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Zum gleichen Gräberfeld wird auch die im Grundstück Weingarten straße 1 (= Fst. 3a) als Einzelfund geborgene Ösenterrine (Abb. 77,7) und ein vom Grundstück Haase, Ecke Weingartenstraße — Georgstraße (= Fst. 3b) stammender Grabfund (Abb. 77,8—10, 13) gehören. Die Funde Während Grab 1, wie gesagt, nur Einzelscherben enthielt, lieferte das Grab 2 außer einem heute verschollenen „zerdrückten Vorratsgefäß“ 444 ) eine doppelkegelförmige Schale (Abb. TT,12) und eine Buckelkanne (Abb. 77,11), die beide recht gut die Zeitstellung des Grabes beleuchten. Die Buckelkanne läßt wegen ihrer deutlichen Dreigliedrigkeit bei wenig ge wölbtem Leib bereits den Einfluß der geradwandigen ritzverzierten Ware der Fremdgruppenzeit erkennen 445 ). Noch deutlicher wird das bei der doppelkegelförmigen Schale, die gute Entsprechungen in eindeutigen Grabverbänden dieser Zeit findet 446 ). Ein wie unser Exemplar völlig unverziertes Gefäß, allerdings mit stär ker betontem Umbruch und leicht geschweiftem Oberteil, lieferte Grab 2 von Töllschütz 447 ), Kreis Döbeln, zusammen mit einer verzierten Petschaftnadel mit Halsknotung 448 ) und wird damit zeitlich „in die Phase der strengen Doppelkegel“, d. h. in die Fremdgruppenzeit, festgelegt 449 ). Die von verschiedenen „Stellen“ vorliegenden Einzelgefäße weisen mehr oder weniger deutlich ebenfalls in diesen Horizont, so die wiederum scharf dreigliedrige weitmundige Ösenterrine von Stelle 63 (Abb. 77,2). Absolute Sicherheit bringt sie allerdings nicht, da beispielsweise ein sehr ähnliches Stück aus jüngstbronzezeitlichem Grabverband bekannt ist 450 ). Auch die große Tasse (Abb. 77,1) von Stelle 58 stellt keine zeitlich eng zu umgrenzende Form dar. Der leicht gedrückte Leib und der Henkel ansatz auf der Schulter könnten uns in fremdgruppenzeitliche Umgebung führen. Auch der kleine Eitopf von Stelle 62 (Abb. 77,6) findet in zahl reichen fremdgruppenzeitlichen Grabverbänden Parallelen 451 ). Die Miniaturamphore (Abb. 77,5) kann zeitlich wohl nicht eindeutig fest gelegt werden. Immerhin legen der hohe Hals 452 ) und die weite Mün dung 453 ) eine Zuordnung in den Horizont der Fremdgruppen nahe. 44) Nach Grabungsbericht von W. Grünberg. «5) vgl. W. C o b 1 e n z , a. a. O., S. 52. «6) Vgl. W. G r ü n b e r g , a. a. O., Tat. 2,2; 6,12, 18, 28 und 29; 7,7. 467) a. a. O., Taf. 13,8. 448) a. a. O„ Taf. 13,9. 449) W. C o b 1 e n z , a. a. O., S. 111 und Anm. 968—970. 650) Röderau, Kreis Riesa, Grab 39 (W. Grünberg, a. a. O., Taf. 55,24). «1) a . a. O., z. B. Taf. 1,12; 7,1; 9,3; 19,1.