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„Grab“ 5 erbrachte neben der kaum näher einzuordnenden kleinen Ösenterrine (Abb. 72,6) das ritzverzierte Unterteil einer Terrine (Abb. 72,5). Diese Verzierung könnte uns wiederum in fremdgruppenzeitliche Umgebung führen, da sie, wie bereits erwähnt, dort häufig erscheint 429 ). In „Grab“ 6 tritt uns in dem einzigen Gefäß, dem Doppelkegelrest mit leicht verdicktem und gekerbtem Umbruch sowie vertikaler Unterteil verzierung durch unregelmäßige Riefen, eine Form entgegen, die allge mein als früh innerhalb der Doppelkegelreihe angesehen wird 430 ). Sie hält sich jedoch neben anderen Doppelkegelformen noch durch die Jung bronzezeit, weist dann allerdings oft ein geschlickertes Unterteil auf 431 ). In „Grab“ 7 begegnet uns zwar mit der weitmundigen Ösenterrine (Abb. 74,9) eine Form, die bereits zusammen mit ältester Buckelkeramik auf tritt, jedoch verlangt die flaue S-Profilschale eine jüngere Ansetzung 432 ). Eine sowohl nach der Form als auch nach Ösenzahl (3) und -Stellung vergleichbare Schale bringt das keramikreiche Doppelgrab von Lieske 433 ), das neben Buckelkeramik auch zahlreiche Formen der Fremd gruppenzeit führt. Der Tassenrest aus „Grab“ 8 (Abb. 71,3) zeigt mit der steilschräg kanne lierten Schulter ein Verzierungsmotiv, das mit der plan’ ch gerieften Ware der Fremdgruppenzeit beginnt 434 ), jedoch wiederum nicht auf diese beschränkt bleibt, sondern auch noch in der scharfkantigen, gerillten und facettierten Ware der Jungbronzezeit weiterlebt 435 ). Die Gefäßform legt allerdings eine Zuweisung zur Fremdgruppenzeit nahe. Übrig bleibt noch „Grab“ 3, das unserer Meinung nach das jüngste Material erbringt. Sowohl der Doppelkegelrest mit geschlickertem Unterteil und deutlichen Verstrichspuren 430 ) (nicht abgebildet) als auch der flau profilierte, ge schlickerte Eitopf 437 ) (Abb. 72,8) zwingen dazu, es zumindest in den Spät abschnitt der Fremdgruppenzeit zu datieren. Ob jedoch die ausgebildete Jungbronzezeit erreicht wird, wagen wir hier nicht zu entscheiden. Eine ganze Anzahl von Gefäßen und Gefäßbruchstücken (vgl. Abb. 75 und Katalog) läßt sich auf Grund des Fundcharakters (Einzelfunde) nicht (29) a. a. O., Taf. 1,9; 2,1; 3,5; 5,11 u. a.; W. C ob 1 e n z , a. a. O., S. 84 und Taf. 4,2 und 3; 7,3 und 8,19. «0) w. Grünberg, a. a. O., S. 18 und Taf. 2,1; 18,12; 19,5 und 20,1; W. Coblenz, a. a. O., S. 62/63. 431) W. C o b 1 e n z , a. a. O., S. 62. 432) Solche Formen treten seit der Fremdgruppenzeit auf (W. Coblenz, a. a. O., S. 54). 433) a. a. O., Taf. 20,5. 434) W. G r ü n b e r g , a. a. O., S. 23-25, Taf. 19,8; 24,2; 25,3; W. C o b 1 e n z , Das Gräber feld von Prositz, Teil I, 1955, Taf. 7,5. 435) W. G r ü n b e r g , a. a. O., Taf. 36,9-11. 430) W. Coblenz, Grabfunde, S. 62. 437) a. a. O., S. 46.