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Nun waren gute Voraussetzungen für das Austreiben gegeben. Die er sten Hämmerungen auf so ein starkes Gußstück sind immer von entschei dender Bedeutung, die ersten Glühphasen aber geradezu gefährlich. Sie wollen peinlichst überwacht sein, weil wir hier nicht im Druck gleich mäßig durchgeknetetes Materialgefüge vor uns haben. An der gehäm merten Oberfläche befindet sich dichte, feinkörnige Struktur und in der Mitte unberührtes, lockeres und grobkörniges Gefüge. Das Feuer muß Abb. 26. Der zur Scheibe ausgetriebene Gußkuchen. Etwa 1 : 2. also die Härte der gehämmerten Oberfläche lösen, aber dabei die grobe Innenstruktur nicht weiter lockern. Schon im zweiten Glühvorgang zog die Hitze nach dem Herausnehmen aus dem Feuer stark nach und be wirkte an der gesamten Oberfläche viele kleine Feuerrisse. Nach genauer Überprüfung konnte weitergehämmert werden, weil kein Riß nennens wert in die Tiefe führte. Nach der 13. Glühphase und der Überhämme- rung wurde das Ergebnis fotografiert (Abb. 26). Deutlich kann man an den Rändern die kleinen Feuerrisse sehen. In der Mitte sind sie unsicht bar verhämmert. Das Stück ist hier auf 11 mm zusammengehämmert und hat einen Durchmesser von 84 mm. Nach weiteren vier Glühphasen und Hämmerungen war ein Durch messer von 128 mm ausgetrieben, die Materialstärke betrug noch 5 mm. In der Abb. 27 treten die schädlichen Auswirkungen der kleinen Feuer risse noch stärker hervor. Hier wurde von Metallfachleuten geraten, mit der Arbeit aufzuhören, weil das Material gar nicht mehr die Konsistenz aufweist, die eine einwandfreie Arbeit garantiert. Trotzdem arbeitete ich weiter und wollte sehen, wie sich diese Fehler weiterhin auswirkten. Bis hierher brauchten wir bei weiteren 18 Glühphasen allein für Feuer- und Hammerarbeit 17 Arbeitsstunden. Zunächst mußte der rissige Rand