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ZUR WESTGRENZE DER LAUSITZER KULTUR IN THÜRINGEN Von Karl Peschel, Jena Südlich von Jena, links der Saale, am Ortsrand der Gemeinde Großeuters dorf, wurden in den Jahren 1962-1966 große Teile eines spätbronzezeitlichen Brandgräberfeldes aufgedeckt. Die Fundstelle liegt auf der mit pleistozänen Schottern bedeckten Buntsandsteinterrasse des Kirchbergs etwa 15 m über der Talaue. Das nach Nordwesten ansteigende Gelände wurde in jüngerer Zeit von einer bis 0,80 m mächtigen Schicht lehmigen Fließsandes überdeckt. Infolgedessen blieb der bronzezeitliche Befund vor Zerstörungen weitgehend bewahrt 1 ). Unter den im Laufe der letzten Jahrzehnte meist nur teilweise unter suchten Gräberfeldern an der westlichen Peripherie der Lausitzer Kul tur nimmt Großeutersdorf einen bevorzugten Platz ein. Trotz der ge ringen Zahl von knapp 40 geborgenen Gräbern konnten hier wesentliche Einblicke in Grabbrauch und Bestattungssitten gewonnen werden. Weiter hin verhalf der beträchtliche Anteil von bronzeführenden Gräbern zu tragfähigen chronologischen Ansätzen. Schließlich wurde am Beispiel der überdurchschnittlich gut erhaltenen Tonware der Charakter der Lau sitzer Randzone und ihr Verhältnis zur heimischen Bronzezeitkultur über aus deutlich. Wir gehen vom Gräberfeld Großeutersdorf aus, ziehen ergänzend andere, weitgehend noch unveröffentlichte Lausitzer Friedhöfe an Saale und Elster heran und versuchen auf dieser Grundlage zu einem Urteil zu gelangen über zeitliche Abfolge, kulturelle Wechselbeziehungen und Gruppenbildung am Südwestrand des Lausitzer Kreises. Wie die Mehrzahl der Fundplätze zwischen Pleiße und Saale setzt auch Großeutersdorf während der Phase der gekerbten Doppelkegel und der Vorherrschaft des umrieften Buckels 2 ) ein und erreicht den Zeithorizont der waagerecht gerieften Ware Sachsens 3 ). Bestimmte Merk- ■) K.Peschel, Bronzezeitliche Brandgräber von Großeutersdorf, Lkr. Jena, in: Ausgrabungen und Funde 10, 1965, S. 222-230. 2) W. Coblenz, Grabfunde der Mittelbronzezeit Sachsens, Dresden 1952, S. 62, 77; W. Grün berg, Die Grabfunde der jüngeren und jüngsten Bronzezeit im Gau Sachsen, Berlin 1943, S. 18. 3) W. Grünberg, 1943, S. 35 ff. 11 Denkmalpflege 161
