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Zusa mmenfassung Fünf fossile, archäologischerseits datierte, sowie fünf (sechs) jeweils be nachbarte rezente texturdifferenzierte Profile Sachsens wurden hinsicht lich ihrer Korngrößenzusammensetzung, ihres Gehaltes an freien Oxi den (Fe, Al, Si), ihrer Aziditäts- und Sorptionswerte sowie ihres C- und N-Gehaltes miteinander verglichen. In die Untersuchung wurde ferner das Füllmaterial von drei vorgeschichtlichen Siedlungsgruben sowie eines „Schwundrisses“ einbezogen. Auf Grund verschiedener übereinstimmender Beobachtungen wird an genommen, daß die Unterschiede im Tongehalt sowie an freien Oxiden zwischen A3- und B t -Horizonten vor allem durch Lessivierungsprozesse hervorgerufen worden sind. In sogenannten Schwundrissen wurde eine gemeinsame (vertikale) Ver lagerung von Ton- und Humussubstanzen festgestellt. Eine absolute Homogenität der Substrate lag nirgends vor, der Horizont grenzenverlauf lehnte sich mehrfach an geologisch vorgegebene Schichtgrenzen an. Sandlöße waren für den Lessivierungsprozeß beson ders geeignet. Die Lessivierung der Böden fand im Untersuchungsgebiet hauptsächlich nach dem Mittelneolithikum statt, besonders intensiv scheinen Tonver lagerungsprozesse in der Zeit zwischen 2500 v. u. Z. und 1000 u. Z. abge laufen zu sein. Der Ackerbau wirkt der durch die Lessivierung geschaffe nen Texturdifferenzierung wahrscheinlich entgegen. Anschriften: Willfried Baumann, Landesmuseum für Vorgeschichte, 806 Dresden, Japanisches Palais. Professor Dr. H. J. Fiedler und Dr. Peter Czerney, TU Dresden, Institut für Boden- künde und Standortslehre. 8223 Tharandt.