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HshmsleM-Emstthaler Ngeblallun-LaMr Montag, den 24. August 1925 Beilage Nr. 196 (Nachdruck verboten). Vollstrecker war, viel zu schreiben, und Manchester cs zu nennen pflegte, den „Außendienst" und Mal mutzte er seufzend seine Koffer packen, um persönlich zu verhandeln. An alles dies muhte Kommerzienrat Bal thasar denken, wie er heut am Fenster stand und, wie alltäglich, den heimgehendcn Angestellten und Arbeitern nachsah. Heut waren die Sorgen ja glücklich gebannt, und er durfte hoffen, wenn ihn das Schicksal noch ein paar Jahre gesund lieh, die Arbeiterschar noch weiter anwachsen zu sehen. Er reckte sich auf und ein Gefühl des Stolzes lag auf seinem Gesicht. Sie waren ihm doch gekommen, die da drüben, und auch der Kuno war vernünftig ge wesen. Er schaute auf die Uhr. Donnerwetter! Schon viertel sieben! Da mußte er ja hinüber und den Frack anziehen. Heut abend war das Verlobungsmahl, und der Justizrat sollte vor her ein feierliches Protokoll aufnehmen. Gut, daß der neue türkische Orden gerade heut gekommen war, den konnte er gleich spa zieren führen. Kolossal, wie das Ding Staat machte! Ganz anders wie die kleinen einhei mischen, zu denen er es bisher gebracht hatte. Er wandte sich zur Tür, durch welche in diesem Augenblick Kuno cintrat. Er hatte sich in diesem Jahr wenig verändert, nur daß er noch selbst bewußter austrat und sich als der Juniorchef fühlte. Das heißt, er war cs durchaus nicht, denn solange er lebte, gab der Vater das Heft sich auch der Zeuthener Nachtklub beteiligt, doch waren die ersten Preisträger in den Reihen des veranstaltenden Vereins zu suchen. Bei der Austragung der Fußballmei sterschaft zwischen Hamburg und Berlin wurde Berlin mit 7:1 geschlagen. Die Berliner Mannschaft befand sich diesmal ganz und gar nicht auf der Höhe. Auch hatte es am nötigen Kampfeifer gefehlt. Gut spielte Philipp (trotz der sieben Tore), während die Außenläufer sehr schlecht waren. nicht aus der Hand, aber er wußte sich so zu geben, daß wenigstens die jüngeren Beamten ihn als solchen respektierten. „Na, Papa? Noch nicht in Gala? Ich will auch gerade hinüber. Herrgott, war das wieder eine Schinderei heute!" Er lieble es, sich als überanstrengt hinzu- stcllen und so zu tun, als ob ohne ihn alles aus dem Gleise käme. Aber bei dem Alten verfing das nicht. „Wen hast du denn geschunden?" fragte er mit mokantem Lächeln, und Kuno tat, als hörte er es nicht. Er wußte ja, daß der Vater kein Verständnis für seine feinfühligen Nerven hatte, und im übrigen konnte er nur zufrieden sein. Er war zwar im Büro entbehrlicher, als er selbst wahr haben wollte, dafür überließen ihm Vater und Bruder willig die Repräsentativ», oder, wie „Das kommt davon! Wäre der Papa ver nünftig gewesen, wären wir nun unsere eigenen Herren!" Was Käthe eigentlich dachte und fühlte, dar über konnte niemand urteilen, denn das einzige, was sie an diesem Abend auf alle leidenschaft lichen Ausbrüche ihrer Mutter erwiderte, mar der Wunsch, schon am nächsten Tage abzureisen und zunächst von Wehlen und allem, was dazu gehörte, nichts zu hören und zu sehen. Das geschah auch, und in der Zukunft hatte der alte Justizrat Schneider, der der Testamcnts- gegen van Kempen (Holland) und Moeskops (Holland) gegen Degraeve (Belgien). In der Entscheidung errang Kaufmann über Schilles mit einer halben Länge den Sieg und somit den Weltmeistertitel für Berufsfahrer über die 800 Meterstrecke. Die