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3686 PAPIER-ZEITUNG Nr. 99 In Deutschland patentirte Erfindungen Sämmtliche Patentachriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, sum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt sn Berlin NW Louisenatrasse 32/34 an Jedermann abgegeben Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und beseichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Vorrichtung zum Trocknen laufender Stoffbahnen mittels fest stehender Heizkörper von Charles Henry Fish in Dover (V. St. A.). DRP 125009. (KL 8) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von Geweben, Papier und dergl. in langen Bahnen in der Weise, dass das zu trocknende Arbeitsgut nahezu reibungsfrei an Heizkörpern entlang bewegt wird. Behufs Erzielung eines reibungsfreien Ganges des Gewebes durch den Trockenraum und Schaffung einer möglichst grossen Trockenfläche in] einem möglichst kleinen Raume bei Nutzbar machung dieser Trockenfläche in ihrer ganzen Ausdehnung finden feststehende, linsenförmige Heizkörper a Anwendung, an deren Flächen die Gewebebahn vorbeigezogen und mit denen sie in inniger Berührung gehalten wird. Zum Ueberführen der Stoffbahn von einer Heizfläche zur anderen sind an jeder Umkehr stelle Rollen b vorgesehen. Dabei wird dem jeweiligen Be darf entsprechend den Rollen b eine solche Eigenbewegung ertheilt, dass Reibung der Stoffbahn in der Maschine nicht stattfindet. Wie die Abbildung veranschaulicht, ist eine Anzahl solcher Heizkörper oder Zellen a in Reihen über ein ander angeordnet, und die Zellen einer Reihe stehen versetzt zu den Zellen der anderen Reihe, sodass das von der einen Seite der einen Zelle ab laufende Gewebe in Berührung mit der entgegenge setzten Seite oder Heizfläche der be nachbarten Zelle der folgenden Reihe gebracht wird. Die sich gegenüber stehenden Enden der Zellen sind etwas breiter als die äusseren Enden der Zellen der beiden Reihen, und die Krümmung der Heizflächen ist der- ur anderen über gehende Gewebe am äussersten Berührungspunkte tangential zur Fläche liegt. Da die äusseren Enden der Zellen schmäler sind, können die Rollen b näher an die Zellen heran gebracht werden, wodurch der Theil der Stoffbahn, der äusser Be rührung mit den Zellen bleibt, verhältnissmässig klein wird. Die am besten mit Dampf zu heizenden Zellen besitzen zu diesem Zwecke je einen Einlass c und Auslass d, letzteren nahe dem Zellenboden, sodass Kondenswasser sich nicht an sammeln kann. Gemäss der Abbildung sind die Zellen in einer Vacuum kammer e aufgestellt, wobei eine Pumpe oder ein Ventilator f zur Erzeugung der Luftverdünnung und ein selbstthätiger Ver schluss der Oeffnung vorgesehen sind, durch die das Gewebe in die Kammer eingeführt und aus der Kammer wieder heraus geführt wird. Die zu trocknende Bahn wird durch die Oeffnung g der Kammer e ein- und ausgeführt und mittels Rollen h zu den Heizplatten geleitet. Vor der Oeffnung g sind Kissen i mit Zwischenlager j angeordnet, zwischen denen die Bahn hindurchgeht. Patent-Ansprüche: 1. Vorrichtung zum Trocknen laufender Stoffbahnen mittels feststehender Heizkörper, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoffbahn zwecks glatten und möglichst reibungsfreien Gleitens über die Heizkörper an jeder Umkehrstelle über Rollen (b) ge führt wird. