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sporadischen Charakter und stand im engen Zusammenhang mit dem dortigen Salzproduktionszentrum. Im besprochenen Zeitabschnitt beobachten wir keine Bildung von gemischten Zonen. Von Ha D 2 , d. h. seit Beginn des Niedergangs der Bylany-Kultur, erscheinen Einflüsse der Billendorfer Gruppe längs der Elbe und dem nördlichen Vorland des Erzgebirges bis zum Vogtland und dem Gebiet von Cheb 49 50 ). Diese Fund stellen kann man noch in L A und vielleicht auch in L B datieren (Karte 4). Das dargestellte Bild unterliegt in L B einer Veränderung durch die Aus breitung der mitteldeutschen Kulturgruppe Jastorf a nach Thüringen und Sachsen, was gleichzeitig das Ende des selbständigen Daseins der Billen dorfer Gruppe bedeutete. Den Resten der Lausitzer Elemente begegnet man noch zumindest in L B in den böhmischen Citolib-, Podmokel- (Boden bacher) und Turnovgruppen 60 ). Die damals erscheinenden keltischen Skelett gräber änderten das Antlitz dieses Landes nicht. Im Vergleich zu den Donau gebieten, die von einer dichten keltischen Besiedlung eingenommen wurden, befanden sich sowohl Böhmen als auch Sachsen deutlich an der Peripherie. Bedeutende Änderungen beobachten wir an der Wende von Ha B zu Ha C auch in Mähren und in der Slowakei (Karte 3). Es kommt zur Entwicklung von zwei hallstattzeitlichen Hügelgräberkulturen von jedoch unterschied licher Herkunft 51 52 ). In Mähren haben wir es mit der Horakov-Kultur von protokeltischem Charakter zu tun. Sie breitete sich nach Norden auf Kosten der Lausitzer Gebiete aus; wahrscheinlich datiert ihr Vordringen in kleineren Gruppen nach Oberschlesien in Ha D 62 ). Das Gebiet an der Mitteldonau nahm die Kalenderberg-Kultur (Statzendorf-Gemeinlebarn) ein, die wahr scheinlich mit der Ostalpenzone mit nordillyrischem Charakter verbunden war. Schon seit Ha C bildet sich ein Handelsweg, der Norditalien mit dem balti schen Küstengebiet (Ostpommern) verbindet, und die Rolle der Kalenderberg- Kultur war hier sehr bedeutend. Diesen Weg bahnten die norditalienischen (u. a. der Este-Typ II und III) sowie die Importe aus dem Ostalpengebiet, 49) E. Plesl, Vzt’ahy severoceske sdlen oblasti k Sasku v mlad dob halstatske, in: Pamätky archeologicke 51, 1960, S. 539ff.; ders., Postaveni nlez bellnskeho typu v Cechach, in: Sbornik praci k pocte 60. narozcnin akad. J. Filipa, Praha 1960, S. 167ff. 50) J. Filip, Luzicka kultura v dobe latnsk, in: Slavia Antiqua 1, 1948, S. 166ff.; Pravk eskoslovenska, Prag 1960, S. 319. 51) V. Podborsky, Bemerkungen zur Problematik der mährischen Hallstattzeit I, in: Sbornik Praci Filosoficke Fakulty Brnenske University 7, 1958, S. 27ff.; ders., K problematice haltatskho osdlen jihozäpadni Moravy, in: Sbornik Archeologickeho Ustavu CSAV 2, Brno 1963, S. 49ff.; ders., La Moravie meridionale pendant la periode recent de Hallstatt, in: Investigations . . ., Prag 1966, S. 182ff. 52) J. Nekvasil, Pronikn horakovske kultury do oblasti luzickych popelnicovych poli, in: Sbornik Ceskoslovenskej Spolecnosti Archeologicke 2, 1962, S. 141 ff.; M. Gedl, Uwagi o gospodarce i strukturze spolecznej ludnosci kultury luzyckiej w poludniowej Polsce (An merkungen über die Wirtschaft und soziale Struktur der Bevölkerung zur Zeit der Lau sitzer Kultur im südlichen Polen) Krakow 1961, S. 38f.