letzten 200 Meter wurden in 12°/» Sekunden gefahren. Dieses Jahr wurde der Eoldpokal von Breslau zum 17. Male ausgefahren. Nachdem Lewanow, infolge der nachhaltigen Wirkungen seines Leipziger Sturzes ausscheiden mußte, gestaltete sich das Rennen nunmehr zu einem Zweikampf zwischen Wittig und dem führenden Lewanow. In der 233. Runde erlitt Wittig einen Hinterreifende fekt, und Lewanow konnte daher ungehindert den Sieg erringen. Bef der im Rahmen des 1. Deutschen Radsporttages durchgcführ- ten Etappe Hannover—Berlin—Leipzig gab es eine Ueberraschung. Hier tippte schon alles Bauer, der mit Manthey und Kohl in die Spurt strecke einlief, als Sieger, aber Manthey und Kohl laufen noch kurz vor dem Bande auf und überholen Bauer, der seines Sieges schon gewiß war. Tietz gewinnt vor Huschke und Möhren berg. Unter ungeheurer Beteiligung der Bevölke rung wurden die Deutschen Strommei ste r s ch a s t e n auf der Strecke der Elbe ausge- fochten. Die Beteiligung war eine sehr zahl reiche. Die Verteidiger der drei Hauptmeister- schaften waren sämtlich wieder siegreich. Die beste Zeit des Tages gab es aber nicht in den Meisterklassen. Ein Junior, Breme (Kassel) war der schnellste Mann. In der Deutschen Reichswehrmeisterschaft starteten nicht weniger als 30 Heeresangehörige, einschließlich des Titel verteidigers Obergefr. Schramm (Hannover), der vor dem Dresdener Heyden punktsicher ge wann. In der Damenmeisterschaft war eben falls die Verteidigerin Frl. Käthe Preisler (Nep tun Dresden) erfolgreich, die knapp aber sicher mit einer knappen Körperlänge nach-einem er bitterten Kampfe gegen Frl. Barth vom Halber- städter Damenfchwimmverein als erste durchs Ziel ging. Auf dem Wannsee wurde mit der ersten Wettfahrt im Rudersport der 30 Quadrat meter-Klasse um den Jubiläumspreis des Pots damer Nachtklubs die lange Reihe der Berliner Sonderwettfahrten fortgesetzt. Die Brise wehte mit anfänglich fünf Metern aus der Richtung West zu Nord, ging aber später etwas herunter, doch blieben die Fahrzeuge ständig in Fahrt, sodaß die Wettfahrt als durchaus einwandfrei bezeichnet werden konnte. An der Regatta hatten „Ich habe dir doch gesagt, daß ich von der ganzen Sache nichts halte." „Aber ich dafür um so mehr. Du weißt, ich mache keine überflüssigen Worte. Bitte, komm mit herüber!" Seufzend ging der Kommerzienrat zur Tür. „Kommst du mit, Kuno?" „Nee, danke, ich muß noch zum Friseur. Es ist höchste Eisenbahn, und einer von uns mutz doch wenigstens pünktlich sein, wenn der verliebte Bräutigam zu spät kommt." - Etwas ironisch lachend nahm er den Hut und ging. Otto hatte die Bemerkung garnicht beach tet und begann schon dem nur mit halbem Ohr zuhörenden Vater die Eigenschaften der neuen Metallegierung auseinanderzusetzen, deren allei nigen Erwerb für Europa der Amerikaner ihnen angeboren hatte. Eine halbe Stunde später war er endlich auch in seinem Zimmer, wo der Diener ihm alles, was er zur Toilette brauchte, hingelegt hatte. Er wußte, der Herr Doktor wollte keine Hilfe und kleidete sich allein an. Während des Weges von der Fabrik bis zur Villa war Otto noch ärgerlich gewesen, weil sein Vater so wenig Anteilnahme an seinen Ver suchen gezeigt hatte. Nun stand er in seinem einfachen, ernsten Zimmer und wischte sich mit der Hand über die Stirn. Mit einem Male war es, als klopfe sein Herz in einem unbekannten Tempo. Heut war sein Verlobungstag! Er trat an den Schreibtisch, schloß ein kleines Seitensach auf, nahm eine