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auffallend kleine Gefäße (Abb. 8, 13, 14, 20, 21), wie sie aus sicheren Kinder gräbern mehrfach geborgen werden konnten 17 ). Bilden auch die Gefäße des Fundes B unmittelbare Grabbeigaben, dann dürften wir hier eine Doppel bestattung vor uns haben 18 ). Ob der Fund K eine Bestattung der Glocken becherkultur bildet oder ob die Gefäßformen noch in die Variationsbreite der Schnurkeramik fallen, kann wegen des nur in Resten erhaltenen Gefäßes (Abb. 23) nicht entschieden werden. Nach G. Billig 19 ) kommen unverzierte glockenbecherartige Formen im Süden Mitteldeutschlands innerhalb der Schnurkeramik vor. Auffällig ist die große Anzahl von Bestattungen im Hügel III 20 ). Vielleicht entstand er aus kleineren Hügeln über Fund F und Fund G (möglicherweise auch über Fund E), die durch eine Aufschüttung über Fund B zusammen gewachsen sind. So würde sich auch seine längliche Form am besten erklären. Bemerkenswert sind die vollständigen Inventare im Grab des Hügels II und in den Funden E, F und G mit Becher, Amphore, Axt oder Beil und Feuer steinklinge. Dazu können noch ein drittes Gefäß und ein zweites Beil kommen (jeweils im Grab des Hügels II — s. S. 19611. und Abb. 3 bis 5 — und im Fund E, Hügel III — s. S. 20011. und Abb. 6 bis 23 —). Die Keramik entspricht in Form und Verzierung im allgemeinen den im Altenburger Land bisher geborgenen schnurkeramischen Funden. Parallelen zu unseren Gefäßen, die z. T. bis in Einzelheiten der Verzierung gehen, können wir aus älteren Funden aus der Leina 21 ), aus dem Luckaer Forst 22 ), aus Sei fartsdorf 23 ) und Etzdorf 24 ), Kr. Eisenberg, aber auch aus dem nördlich an- 17) Zum Beispiel W. Saal, Schnurkeramische Gräberfunde von Braunsbedra, Kreis Merseburg, in: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 38, 1954, S. 81ff.; W. Matthias, Ein schnurkera- misches Gräberfeld von Schafstädt, Kreis Merseburg, in: Jahresschrift für mitteldeutsche Vor geschichte 40, 1956, S. 51 ff.; H. Gauß, Ein schnurkeramisches Kindergrab mit Füßchenschale von Erfurt, in: Ausgrabungen und Funde 6, 1961, S. 230ff. 18 ) U. Fischer, a. a. 0., S. 124. 1) G. Billig, a. a. O. (vgl. Anm. 9), S. 127. 20) Bei U. Fischer, a. a. 0., S. 139, maximal fünf. 21 ) G. Loewe, Kataloge zur mitteldeutschen Schnurkeramik, Teil I: Thüringen, Taf. 65—73. 22) G. Loewe, Schnurkeramische Hügelgräber im Luckaer Forst, Kreis Altenburg, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 6, 1957, S. 19ff.; II. Höckner, Ausgrabung von schnurkeramischen Grabhügeln und Siedelplätzen im Luckaer Forst, Kreis Altenburg, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 6, 1957, S. 58 ff. 23) H. Kretzsch, Drei schnurkeramische Grabanlagen auf dem „Großen Steine“ bei Seifartsdorf, Land kreis Eisenberg/Thür., in: Alt-Thüringen 1, 1953/54 (1955), S. 182ff.; G. Loewe, Kataloge zur mitteldeutschen Schnurkeramik, Teil I: Thüringen, Taf. 98—102. 24) P. Donat, Drei schnurkeramische Grabhügel von Etzdorf, Kreis Eisenberg, in: Alt-Thüringen 5, 1961, S. 133 ff.