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3430 Sachliche Mittheilungen I finden kostenfreie Aufnahme Buchdruck * * * : *** Steindruck Buchgewerbe Nr. 92 Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung ; 22-2- Buchbinderei ** *** Buchhandel ft Berliner Typographische Gesellschaft Die verehrlichen Mitglieder werden zu dem am Dienstag, 19. November, abends 9 Uhr, im Saale C des Architektenhauses, Wilhelmstrasse 92/93, stattfindenden Vortrags-Abend hiermit ergebenst eingeladen. Der Vorstand Tages-Ordnung: 1. Geschäftliches. Eingänge. Aufnahme von Mitgliedern. 2. Vortrag des Herrn Dr. Rudolf Steiner: Das Künstlerische im Buchgewerbe. 8. Die Neuigkeiten des Schriftenmarktes. Verbunden mit Proben ausstellung. Referent Herr B. Senf. 4. Fachschriften-Rundschau. Referent Herr F. Jordan. 5. Wahl zweier Kassen-Revisoren. me Gäste sind herzlich willkommen! •a Mit der Bitte um zahlreiches Erscheinen werden die Mit glieder darauf aufmerksam gemacht, dass die Sitzung pünktlich um 9 Uhr beginnt. Tarifamt der deutschen Buchdrucker Gemäss dem Beschlusse des Tarifausschusses treten an die Stelle der bisherigen Arbeitsnachweise der Prinzipals- und Gehilfen-Organisationen paritätische Arbeitsnachweise, die von Prinzipalen und Gehilfen gemeinsam zu verwalten sind. Die Errichtung derselben liegt in erster Linie den Kreis ämtern ob. An jedem Ort darf nur ein Arbeitsnachweis bestehen. Für die Verwaltung der Arbeitsnachweise ist die vom Tarifamt festgesetzte und dem Tarif angehängte Geschäfts ordnung maassgebend. Diejenigen Organisationen, denen in den einzelnen Tarif kreisen die bestehenden Arbeitsnachweise bisher gehörten, werden ersucht, sich wegen Auflösung oder Ueberführung derselben mit den Kreisvertretern in Verbindung zu setzen, damit die Regulirung dieser Angelegenheit rechtzeitig vor sich gehen kann. An grossen Druckstädten wird sich zwecks schneller Ver mittlung von Arbeitskräften die Miethung eines geeigneten Raumes für den Aufenthalt einer bestimmten Zahl von Arbeits losen nothwendig machen. Diese Zahl zu .bestimmen, bleibt Sache der beiden Vorsitzenden des örtlichen Arbeitsnachweises. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung in diesen Räumen haben wir Bestimmungen festgesetzt, die zu beachten die Arbeitslosen unbedingt verpflichtet sind. Die bisher bestehenden Arbeitsnachweise werden ersucht, ihre Arbeitslosen- und Vakanz-Listen am 30. Dezember dem Verwalter des neu errichteten Arbeitsnachweises einzureichen. Die Eintragung der vorgemerkten Arbeitslosen der verschiedenen Nachweise eines Ortes in die Liste des einen neuen Arbeits nachweises wird alsdann erfolgen, und werden den Kreisver tretern noch bestimmte Anweisungen für die Arbeitsnachweise zugehen, damit überall in gleicher und unparteiischer Weise die Eintragungen stattfinden. Am 2. Januar 1902 beginnen die neu errichteten Arbeits nachweise mit ihrer Thätigkeit. Ein Verzeichniss derselben sowie die Adressen der Verwalter sollen durch unsere Organe rechtzeitig und dann wiederholt zur Kenntniss der tariftreuen Prinzipale und Gehilfen gebracht werden. Berlin, 9. November 1901 (Unterschriften) * * * Nachdem die Verhandlungen der Kreisämter über die Fest setzung der Lokalzuschläge mit heutigem Tage als abgeschlossen zu betrachten sind, geben wir hierdurch bekannt, dass etwaige Berufungen gegen die gefassten Beschlüsse seitens der Parteien bis spätestens 20. November d. J. bei uns einzureichen sind. Berlin, 10. November 1901 _ (Unterschriften) Trocknen der Druckfarben auf Chromo- und Rohpapieren Schluss zu Nr. 90. Nachdruck verboten IV. Flüssige Trockenmittel. Zum Trocknen der Druckfarben eignet sich am besten das im Handel befindliche, fast ganz entfettete Sikkativ (auch Trockenfirniss genannt)'. Erfordert eine schlecht trocknende Druckfarbe so viel Zusatz von flüssigem Sikkativ, dass dieses auf den Druckwalzen stark antrocknet, so empfiehlt es sich, ab und zu etwas Petroleum über die Verreibungswalzen zu spritzen, was mässig angewendet weder der Zeichnung auf dem Stein schadet, noch das Trocknen der Farbe beeinträchtigt. Um die Zeichnung auf dem Stein beim Drucken möglichst scharf zu erhalten und das Tonen (Verschmieren) zu verhüten, beachte man Nachstehendes: Bei Kreide- und sonstigen sehr feinen, schwierigen Arbeiten stelle man die Auftragwalzen ganz gerade, bei mittleren (halbgroben) Zeichnungen etwas schräg und bei ganz groben mit grossen Deckflächen ganz schräg gegeneinander, vergl. Skizzen 1—3. Ferner lasse man nicht mehr Farbe laufen, als eben zur Deckung nothwendig ist. Auch verwende man als Wisch wasser nur reines klares kaltes Wasser. Es ist eine üble An gewohnheit vieler Drucker, dem Wischwasser Gummi, Kleister, Salz, Glycerin, Tabak zuzusetzen, einige Jünger der Kunst versteigen sich zu Aetzwasser (verdünnte Salpetersäure), wie Schreiber dieses mehrere Male Gelegenheit hatte zu beobachten. Alle diese Mittel verursachen beim Druck Störungen und sind infolgedessen verwerflich. Das einzige Mitte), das man empfehlen kann, ist frisches (nicht sauer reagirendes) Bier, welches in kleinen Mengen dem Wischwasser ohne Nachtheile für Zeichnung und Farbe zugesetzt werden kann. Um die Druckfarben glänzend zu machen, mischt man denselben eine kleine Menge von im Handel befindlichem Glanzfirniss zu, der zugleich auch zum Trocknen dient. Werden auf Druckfarben mit viel Glanzfirniss oder mit viel flüssigem Sikkativ weitere Farben gedruckt, so lasse man die halbfertigen Drucksachen nicht wochenlang liegen, weil dieselben bald verharzen und in diesem Zustande die später aufgedruckten Farben leicht abstossen (zusammenziehen). Tritt dieser Uebelstand unerwartet ein, so kann man sich helfen, indem man die Bogen unmittel bar vor dem Weiterdrucken mit Talkum (Federweiss) oder Magnesia kräftig mittels Lappen abreibt und dann sauber abputzt. V. Pulverförmige Trockenmittel. Die verschiedenartigsten Trockenmittel in Pulverform müssen mit der Druckfarbe mittels Farbmühle oder Farbläufers innig verrieben und nicht nur mit der Spachtel oder dem Messer zugemischt werden. Diese Trockenpulver sind aber weniger empfehlenswerth, weil sich damit gemengte Farben schlechter verdrucken als mit flüssigem Sikkativ vermischte. Das Pulver setzt sich mehr oder weniger auf den Walzen fest, und die Farbe wird pelzig. Auch wird hierdurch die beim Druck sehr wichtige Ausgiebigkeit der selben vermindert, und bei sehr feinen Arbeiten werden die zarten Theile der Zeichnungen zu sehr geschwächt oder ver schwinden ganz. Auf Rohpapieren trocknen Druckfarben im Allgemeinen schlechter als auf Chromopapieren, weshalb es sich empfiehlt, sowohl bei Ein- als Mehrfarbendruck, nicht wie bei Chromopapier erst bei der dritten oder vierten Farbe Trockenstoff zuzusetzen, sondern gleich beim Druck der ersten Farbe. Die Druckfarben werden von weich geleimten Roh papieren stark aufgesogen, daher eignen sich solche Rohpapiere vorzüglich zum Druck grosser Deckflächen, sie nehmen durch ihre