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rere Scherben zu einem Gefäß gehört haben, wie z. B. Abb. 8,1, 5. Es fin den sich sowohl einmalige als auch zweimalige nebeneinanderliegende Abrollungen; oft ist das zweireihige Rädchen zwei- bis dreimal neben- und übereinander abgerollt worden, wobei bis zu fünf Reihen von Zahn eindrücken nebeneinanderliegen können; die Spuren der ersten Ab rollungen wurden von den nachfolgenden teilweise breitgewalzt. Auf der Schale Abb. 7,7 sehen wir ein durchgehend dreizeiliges waagerechtes Band, das mit einem zweireihigen Rädchen hergestellt wurde: Dicht unter dem abgerollten Band wurde das gleiche Rädchen nochmals ent langgeführt, aber schräg nach oben geneigt, so daß sich nur eine der beiden Zahnreihen eindrücken konnte. Mit einem dreireihigen Rädchen verzierte Gefäße sind am häufigsten (Abb. 3,9; 8,9—11, 13—16, 18; Abb. 8,12, 17 könnten zum gleichen Gefäß gehören). Die Rädchen wurden manchmal versehentlich leicht schräg ge halten und einmal abgerollt, wodurch zweizeilige Bänder entstanden (Abb. 8,15). Es finden sich außer einmaligen auch zwei- und dreimalige Abrollungen neben- oder übereinander; dadurch wurden drei- und sechs zeilige sowie z. T. sich gegenseitig störende fünf- oder siebenzeilige Bän der erzielt. Verzierungen mit dem vierreihigen Rollrädchen legen wir vor mit den hellbraunen Scherben Abb. 9,1, 2, 5—7, die wahrscheinlich alle von der gleichen Terrine stammen, und den wohl zusammengehörenden schwar zen Bruchstücken Abb. 9,4, 8 sowie Abb. 9,3. Es finden sich nur einmalige Abrollungen. Im allgemeinen hinterließ das vierreihige Rädchen nur kleine flache Eindrücke. Die Rädchenbänder bilden die verschiedensten in der älteren Kaiserzeit üblichen Ornamente. Die Gefäßschulter trägt ein Zickzackband (Abb. 7,2) oder ein Stufenmuster bzw. einen Mäander (Abb. 3,9; 8,7, 8, 13), auch verbunden mit hängenden Dreiecken (Abb. 9,5, 8). Ein waagerechtes Band mit hängenden Dreiecken ist ebenfalls vertreten (Abb. 7,7; 8,15). Zum Teil sind die Gefäßunterteile mit senkrechten Bändern geschmückt (Abb. 8,12, 16), deren Zwischenräume auch durch schräge, sich kreuzende Räd chenbänder gefüllt sein können (Abb. 8,1, 3, 5, 11, 15; 9,1, 2, 6, 7). Auffal lend ist, daß die Verzierungen teilweise sehr unsorgfältig gearbeitet sind: Unregelmäßig und krumm überschneiden sich zahlreiche Bänder und zeugen von flüchtiger Herstellung. Die Art und Weise der beschriebenen Rädchenverzierung hinterläßt den Eindruck eines relativ entwickelten Stadiums, da grobe Zahneindrücke, drei- und vierreihiges Rädchen und Flüchtigkeit der Ausführung im all gemeinen als jüngere Erscheinungen gelten 12 ). Die rädchenverzierte Scherbe Abb. 8,12 ist auf der Schulter zusätzlich mit einer Reihe kleiner