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142 Nr. 35 u. 36 DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau und Anregung für den Pflanzenzüchter möglich ist. So fiel in die sem Jahre die Wahl auf Quedlinburg, welches so Vielseitiges in der Pflanzenzüchtung und Samenbau bietet, wie kein anderer Ort der Welt, bei einer Reihe namhafter Firmen, wie Gebr. Dippe A.-G., Heinr. Mette, David Sachs und viele andere. Zu den Verhandlungen hatten sich auch Vertreter von Reichsstellen eingefunden. Am 13. Juli fanden zunächst geschlossene Besprechungen der Gemüse züchter in der Vereinigung deutscher Samenzüchter und in der Kom mission für Höchst- und Richtpreise statt. Am Nachmittag tagte die Abteilung für Zuckerübenzucht. Nach geschäftlichen Besprechungen bildete den Mittelpunkt der Verhandlungen der Vortrag des Herrn Direktor Dr.-Ing. h. c. H. Claaßen-Dormagen über „Die anzustreben den Zuchtziele nach dem Kriege", welcher eingehend an Beispielen die Fragen der Massen- einerseits und der Gehaltszüchtung anderseits erörterte, wobei er für die rheinischen Verhältnisse letzterer den Vor zug gab, aber betonte, daß es sehr auf die besonderen Verhältnisse, so auf Verwertung der Abfälle durch Fütterung, ankomme. Nach dieser Abteilung versammelten sich die Futterrübenzüch ter, in deren Kreis Herr Dr. Plate-Appiani „Die Züchtung der Fut terrüben auf Nährwert und Haltbarkeit" erörterte. In der sehr leb- haften Besprechung wurden auch besonders die Beziehungen zwi schen Zuckergehalt und Haltbarkeit verhandelt. Gegen Abend trat dann noch die Abteilung für Gemüse- und Blumensamenzucht zusammen und besprach wichtige Fragen der Versorgung mit Gemüsesamen, besonders auch Hülsenfrüchten. An dieser Besprechung nahmen auch Vertreter des Kriegsernährungs amts und der Reichshülsenfruchtstelle teil und bezeigten dadurch ein sehr erfreuliches Interesse der Behörden für die Verhandlungen der Gesellschaft. Am zweiten Verhandlungstage trat die Abteilung für Futter pflanzenzucht zusammen. Dem Futterpflanzenzüchter fällt die Auf gabe für die Zukunft zu, zur Hebung des Futterbaues, besonders mit Klee und Gräsern, an erster Stelle beizutragen und die früher in sehr großen Mengen bezogenen ausländischen Futtermittel möglichst entbehrlich zu machen. Der Vortragende, geschäftsführendes Vor standsmitglied Dr. Hillmann, gab in seinem Vortrag über die Folgen des Krieges für die Futterpflanzenzüchtung, künftige Preisgestaltung und die Fragen gesetzlichen Schutzes der Futterpflanzenzüchtungen einen Ueberblick über die bisherige Entwicklung der Züchtung von Klee usw. Nachdem mehrere gute Züchtungen vorliegen, ist es jetzt Zeit, deren Vorzüge durch möglichst viele einfache Beispiele allgemein zu verbreiten. Die Züchtung des Klees muß durch Genossenschaften möglichst verallgemeinert werden, da gerade klei nere Wirtschaften besonders zur Klee- und Grassamengewinnung ge eignet sind. In der Besprechung wurde besonders darauf hingewie sen, daß es bei dem jetzt herrschenden Mangel Pflicht jeden Land wirts ist, Klee- und Grassamen zu gewinnen, besonders Rotklee samen von jetzt wachsendem zweiten Schnitt. In der Abteilung für Getreidezucht erfolgten Mitteilungen zur künftigen gesetzlichen Re gelung des Saatgutverkehrs. Den Vortrag hielt Herr Geh.-Reg.-Rat Appel-Berlin über „Die Frage der Beizung insbesondere des Rog gens. Soll Saatgut künftig gebeizt und getrocknet geliefert wer den?“, dem sich eine lebhafte Besprechung anschloß. iE Jiandeisnachrichten dz 2,34 2,52 2,70 1 1 1 1 1,60 1,76 Die neuen sind die Preise Dezember 1918 10/0 im kg 1 dz 1 . 1 » 10/0 im kg Kainit 12/15%. r Kali 18 Pf. d. h. mit 12% M. 2,16 10/0 im kg 1 dz 1 » 1 » 10/0 im kg 1 dz 1 » 1 „ 1% im kg 1 dz 1 » 1 „ 1°/0im kg 1% . „ 1% . " 10/0 „ „ Kalisalzpreise. Laut Reichsgesetz vom 16. Juni d. J. für Kalisalz mit Gültigkeit vom 1. Juli 1917 bis 31. Alle Preise verstehen sich ohne Sack ab Werk. Für die Ueber- führung vom Werk bis zur Versandstation werden 4 Pf. für jeden Doppelzentner berechnet. 10% 11% erhöht worden. Dieselben sind für: Carnallit 9/110/0 r. Kali 16 Pf. für ' d. h. mit 9% M. 1,44 „ . 