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gebrannt. Während die untere tiefschwarze Grubenfüllung zahlreiche Getreidekörner (etwa 840 Stück), Holzkohlestückchen, gebrannten Lehm bewurf, das Bruchstück eines Klopfsteines (Quarzit) und Gefäßscherben enthielt, war die hellere Füllerde des Grubenoberteils nur mit wenigen Getreidekörnern durchsetzt. Auf der Grubensohle lagen größere ver kohlte Holzscheite. Fundbeschreibung: 1. Wandscherbe eines Gefäßes, mit vierreihigen Stichbändern verziert. Schwarz braun, fein gemagert. Wandstärke 0,6—0,8 cm. (S.: 257/67) Abb. 4,2 2. Wandscherbe einer Amphore mit rundlicher Henkelöse in Höhe des größten Durchmessers. Oberfläche ausgelaugt. Rotbraun, im Bruch dunkelgrau, stark grob gemagert. Wandstärke 0,9—1,1 cm. (S.: 258/67) Abb. 4,3 3. Randscherbe eines Kruges mit randständigem Henkel. Oberfläche z. T. ausgelaugt. Grau bis rötlichbraun, im Bruch schwarz, fein bis mittelgrob gemagert. Wand stärke 0,45—0,55 cm; Henkelbreite 2,55 cm; Henkeldicke 0,75—1,1 cm. (S.: 259/67) Abb. 4,1 Die in geringer Anzahl gefundene Keramik erschwert eine genaue zeit liche Einordnung der Grube. Die stichverzierte Scherbe (Abb. 4,2) läßt sich durch die grobe Ausführung der dreieckigen Einstiche in eine mitt lere bis jüngere Phase der Stichbandkeramik stellen, während das Mit telstück der Amphore (Abb. 4,3) Entsprechungen in den Amphoren 11 ) der unbemalten mährischen Keramik in Böhmen hat. Preuß 12 ) konnte an Hand von Neufunden aus Mitteldeutschland diesen Gefäßtyp gleichfalls in der Gaterslebener Gruppe nachweisen. Das unverzierte Randstück des Henkelkruges (Abb. 4,1) kann man am ehesten mit Krügen ähnlicher Art innerhalb der Jordansmühler Gruppe vergleichen 13 ). Die Grube dürfte somit in den Horizont der späten Lengyel-Kultur einzuordnen sein. Wahrscheinlich ist die stichbandverzierte Scherbe erst sekundär in die Grube gelangt. Bemerkenswert ist das in Berlin ermittelte C 14-Datum von 3410 + 160 v. u. Z. 14 ). Grube: 31,40 m Ost/1,70 m Nord Die Pfostengrube von 0,40 m Durchmesser und 0,63 m Tiefe lag nur 3 m nordwestlich der oben beschriebenen Getreidegrube. Der Pfosten über- 11) Vgl. B. Novotny, Jordanovsk skupina a jihovychodni vlivy v Ceskem neolitu, in: Obzor Prehistoricky XIV, 1950, S. 163—260. 12) J.Preuß, Bemerkungen zur Gaterslebener Gruppe, in: Jahresschrift Halle 45, 1961, S. 70-86. 13) B. N o v o t n y , a. a. O., 1950, Abb. 14-17. 14) Vgl. G. Kohl und H. Quitta, Berlin, Radiocarbon Measurements II, in: Radio carbon 8, 1966, S. 27-45.