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den könnte. Sollte dies der Fall sein, so rückt unser Fund damit an das Ende der scharfkantigen, gerillten und facettierten Ware 131 ). Eine interessante Bereicherung erfährt das Inventar dieses Grabes durch den Rest eines sehr großen Henkelnapfes (Abb. 16,6). Beachtenswert er scheint die in horizontalen, vertikalen und schrägen Riefengruppen aus geführte Verzierung, die jedoch im Gegensatz zu den Ornamenten anderer jungbronzezeitlicher Näpfe 132 ) nicht nur geradlinig 133 ), sondern auch bogenförmig verläuft. Grab 18c enthielt nur einen einzigen Doppelkegel (Abb. 20,9) mit schar fen Horizontalrillen übet dem gekerbten Umbruch und geschlickertem Unterteil, das deutliche Verstrichspuren aufweist. Da die Rillenverzie rung noch schmal und kräftig ausgeführt ist, also noch keine Verflachung zur Riefe erkennen läßt, wird dieser Doppelkegel wohl nicht zu den spä testen Formen gehören. Der kleine Eitopf (Abb. 37,9) mit steilem Hals und kräftig ausladendem, oberseitig abgeflachtem Rand bildet das Inventar des Grabes 28,3. Die gute Gliederung des Gefäßes fällt auf. Sicher bewegen wir uns in der Jungbronzezeit, jedoch gestattet dieser eine Topf nicht, das Grab als früh oder spät innerhalb dieses Horizontes anzusprechen. Die Gräber 44 und 54 repräsentieren den Spätabschnitt der Jungbronze zeit. Das Inventar des Kindesgrabes 44 bestand außer der Schale (Abb. 61,16) durchweg aus Kleingefäßen. Der Doppelkegel (Abb. 61,13) mit gekerbtem Umbruch und Horizontalrillenband sowie die Knickwandschale mit ge kerbtem Umbruch (Abb. 61,16) datieren den Fund in die Zeit der scharf kantigen, gerillten und facettierten Ware. Dabei könnte die Schale mit nicht facettiertem Rand einen frühen Abschnitt dieses Horizontes an deuten 134 ), jedoch steht dem die kleine Halbkugelschale mit Bodennabel (Abb. 61,12) entgegen. Diese erst in der waagerecht gerieften Ware herr schende Gefäßform verlangt ebenso wie der hohe Henkelnapf (Abb. 61,14) die Zuweisung des Grabes in den Spätabschnitt der Jungbronze zeit 135 ). Als weitere Formen dieses Fundes blieben noch ein Miniaturnäpfchen mit ausbiegendem Rand und durch unregelmäßige Eindrücke reliefiertem Boden (Abb. 61,15) sowie ein weiteres kleines Henkelnäpfchen (Abb. 61,11) zu erwähnen. 131) vgl. Grab 11 von Kamenz (W. Frenzel, a. a. O., S. 44 oder W. Grünberg, a. a. O., Taf. 43,12). 132) w. C o b 1 e n z , a. a. O., S. 64. 133) vgl. W. Grünberg, a. a. O., S. 34. 13) Vgl. Grab 18 von Wessel (W. G r ü n b e r g , a. a. O., Taf. 28,1 und 2). 135) W. G r ü n b e r g , a. a. O., S. 33.