Photographie heraus und setzte sich in den Stuhl. Lange sah er mit ernsten Augen aus das zarte, blonde Mädchen, das ihn aus dem Bilde mit ihren großen, etwas koketten Augen anschaute. Es waren forschende, nachdenkliche Blicke, die sich an dem schmalen, pikanten Gesichtchen fest saugten, als wollten sie jede Einzelheit desselben studieren. Das weiche Rund des Kinnes, die sanft ge schwungenen Linien des etwas eigenwilligen Mundes mit den verlangend geöffneten Lippen, die die weißen Perlenzähnchen frei ließen. Die großen Augen mit den langen, dunklen Wimpern und den scharf gezeichneten Brauen, die so sclt- wenn cs galt, Kunden durch ein gutes Frühstück in eine empfänglichere Stimmung zu versetzen, oder abgeschlossene Geschäfte mit ein paar Pullen Sekt zu begießen, dann war er der Vertreter der Firma und kam sich als bedeutender Diplomat vor. Zu so etwas war doch der Otto schlechter dings nicht zu brauchen, und darin hatte er recht. „Wo bleibt denn dein Bruder?" „Der sitzt sicher noch an irgend einem Tigel und hat den ganzen Kitt vergessen. Was kiimmert's ihn. Es ist ja eine höchst unwichtige Sache. Nur seine eigene Verlobung." Aber schon öffnete sich die Tür, und Otto trat ein. Er war noch immer in seinem langen, weißen Laboratoriumskittel, der mit allen möglichen Chemikalien bespritzt war. „Gut, Vater, daß du noch da bist. Komm doch mal mit ins Laboratorium. Ich habe heute Versuche mit dem Patentverfahren angcstellt, das uns der Amerikaner Handcrson angeboten hat. Die Sache scheint mir ungeheuer wichtig." „Aber, Junge, dazu ist doch heute keine Zeit. Wir müssen schleunigst hinüber und uns um ziehen. Ich glaube, du hast wirklich vergessen —" „Ach was, es ist kaum halb sieben, und vor acht Uhr brauchen wir nicht da zu sein. Komm, Nater, ich habe extra die Arbeiter dabehalten und den Ofen unter Glut gelassen." Der Väter Erbe Roman von Otfrid von Hanstein Covmiabt W24 bv Karl Kvhlkr «. Co., BcrNmZchlcnüors Sächsisches Hohenstein-Ernstthal, 24. Aug. 1925 Sehen und Schauen Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen, heißt es in dem bekannten Liede von Matthias Claudius. Und der Dichter hat recht. Aber man beobachte einmal sich und andere: was man erzählen kann, sind alle die vielen Einzelheiten in den mannigfachen Bil dern, die auf der Reise vor unsere Augen treten. Es mag sein, daß die Ueberfülle des Geschauten, die immerwährende Abwechslung die Gesichts nerven ermüdet und auf die Dauer unempfäng lich macht; immerhin steht es fest, daß wir mo dernen Menschen zu viel schauen, nur oberfläch lich betrachten und viel zu wenig sehen, d. h. mit Bewußtsein in die harmonischen Formen und Gliederungen der Natur-Schönheiten, der archi tektonischen und künstlerischen Wunderwerke usw. Hineindringen. Viele Tausende stehen alljähr lich z. B. vor dem Berliner Dom, sie bewundern ihn lange und sind überwältigt von seinem Ein druck. Fragt man sie aber später, wie denn der Dom eigentlich gegliedert ist, ob er eine Kuppel oder Türme hat, wo die Türme stehen, wie die Hauptfront sich aufbaut usw., so bleiben sie sicher die Antwort schuldig. Das ist natürlich bedauer lich, denn wie will man ein Urteil haben, wenn man nicht weiß, nicht genau studiert, warum ein Gegenstand unser Entzücken erweckt. Das Ganze an sich ist niemals die Hauptsache, sondern die harmonische Vereinigung aller Teile zum Ganzen. Man strebt danach, dem großen Volke immer mehr Verständnis für die Kunst beizu bringen, aber solange