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Zusammenstellung zu rekonstruieren. Zwangsläufig etwas summarischer mußten die in bezug auf Materialmenge und Aussagefähigkeit stark zu rücktretenden übrigen Fundstellen (s. Abb. 1) behandelt werden, zumal deren Funde vielfach verschollen sind. Die Originalzeichnungen zu den im Tafelband wiedergegebenen Fund stücken fertigte zum größten Teil Frau Ch. Jäger vom Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden an. Bei verschollenen Funden mußte auf alte Zeichnungen im Archiv des Landesmuseums zurückgegriffen werden. Die Originalzeichnungen für die im Naturwissenschaftlichen Museum in Leipzig befindlichen Stücke stammen vom Verfasser. I. Einleitung Nur wenige Kilometer östlich der Stelle, an der das Spaargebirge bei Sörnewitz von Norden her bis hart an die Elbe vorstößt und somit die flußaufwärts bis Pirna reichende Dresdener Elbtalweitung plötzlich ab riegelt, liegt inmitten der weiten Talaue am rechten Ufer des Stromes der Ort Weinböhla. Von der Deutschen Bosel bei Sörnewitz oder auch von dem nur 7 Kilo meter elbabwärts gelegenen Meißen aus bietet Weinböhla dem Betrach ter mit seinen im Grün der zahllosen Plantagen, Gärten und Gärtnereien eingebetteten Villen, den Weinbergen und dem hoch auf ragenden Kirch turm einen reizvollen Anblick. Die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes fällt in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts (1233), wo er unter dem Namen „Bele“ erscheint 1 ). Für die weitere Entwicklung des Namens interessieren folgende Erwähnun gen: 1501 als „Bila“; 1538 als „Weynbiele"; 1551 als „Weinbehel" und im Jahre 1661 als „Weinbühla“ 2 ). Nach F. Fischer, dem Verfasser der Weinböhlaer Ortschronik, geht der Name auf das sorbische Wort „belu" oder „bely“ zurück und bedeutet soviel wie „lichte Aue oder Lich- tenau“ 3 ). Sich im Norden an das Meißener Syenit-Granit-Massiv anlehnend und dies erkletternd, breitet sich der Ort zum größten Teil auf der jungdilu vialen Hochterrasse der Elbe aus. Die einerseits auf die klimatisch gün stigen Verhältnisse und zum anderen auf die großstadtnahe Lage zurück zuführende beachtliche Ausweitung Weinböhlas seit Beginn dieses Jahr- 1) Nach F. Fischer, Die Geschichte Weinböhlas I. Teil, in: Jahrbuch der Gemeinde Weinböhla 1927, S. 46. 2) Nach K. Blaschke, Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen I. Teil, Mittelsach sen, Leipzig 1957. 3) F. F i s c h e r , a. a. O., S. 28.