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Heizkörper von linsenförmigem Querschnitt in Reihen art gewählt, dass das von einer Fläche über einander und versetzt zu einander angeordnet sind, während die Führungsrollen (b) an den Umkehrstellen der Stoffbahn zwischen den Heizkörpern vorgesehen sind. Verfahren zur Verwendung ganz oder theilweise erschöpfter Bleichflüssigkeit zum Bleichen von Faserstoffen, Insbesondere Zell stoff von Albert Ahlin in Billingsfors (Schweden). DRP 126265. (Kl. 55) Vergl. Nr. 98 der Papier-Zeitung von 1901 unter »Sauerstoff-Bleiche«. Beim Bleichen von Zellstoff wird vielfach die mit dem Stoffe in Berührung gewesene Bleichlösung als Lösungswasser bei der Herstellung frischer Bleichlösung oder auch zur Ver dünnung beim eigentlichen Bleichverfahren in den Bleich holländern oder den Rührwerken verwendet, um auf diese Weise das wirksame Chlor ganz auszunutzen. Das vorliegende Verfahren ermöglicht es nun, die"Chlor- teste, welche sich in der nach Beendigung des Bleichverfahrens meist durch Abtropfen gewonnenen Lösung befinden, nicht nur vollkommen auszunutzen, sondern auch mit dieser Lösung eine folgende Bleichung derart zu beeinflussen, dass wesentliche Chlorersparniss, Verminderung der zur Bleiche erforderlichen Zeit, sowie grössere Festigkeit der Faser erzielt wird. Der Zellstoff wird in bekannter Weise in Mischvorrichtungen (Bleichholländern oder Rührwerken) mit Bleichlösung ver mischt. Die Menge und der Gehalt der letzteren wird jedoch so bemessen, dass der Stoff sich in den Mischvorrichtungen in einer Konzentration von etwa 9 bis 15 pCt. befindet. Nach dem der Stoff nun etwa 3 Stunden der Bleichlösung ausgesetzt worden, wird er mit der erschöpften, insbesondere mit der obengenannten Abtropfflüssigkeit vermischt. Würde nun diese Abtropfflüssigkeit in gewöhnlicher Weise wieder verwendet, so entspräche die Ersparniss an Chlor lediglich der in der Abtropfflüssigkeit befindlichen Chlormenge. Wird dagegen diese Lösung innig mit Luft vermischt, bis sie ein milchiges Aussehen hat, und in diesem Zustande dem in den Mischvorriehtungen befindlichen Stoffe zugegeben, so zeigt sich, dass die feinvertheilte Luft die Bleichwirkung in hohem Grade befördert. Der Zellstoff bekommt augenblicklich einen hohen Grad von Weisse, und die Bleichung wird derart be schleunigt, dass sich die Gesammtdauer des Bleichens wesentlich vermindert. Infolgedessen wie auch wegen des geringen Ver brauchs an Chlor zur Entfernung der inkrustirenden färbenden Bestandtheile wird die Faser weniger stark angegriffen. Patent-Anspruch: Verfahren zur Verwendung ganz oder theilweise erschöpfter Bleichflüssigkeit zum Bleichen von Faserstoffen, insbesondere Zellstoff, dadurch gekennzeichnet, dass diese Bleichflüssigkeit innig mit Luft gemischt und mit vorgebleichtem Stoffe ver mengt wird. Arretirvorrichtung für den Typensektor von Schreibmaschinen von Richard Horstmann in Berlin. DRP 125107. (Kl. 15) Bei der Hammond-Schreibmaschine sind die durch das Niederdrücken der Tasten in die Bahn eines am Typensektor angeordneten Armes bewegten Anschlagstifte an dem hinteren Ende der Tasten oberhalb derselben in einem Kreise ange ordnet. Bei dieser Anordnung ist jedoch die vielfach ge wünschte parallele Lage der Tastenhebel nicht möglich, weil dieselben hierbei mit dem nach der Papierwalze hin gelegenen Ende eine breitere Gesammtfläche einnehmen, als wenn sie nach dieser Stelle hin gerichtet sind. Infolgedessen würde der von .der Typensektorachse aus geschlagene Kreis, in welchem die Stifte aufgestellt sind, seines geringen Halbmessers wegen nicht mehr die äusseren Tastenhebel treffen. Um nun in bequemer Weise dem Kreise, in welchem die Anschläge aufgestellt sind, einen grossen Durchmesser geben zu können, sind gemäss der vorliegenden Erfindung die beim Niederdrücken einer Taste mit der letzteren nicht fest ver bundenen, geeignet geführten und von der Taste in die Bahn des Armes bewegten Schieber in der Nähe des Anschlagendes der Tasten und unterhalb derselben angeordnet. Die Einzelheiten entnehme man der Patentschrift. Vorrichtung zum Lochen von Papier, Leder oder ähnlichen Stoffen von Georg Baum in Chemnitz i. S. DRP 125263. (Kl. 54) Auf einer am Maschinengestell gelagerten Schiene sind seitlich gegen einander verstellbare, die Lochstempel tragende Bügel angeordnet. Die Lochstempel werden durch einen ge meinsamen Pressbalken gleichzeitig niedergedrückt. Die Einzelheiten entnehme man der Patentschrift.