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Gefäßes aus dem Gebiet der Schwarzen Elster durch Götze, daß stilkritische Vergleiche der Grabkeramik nicht allein genügen, um eine Gruppe heraus zustellen, die „als Glied der Lausitzer Familie“ angesehen werden muß. Nicht die einzelnen Stilelemente, sondern deren spezifische Kombination können zu einer Gruppe zusammengefaßt werden. Viele Elemente des Ge samtbereichs der Lausitzer Kultur finden sich auch in der Aurither Gruppe. Typische Aurither Westformen sind Terrinen und Tassen mit kurzem zylin drischem oder kegelförmigem Hals, auf dem Umbruch mit gefüllten Drei ecken als Band, mit Punktreihen und waagerechten Linien und Riefen ver ziert, ganzflächig mit Fingernagelkerben verzierte bauchige Töpfe und Schalen mit eingezogenem Rand, der oft tordiert oder mit schrägen Riefen verziert ist. J. Schneider 4 ) gibt als vorherrschende Gefäßformen der Grabkeramik weitmündige Terrinen, terrinenförmige Kannen und Tassen, konische Töpfe, Doppelkoni und kleinere Schalen mit Bodendelle an. Leider sind die von Schneider vorgelegten Grabinventare unvollständig, so daß die Auswertung dieser bisher umfangreichsten Materialvorlage aus alten Sammlungen er schwert wird 5 ). Die Hälfte dieser vorgelegten Grabkomplexe stammt vom Hügel- und Flachgräberfeld Wilmersdorf, Kr. Beeskow, von dem schon H. Busse 104 Gräber beschrieben hat 6 ), deren Materialvorlage jedoch noch aussteht. Dagegen zeigt das ebenfalls von Busse vorgelegte Material vom Flachgräberfeld Woltersdorf, Kr. Fürstenwalde, (96 Gräber) 7 ) keine Aurither Typen, dürfte jedoch auch schon dem Anfang der jüngeren Bronzezeit an gehören. Auch die Gräber von Erkner, Kr. Fürstenwalde 8 ), beinhalten mittel märkische Typen, so daß in diesem Gebiet die westliche Einflußgrenze der Aurither Gruppe festzustellen ist. Eine typologisch-chronologische Aufteilung des Aurither Bestandes westlich der Oder, wie sie J. Schneider versucht hat, muß als verfrüht bezeichnet werden angesichts der Unzulänglichkeiten alter Grabungsberichte und Sammlungsbestände und der von Götze aufgestellten Definition des Aurither Typs, die über das oben umrissene Gebiet hinausführt und allgemein-lausitzische Züge mit einschließt. Formen und Verzierungselemente der Aurither Grabkeramik zeigen an, daß diese hauptsächlich einem späten Horizont (P V nach Götze) der bronzezeit- 4) J. Schneider, Die Keramik des Aurither Stils westlich der Oder, in: Studien zur Lausitzer Kultur, Forschungen zur Vor- und Frühgeschichte 3, Leipzig 1958, S. 5 ff. 5) Vgl. H. Grünert, Rezension in: Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift 1, 1960, S. 83ff.; R. Breddin, Resprechung in: Märkische Heimat 4, 1960, S. 135. 6 ) H. Busse, Das Urnenfeld bei Wilmersdorf, Kr. Beeskow-Storkow, in: Nachrichten über Deutsche Altertumsfunde 11, 1900, S. 1-32; 49-56. ’) H. Busse, Neuere und ältere Ausgrabungen von vorgeschichtlichen Einzelfunden, Gräber feldern und Wohnplätzen bei Woltersdorf, Kr. Nieder-Barnim, in: Zeitschrift für Ethno logie 43, 1911, S. 436 ff. 8) F. Horst, Neufunde vom bronzezeitlichen Gräberfeld Erkner, Kr. Fürstenwalde, in: Ausgrabungen und Funde 5, 1960, S. 116 ff.