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nieder, den heute das Pfarramt Weinböhla verwahrt.“ In diesem Bericht hat G. A. Wünschittel sogar Zeichnungen der von ihm wieder zusammen gesetzten Gefäße und Parallelen zu dem Etagengefäß erbracht 49 ). Eine ebenfalls vom Ausgräber angefertigte Planskizze (vgl. Abb. 2) besitzt leider keinen einheitlichen Maßstab, ist also wirklich nur als Skizze zu werten. Immerhin läßt sie erkennen, „daß Wünschittels Ausgrabungen die 50-m-Grenze vom Anfang des heutigen Köhlerschen Grundstückes an der Straße nach Brockwitz zu gerechnet und entlang des Zaunes 50 ) gemessen in SO-Richtung nicht überschritten haben“ 51 ). Ersichtlich wird aus dieser Skizze und den dazugehörigen Beschriftungen aber auch, daß G. Bierbaum die Zahl der untersuchten Gräber mit 69 zu hoch beziffert hat. Im Höchstfall kommen 65 Anlagen in Betracht, da die Nummern 1, 2, 3 und 5 (vgl. Abb. 2) keine Gräber, sondern fundleer gebliebene Suchschnitte darstellen. G. A. Wünschittel schenkte im Jahre 1874 den Großteil seiner Funde dem Leipziger Museum für Völkerkunde 52 ), wo sie unter den Katalognummern Ug 307—405 inventarisiert wurden. Drei Gefäße befinden sich im Besitz des Heinkemuseums Zittau (Inventar-Nr. 1203—1205) 53 ). Das Dresdener Museum für Mineralogie, Geologie und Vorgeschichte erhielt erst aus Privathand 7 von dieser Grabung stam mende Gefäße 54 ) (S.: 1814—1817/61 und 517/62) 55 ). Der Wunsch des Aus gräbers, seine Sammlung durch die Schenkung an das Leipziger Völker kundemuseum vor Vernichtung zu bewahren, erfüllte sich leider nicht. Dem schweren Luftangriff auf Leipzig am 4. 12. 1943 fiel bis auf wenige ausgelagerte Funde auch dieses Material zum Opfer. Außer drei glück licherweise erhaltengebliebenen Gefäßen (darunter das bekannte Eta gengefäß) und den Beigaben überstanden nur noch die Katalogkarten mit einigen Gefäßskizzen und Maßangaben den zweiten Weltkrieg. Da auch der Wünschittelsche Grabungsbericht z. Z. unauffindbar bleibt 56 ), lassen sich die Befunde dieser Grabung kaum andeutungsweise, die Grabverbände dagegen überhaupt nicht mehr rekonstruieren. Bis zum Sommer 1925 wurden von diesem Gräberfeld keine weiteren Funde bekannt, d. h., „amtlich hatte man nichts mehr davon gehört. Unter der Hand jedoch erfuhr man, daß in den letzten Jahren beim Rigo- 50) Vgl. Abb. 3. 51) G. B i e r b a u m , a. a. O., S. 135. 52) Freundliche Auskunft von Herrn Dipl. phil. H. Hanitzsch. Ihm sei an dieser Stelle für jederzeit gewährte Hilfe bestens gedankt! 5) Nach Fundkartei im Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden (im folgenden LMD). 5) G. B i e r b a u m , a. a. O., S. 136, und nach Unterlagen in Ortsakte Weinböhla im LMD. 55) 2 Gefäße verschollen. 56) Briefliche Mitteilung des Weinböhlaer Pfarramtes.