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Weißer Gänsefuß 37 ) (Abb. 13) Vom Weißen Gänsefuß (Chenopodium album) wurden zahlreiche Samen ge borgen. Aus ihnen wurde wahrscheinlich Mehl gewonnen, zumindest aber gestreckt. Größere Mengen Samen wurden wiederholt schon in neolithischen Siedlungen festgestellt. Außer den Samen wurden bis in die Neuzeit hinein auch die jungen Blätter als spinatartiges Gemüse verwendet. Nasser Acker Hoher Stein Göse Fund 11 + 30 Fund 89 6 Fund 104 a + 100 Fund 89 + 35 Fund 103 a + 30 Fund 104 + 35 Fund 109 5 Fund 116 3 Fund 203 33 Auf diese Fundorte darf wohl die Angabe bei K. und F. Bertsch 38 ) bezogen werden: „Gräber und Siedlungen bei Plauen im Vogtland“. 4. Kulturpflanzen Außer den Sammelfrüchten sind die Feldfrüchte von ganz besonderem Wert, weil sie einen tieferen Einblick in die Lebensweise der jungbronzezeitlichen Siedler im mittleren Vogtland gestatten. In den Siedlungen wurde fast das gesamte damals in Mitteleuropa angebaute Sortiment an Zerealien und Legu minosen ermittelt: Weizen (Emmer, Einkorn, Zwergweizen) Gerste Hafer Erbsen Linsen Ackerbohnen. Mit Ausnahme des Roggens und der Hirse sind damit alle alten Nahrungs pflanzen bereits in der Jüngeren Bronzezeit für das mittlere Vogtland belegt. Die genannten Kulturpflanzen sind samt und sonders in Mitteleuropa ur sprünglich nicht beheimatet. Nach den Untersuchungen des sowjetischen Bio- ”) Vgl. auch S. 246, “) K. und F. Bertsch, a. a. 0., S. 190.