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HAUSFUNDAMENTE UND KERAMIK DES MITTELALTERS IN DER NEUSTADT ZU TAUCHA, KREIS LEIPZIG Von Herbert Küas In der Stadt Taucha steigt das Gelände von der Nordostecke des Marktes aus nach Norden hin an — durch die Kirchgasse erreicht man die Stadt kirche St. Moritz, die früher von einem Friedhof umgeben war (Abb. 1). Das Haus Kirchgasse Nr. 2 an der Ostseite der Gasse (das sogenannte Jungfernschlößchen) wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und mit dem dazugehörigen Hof, der an das Grundstück Eilenburger Straße Nr. 1 grenzte, abgetragen. Anläßlich der Ausschachtungen für eine Rohrleitung (Abb. 2,8) beobachtete der örtliche Bodendenkmalpfleger, Herr Rolf Dun kel-Taucha, in diesem Gebiet mittelalterliche Siedlungsspuren und ältere Fundamente. Diese Feststellung veranlaßte ihn, noch vor der Anlage eines Schmuckplatzes im Jahre 1967 eine Nachgrabung zu beginnen. Da ein bogenförmiges Fundament an einen sakralen Rundbau denken ließ, bat er den Verfasser um eine Beurteilung der Situation; sie führte Februar/März 1967 mit Zustimmung des Landesmuseums für Vorge schichte Dresden zu einer gemeinsamen Erweiterung der Grabung, deren Bearbeitung der Verfasser übernahm; einmal, weil die Fundamentfor men den Wechsel von Bauabsichten erkennen ließen; zum anderen, weil eine größere Anzahl vorwiegend blaugrauer Keramikscherben Aufschluß übei' den Formenschatz eines engeren Zeitabschnittes zu geben versprach und den Vergleich mit datierbarem Leipziger Fundmaterial gestattete. Die Bauvorgänge Die eingehende Untersuchung ergab, daß es sich um einen mittelalter lichen Profanbau handelte, der in Stein ausgeführt war — selten für eine Zeit, in der vorwiegend Holz- oder Fachwerkhäuser errichtet wurden (Abb. 1,6). Mit Hilfe der stratigrafischen Methode konnte nachgewiesen werden, daß dieses Haus zunächst mit einem Keller versehen werden sollte, ein Vorhaben, das man aber aus unbekannten Gründen bald wie der aufgab.