das Volk nicht richtig sehen lernt, werden die Bemühungen vergeblich sein. Gerade auf einer Reise oder Ausflügen hat man treffliche Gelegenheit, sich im Sehen zu üben, und nur wer's tut, wird wahrlich einen großen und dauernden Genuß von seiner Reise haben. sam interessant von dem blonden, reichen, seiden weichen Haupthaar abstachen, das zierliche Näs chen, die Wangen.... Ein tiefer Seufzer hob seine Brust, und un willkürlich fiel sein Blick in den Spiegel. Gewiß, er war das gerade Gegenteil! Der Riese mit dem etwas ungepflegten dunklen Vollbart und Lockenhaar. Aber lieb hatte er sie! Lieb von ganzem Herzen, seine zarte, kleine Braut! Seine Braut! Fast war es, als legte sich eine heilige, weiche Stimmung über sein Gemüt! So liebte sie ihn also doch! Warum hätte sie sonst nach all dem Zögern eingewilligt? Weik er reich war, und sie ihr Erbe verlieren konnte? Das tut Käthe nicht! Und warum sollte sie ihn nicht lieben? Konnte sie sich nicht geborgen fühlen an seiner Brust? Er hatte nie Zeit für Liebesabenteuer gehabt und bot ihr ein reines, unberührtes Herz, aber er mar sich auch dessen Wertes bewußt. Was sollte das läppische Getue, wie er cs an Kuno und andcrcn jungen Männern gesehen. Er bot ihr aus seinem ernsten, treuen Gefühl seine Liebe und sein Herz, sie kannte ihn und nahm an. So mußte sie ihn verstehen und seine Liebe erwidern. Noch einmal schaute er auf das Bild, aber ein weicher, glücklicher Glanz lag in seinen dunklen Augen. Es war ein stilles Gelöbnis, das seine geschlossenen Lippey taten: „Ich will dich glücklich machen, du Liebe, und will cs selbst sein an deiner Seite! Ich meine es gut mit dir! Gut, ehrlich und Iren!" Er- verschloß das Bild sorgfältig, und sein Blick fiel aus dis Uhr. Jetzt war es wirklich höchste Zeit. Schnell kleidete cr sich an. Er legt« ja wenig Wert auf sein Aeußeres und er war nur zu geneigt, die Empfindungen der Mcuscheir und ihr Urteil an seinem eigenen Denken zu messen. Dann trat er hinaus und fuhr mit dem Datei durch die abendlichen Straßen des Städtchens. Sein Herz war voll, aber äußerlich hatte er seine Ruhe wieder gewonnen, und der Vater schaute mit leisem Kopfschiitteln auf den seltsamen Bräutigam. (Fortsetzung folgt.) der am Sonntag zum Austrag kam. Nicht weniger als 87 Biotorräder und 55 Kraftwagen stellten sich dem Starter. Die schnurgerade, einen Kilometer lange, zweimal zu durchfahrende Strecke war in einem tadellosem Zustande, mit ihren nach beiden Seiten ebenso langen Anlauf. Doch eine Landstraße, die als Rennstrecke ganz einwandfrei, ideal wäre, gibt es bekanntlich nicht. Jörn auf Opel kam, da das Schleudern der kleinen Wagen bei höchster Geschwindigkeit nicht zu vermeiden ist, auf der nicht sehr breiten Strecke in die Gefahr, beinahe umgeworfen zu werden, wenn er nicht in die Straßenböschung aufgefahren wäre. Am Sonntag früh um säumten Tausende die Bergstraße zum Schauins- land, auf welcher der A. D. C. zum ersten Male sein Rennen um einen Deutschen Berg rekord ausfahren ließ. Die 12 Kilometer- strecke weist eine durchschnittliche Steigung von 7'/4 Prozent auf. Der Start liegt 300, das Ziel 1200 Bieter über dem Meeresspiegel. Non den 70, teils sehr schwierigen Kurvenstetten, stellten die Kurven beim Forsthaus, die Eckkurve am Diesendobel, und die gefährliche Ochsenbergkurve besondere Anforderungen an die Wagen der Fahrer. Durch einen dichten Frühnebel verhin dert, konnte erst um 9 Uhr das erste Motorrad über die Strecke sausen. Das