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sprechend Schmalen und abgerundeten stumpfen Punze (Lupferpunze) wurden zuerst die in vierfacher Anordnung laufenden Bogenlinien, die das sternförmige Ornament bilden, eingepunzt. Diese Vertiefungslinien geben dem dünnen Gefäßunterteil durch ihre Spannung eine feste Widerstandskraft. Die Arbeit wird als „Abpinnen“ bezeichnet. Anschlie ßend konnten die runden Vertiefungen mit einer Rundpunze (Perl- Abb. 12. Die eingetriebene Bodendelle. Etwa 1 :2. punze) eingeschlagen werden. Danach erfolgte mit einer stumpfen Spitz punze (Punktpunze) eine Reihe Einschläge im ersten Umbruch des Ran des. Nach dem Abnehmen des Peches war das Gefäß bis auf das Rei nigen und Verschleifen des äußeren, etwas lappig gewordenen und noch mals sorgfältig überhämmerten, nun 142 mm im Durchmesser erreichten Randes fertig (Abb. 13a und b). Um dem Gefäß den bronzeeigenen Goldglanz zu geben, wurde es ge reinigt, und die Feuerspuren wurden mit Glanzbrenne abgebeizt. Dabei blieb die Folgeerscheinung unbeachtet, daß an den durchgedrückten Buckelverzierungen, vor allem an den Rändern der Buckel, das Metall beträchtlich dünner gezogen worden war und so einige durchgefressene poröse Stellen in der oberen Hälfte entstanden. Dadurch gleicht es nun ungewollt einem Originalgefäß, an dem die Patina abgenommen wurde. Für die letzten Arbeiten wurden 11 Stunden Zeit benötigt. Mit einem nun endgültigen Gewicht von 90 Gramm, bei 64 Glühphasen und einer 421/2stündigen Arbeitszeit (ohne Nebenarbeiten) sind die Werte dieser Gefäß-Rekonstruktion aufzurechnen.