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Abb. 35. Verbreitung der Funde der Kohrener Gruppe in Nordwestsachsen. die Entwicklungstendenzen in der Keramikproduktion zur Kenntnis nah men, aber stärker an die Traditionen gebunden scheinen, als das im nörd lich anschließenden Gebiet der Leipziger Tieflandsbucht der Fall war. Diese Kohrener Gruppe wird somit als Ausdruck einer kontinuierlichen und verhältnismäßig eigenständigen Entwicklung auf ethnisch slawischer Grundlage zu interpretieren sein 75 ). Ihre räumlichen und zeitlichen Gren- 75) E. F r a u e n d o r f, 1937, a. a. O., glaubte damals auf Grund des sehr geringen Fund- Stoffes, eine erste frühdeutsche Ware vor sich zu haben. Sie hat mit der erst kürzlich in Saalfeld ergrabenen deutschen Keramik, die zwar älter ist, aber ebenfalls häufig eine einzeilige Welle trägt, sonst nichts gemein. Vgl. G. Neumann, Curtis und Castellum Saalfeld im Lichte der Spatenforschung, in: Ausgrabungen und Funde 10, 1965, S. 244 ff., bes. Abb. 2 und 3: G. Neumann, Frühmittelalterliche Ausgrabun gen auf dem Petersberg in Saalfeld 1964, in: Saalfelder Museumshefte 1, 1966, Taf. II, Abb. 1 und Taf. XI. H. Rempel wies bereits früher auf die längere Lebensdauer