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Auf der Planierungsschicht hatte man eine etwa 3 m breite und 2 m hohe Schüttung aus meist großen Bruchsteinen aufgebracht, die den Wall innenfuß bildete (Abb. 4 und 5); die mehr oder weniger dichte Packung ließ keine Ansätze für ein bewußt senkrecht gebautes Mauerwerk erken nen; sie war jedoch durch mehrere waagerechte, in Richtung des Wall verlaufs gelegte Holzbalken versteift. Im inneren, dem Erdwall benach barten Bereich hatten sie sich nach ihrer Vermoderung in den verkeilten Steinen als gangartige Höhlungen (Negative) erhalten, im äußeren Be reich waren sie verbrannt: Dort, wo die Luft ungehindert Zutritt hatte, fanden sich von ihnen nur noch Asche, Holzkohlereste und roter Brand lehm, weiter im Inneren jedoch hatten sie nur gekohlt und konnten als Rund- und Spalthölzer aus Eiche bestimmt werden 5 ). Dieser mächtige Steinwall war als innere Abgrenzung des Erdwalles, aber einbezogen in dessen Konstruktion und Teil des Ganzen, überall feststellbar (vgl. Abb. 2). Er wurde im Schnitt 1 freigelegt, ist westlich davon sowohl ober flächlich als auch in Form jener kräftigen, durch das Ab tragen der vor gelagerten Lehmschüttung freiliegenden Steinrippe zu verfolgen, er wurde dann im Schnitt 2 wieder mit mindestens 4 m Sohlenbreite erfaßt (Schnitt 2, Profil A—B, Abb. 15) und verläuft westlich davon ebenso bogenförmig weiter bis an den Rand des Plateaus, wie zahlreiche, die hier fast ebene Oberfläche durchstoßende Steine nachweisen. Das östliche Ende des Steinwalles wurde glücklicherweise in der Erwei terungsfläche zu Schnitt 1 erfaßt (Abb. 6). Die Schüttung endete etwa 1 m östlich der Profilkante A—B plötzlich und wird durch die Böschung des Lehmwalles ersetzt (vgl. Planum der Fläche A—C—D—E—F auf Abb. 7, Abb. 8). Die aus den Steinen herausragenden längsliegenden Balken endeten nach weiteren 2,5 m ebenfalls, sie waren im festen Lehm des Walles mangels Sauerstoff nur an den Rändern verkohlt (Abb. 9). Im rechten Winkel zu ihnen lagen waagerecht in wechselnden Abständen ebenfalls Holzstämme, die in das Innere des Erdwalls führten und an der Grenze zwischen Stein- und Lehmschüttung noch verkohlt, sonst als Verfärbung sichtbar waren. Die Balkenkonstruktion grenzt auf kurzer Strecke, ebenso wie westlich davon die Steinpackung, den Erdwall von der Innenfläche ab; von ihrem Ende hat sich der Teil eines mächtigen waagerechten Eichenbalkens an der Ecke erhalten, östlich davon fällt der Erdwall ohne Absatz allmählich nach innen ab. Daß der Wall hier von Anfang an schon schräg und ohne Begrenzung in den besiedelten Innen raum überging, zeigt eindrucksvoll das Profil F—ED—C (Abb. 10): Die 5) Herrn Dr. Jahn vom Forstbotanischen Institut Tharandt der TU Dresden schulde ich für die Bestimmung der Holzkohle aufrichtigen Dank.