ganze Nennen war reich an spannenden harten Kümpfen. So fuhr Christian Werner auf Mercedes mit 21,4 Sekun den die beste Zeit des Tages, was einem Tempo von 186,224 Kilometern entspricht. Ihm folgten als die schnellsten Fahrer Jörns auf Opel mit 22,7 und Heutzer auf Steyr mit 24,1 Sekunden. Bei den Krafträdern siegte Bussinger-Münchcn auf V. M. W. mit der Zeit von 11,53,3 Sekun den gegen Viktoria im Zweikampf. Die beste Zeit für Motorräder mit Beiwagen fuhr wieder Dobler-Stuttgart auf New Imperial. Im Amsterdamer Stadion wurden zwei Rad weltmeisterschaften ausgefahrcn, Bei dem A m a t e u r r e n n e n siegte in den Zweier läufen Ozmella (Deutschl.) über Viochi (Jtal.), während der Deutsche Steffes gegen den Hollän der Meyer unterlag. In der Schlußentscheidung standen sich die beiden Holländer Jaab Meyer und Macairac gegenüber, von denen der erste mit einer halben Länge gewann und somit den Weltmeistertitel für Amateure über die 800 Meterstrecke eroberte. Die letzten 200 Meter wurden in 12'/- Sekunden gefahren. Bei dem Rennen für Berufsfahrer behielten in vier Läufen den Sieg: Kaufmann (Schweiz) gegen Bailey (England), Michard (Frankreich) gegen van Neck (Holland), Schilles (Frankreich) öWt-MWW Bon unserem Svort-Mitarbeiter Berlin, 22. August Der Turf feierte in dieser Woche auf der Nuhlebener Bahn bei der Austragung des großen Preises von Ruhleben glänzende Triumphe. Vor einer der Bedeutung des Tages angemessenen Zuschauerzahl zeigte es sich in Nuhleben, daß unsere Traberei eine Höhe er reicht hat, die man vor einem Jahrzehnt für glatt unmöglich, vor einem Jahr wenigstens für sehr unwahrscheinlich gehalten haben würde. Nach den phänomenalen Leistungen einer „Alland" und einer „Alice Root" hatten die In länder den Beweis erbracht, daß ihre Elite kaum schlechter ist, als die Ausländer. Acht Pferde, eine sorgfältige Auswahl der Vesten vorstellend, wurden für das alte Stichoer fahren ausgebotene 20 000 Mark-Rennen aus gelaufen. In einem wahren Höllentempo mar schierte das erlesene Feld an den Tribünen vor bei. Während „Florentiner" als erster durchs Ziel gehen konnte, schlug „Homer" der vorjährige Derbysiegcr mit der fabelhaften Kilometerzahl von 1:20,0 den Inländer-Rekord, den am Renn tag zuvor seine erst dreijährige Stallgeführtin „Zora" ausgestellt hatte. Diese und andere Leistungen, darunter die „Florentiners", der als Sieger der Gesamtklasse 22,4 rcsp. 22,3 trabte, stempelten den „Grand Prix" zu einem wahrhaft großen Ereignis. Die glanzvolle Besetzung des mit 25 000 Mark bedachten Großen Preises von Magdeburg hatten ihre Anziehungskraft nicht verfehlt. Trotz stark bewölktem Himmel wies die Bahn einen Massenbesuch auf. Leider nahm die Hauptprüfung keinen sehr einwandfreien Ver lauf. „Roland", welcher als erster in die Grade kam, brach im Endkampf nach außen weg, wobei er „Großinquisitor" mitnahm, der ganz an die Barriere gedrängt wurde. Der fiskalische Stall legte hier das eiste Mal seit seinem Bestehen Protest ein. Doch war das Schiedsgericht der Ansicht, daß „Roland" unter den obwaltenden Umständen immer gesiegt hätte und ließ dem Lewinschen Hengst das Rennen. Jockey Haynes erhielt jedoch eine Verwarnung. Die Kilometer und Bergrekord-Fahrt bildete »in großes Ereignis im Deutschen Auto mobilsport. Der Schwarzwald hatte seine beiden großen Tage. Die Rennen um den Kilometerrekord bildeten einen sehr verheißungsvollen Auftakt zum Nennen um den Bergrekord auf dem Sch au instand,