13% » » 14% » „ 15% „ Kalidüngesalz 2O/22°/ o 23 Pf. d. h mit 20% M. 4,60 „ „ „ 210/0 , 4,83 „ „ 22%, » 5,06 Kalidüngesalz 30/32% 23,5 Pf. d. h mit 30% M. 7,05 „ „ „ 31% » 7,281/2 „ » » 320/0 » 7,52 Kalidüngesalz 40/42°/0 25,5 Pf. d h. mit 40° o M. 10,20 , „ 41% „10,451/2 " „ 420/ » 10,71 Clorkalium 50/600/0 37 Pf. . über 60% 40 » Schwefelsaures Kali über 420/0 43 » Schwefelsäure Kalimagnesia 40 » Eine Beimischung von Torfmull oder Kieselgur kann nur statt finden, soweit diese Stoffe auf den Werken vorhanden sind. Die Kosten betragen 30 Pf. für den Doppelzentner Kalisalz. Die Ware wird in loser Schüttung geliefert. Es können aber auch 50 kg-Papiersäcke Verwendung finden, soweit solche vorhanden sind. Der Preis für diese beträgt zurzeit 55 Pf. das Stück. Augenblicklich können zur schnellstmöglichen Lieferung nur Aufträge von Kainit und Chlorkalium 50—53 % angenommen werden. Mitteilungen der Zentralvermittlungsstelle für Obstverwertung in Stuttgart, Eßlinger Straße 15. Der Obstgroßmarkt zeigte in der ver gangenen Woche ein wesentlich gegen die Vorwoche verändertes Bild, indem das reichlich zugeführte Obst nur zögernd abgenommen wurde, die Preise gingen von selbst erheblich zurück. Größere Men gen Fallobst konnten der Marmeladenfabrikation überwiesen werden. Infolge der Unsicherheit bezüglich der kommenden Ereignisse auf dem Gebiet der Obstversorgungsregelung sind schon ansehnliche Mengen Obst der Mostbereitung und den Dörranstalten zugeführt worden. Aus demselben Grund und aus Furcht vor Diebstahl kommt bedauerlicherweise viel Obst unreif von den Bäumen. Baldige Klarheit bzgl. des künftigen Obstverkehrs ist dringend notwendig. Die Preise, die bei den zur Zeit stattfindenden Obstverpachtungen erzielt wer den, übersteigen jede vernünftige Berechnung. — In nächster Zeit kommen Clapps Liebling, Dr. Jules Guyot, Williams Christbirne, Doppelte Philippsbirne, Triumph von Vienne zur Abnahme. Der Streit um den von der Reichsstelle nicht anerkannten Wert des „Stuttgarter Geißhirtle" ist insofern zu unsern Gunsten entschieden, als die Ernte bis zum Erscheinen der Reichshöchstpreise längst unter gebracht sein wird. Bühler Frühzwetschen und andere Pflaumen kommen jetzt reichlicher auf den Markt. In Pfirsichen tritt eine Pause ein, die frühen Amerikaner sind vorbei und die späten Sorten kommen erst in einigen Wochen. Aprikosen und Heidelbeeren sind vorbei. Waldhimbeeren kommen noch immer zu Markt, später ist auch noch auf eine zweite Ernte in Gartenhimbeeren zu hoffen. Ob wir Preiselbeeren zu sehen bekommen, ist fraglich, die „Kurgäste" in den Erzeugerorten werden dieselben mit Beschlag belegen. Die eisten völlig reifen Weintrauben, weiße und rote, wurden zu 1,50 M. das Pfund verkauft. Die Gemüsezufuhr ist befriedigend, die feuchte Witterung wirkt wachstumfördernd und hält den Ungezieferschaden etwas in Schran ken. Der Weg, den das Gemüse von auswärts über die „Sammel stellen" nimmt, ist zweifellos nicht der kürzeste, was sich am Aus sehen dieser Ware recht unliebsam bemerkbar macht. Vor dem im Großhandel im Kleinhandel Stück 1 1 1 1 1 1 100 Pro- min- Obst Kohlrabi* Spinat Mangold Wirsing* Weißkohl* Rotkohl* Zwiebeln* Kürbis Tomaten Blumenkohl Kopfsalat Endiviensalat Rettiche Gurken, große Salzgurken, nicht unter 8 cm* Essiggurken* Obstpreise: Frühtafeläpfel Kochäpfel Frühtafelbirnen Kochbirnen Fallobst Pfirsiche Aprikosen Reineclauden, große, grüne* . . . Pflaumen, einschl. Frühzwetschen* . Mirabellen* Monats- und. Walderdbeeren* . . . Himbeeren* Brombeeren* Heidelbeeren* Preiselbeeren* Dörren von „überständigen" Bohnen muß gewarnt werden, das dukt fällt, ebenso wie dasjenige von unreifem Fallobst, äußerst derwertig aus. — (Stuttgarter Richtpreise für Gemüse und vom 18. bis 24. August 1917.) Gemüsepreise: Rhabarber* Brockelerbsen* Zuckererbsen* Stangenbohnen* . . Buschbohnen* Wachsbohnen* Längliche Karotten (lange und halblange) Rüben ohne Kraut. ....... Runde, kleine Karotten ohne Kraut* . . Rote Rüben ohne Kraut* ...... 1 Pfd. 1 Pfd. 12 Pf. 15 Pf. 26 30 80 » 95 30 » 35 » 29 » 34 ») 36 » 42 14 » 17 n 24 »5 28 » 10—14 n 12—16 » 14 ») 17 » 23 V 26 16 »7 20 » 14 17 11 » 13 » 14 » 17 » 23 » 28 10—15 » 15—20 » 25—35 »3 30—40 » 15—80 20—95 ») 4-13 6—15 6-15 » 8—18 » 5-13 7—15 » 10—40 » 15—50 » 3—8 » 5—10 » 110—120 » 120—130 » 25-30 » 30—40 15—25 » 20-30 25 - 43 30—50 » 15—25 20—30 » 6-10 » 8-12 » 40-60 50—70 » 60—80 » 70—90 35 » 40 » 30 » 35 5? 45 50 » 115 » 130 92 57 » 65 » 57 ») 65 » 42 » 50 » 48 » 54 * Höchstpreise