i und Seife, Kakaoflecke sogar ohne Seise. j « » 4 Gnädiger Bescheid. Bei einer Fest lichkeit am Hose König Friedrich Wil helms UI. von Preußen hatte ein Lakai die Aufsicht über die im Nebenzimmer ausgestellten Weine. Als sich dieser ein mal allein im Zimmer befand, kostete er schnell die besten Sorten durch. Als er wieder ein volles Glas Rotwein ansetzte, trat plötzlich der Hosmarschall zur Tür herein. Der Lakai erschrak tödlich und wollte schnell das Glas auf den Tisch setzen; in der Verwirrung verschüttete er jedoch das halbe Glas Wein, der sich über das Weiße Jabot und die ebenfalls Weißen Beinkleider ergoß. Der Hofmar schall war außer sich und schimpfte so laut, daß der König an der Tafel den Lärm hörte. Friedrich Wilhelm UI. ging ins Nebenzimmer, wo der Hofmarschall in vollem Eifer die Untreue des Lakaien berichtete, der zerknirscht dabei stand. Der König hörte ruhig zu, dann klopfte er dem Lakaien auf die Schulter. »Nicht schönl Marsch, umziehen und — in Zu kunft Weißen Wein trinken!" Die Buchstaben in dem Quadrat sind so zu ordnen, daß die wagerechten Reihen ebenso wie die senkrechten tauten. Die Reihen bedeuten: 1. Philosoph, 2. Körper teil, 3. Stadt in Asrika, 4. Nebenfluß der Donau, 5. Figur aus der griechischen Sage. Skatausgabe Mittelhand fängt den Ramsch auf Liese Karten: sei: 7, soll 8, een 9, soll O, r IV, xr V, s L, s 9, s 8, g 7 und erhält 73 Äugen. Vor- und Hinterhand haben je 48 Augen in ihren Karten, bekom men aber nur je einen Stich mit 17 Augen. Wie sind die übrigen Karlen verteilt und wie ist der Gang des Spiels? (Auslösungen in nächster Nummer.) Auflösung des Rätsels aus voriger Nummer. Silbenrätsel: Somali, Eypresse, ! Haser, Ida, Lethe, Liebau, Eistb, » Racine, Donar. Schiller, »Die Räuber". 1