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Zeit der Auffindung selbst. Die von J. Frenzel gegebene Aufzählung von Gegen ständen stützt sich auf keinen Bericht und ist deshalb als ziemlich ungesichert zu betrachten. Dies geht schon daraus hervor, daß A. Lissauer 5 ) bei der Nennung der Begleitfunde des Lappenbeiles das Randleistenbeil nicht erwähnt, das allerdings auch schon P. Reinecke 6 ) bei der Besprechung der Arbeit Frenzels als kaum zum Fund gehörig auffaßt. Aber auch für weitere Stücke ist die Zurechnung zu ihm recht unsicher. Dies bringt J. Frenzel selbst durch den Hinweis auf die allzu starke zeitliche Uneinheitlichkeit der Gegenstände 7 ) zum Ausdruck. Andererseits nennt J. Frenzel in der gleichen Arbeit unter den Einzelfunden der Oberlausitz einmal unter Rackel selbst 8 ) „dreiviertel eines Oberarmringes ... im Besitze des Kammer herrn von Heynitz auf Weicha“, und zum andern unter Cannewitz 9 ) einen halben Oberarmring der gleichen Art, die beide ohne Zweifel diesem Zusammenfund an gehören. Daß im letzteren Falle als Fundort Cannewitz angegeben ist, spricht keines wegs dagegen, da die Fundstelle gerade an der Flurgrenze beider Gemeinden liegt. Im Gegenteil bestätigt eben dieser Umstand eher die Glaubwürdigkeit des Fundes und der Fundstelle. Nach Überprüfung aller Nachrichten und durch Vergleich der Bronzen selbst können dem Bronzefund von Rackel mit Sicherheit folgende Bronzegegenstände zugerechnet werden: 1. Die Schmuckscheibe (Abbildung S. 15), deren Beschreibung und Ver wendungszweck der Aufsatz von Präparator A. Pietzsch 10 ) bringt. Sie gelangte zusammen mit einem der Armbandbruchstücke im Jahre 1890 aus dem Besitz des Bezirkstierarztes König in Bautzen unter ausdrücklicher Angabe des Fundortes „Rackeler Schanze“ in das Landesmuseum in Dresden (S.: 279/40). 2. Zwei Bruchstücke eines C-förmigen Armbandes (Abb. 4, 5, 4a und 5a) mit tiefer Furchung in Flechtbandanordnung und schräg abgeschnittenen, leicht gekerbten Enden. Beide Stücke passen aneinander und bilden reichlich die Hälfte eines vollständigen Armbandes. Sie besitzen hell- bis dunkelgrüne Patina mit Ver krustungen an der Innenseite und in den Furchen. Die Stücke gelangten am 26. 6. 1889 durch den damaligen Lehrer F. H. Döring in das jetzige Landesmuseum mit der oben angeführten Fundortsangabe (S.: 275/40). 3. Ein Bruchstück eines völlig gleichen, vielleicht sogar desselben Armbandes (Abb. 7) kam im Jahre 1890 mit der oben erwähnten Schmuckscheibe aus dem Besitz des Bezirkstierarztes König in das jetzige Landesmuseum in Dresden (S.: 275/40). 4. Ein weiteres Bruchstück eines völlig gleichen Armbandes (Abb. 6) gelangte mit dem folgenden Halsringbruchstück am 4. 2. 1925 auf Grund eines Vermächtnisses des Bezirkstierarztes König vom 18. 10. 1905 aus dessen Nachlaß ebenfalls in das Landesmuseum in Dresden. Bei diesem Stück ist leider die schöne Patina der übrigen durch menschliche Hand fast restlos beseitigt worden (S.: 275/40). 5. Das Endstück eines schwachen, weitgedrehten Halsringes (Abb. 8) mit schlichten, sich leicht verjüngenden Enden gelangte mit dem vorgenannten Armband bruchstück im Jahre 1925 unter den gleichen Verhältnissen in das Landesmuseum in Dresden (S.: 273/40). 5) A. Lissauer a. a. O. (Typenkartenbericht 3) 838, Nr. 187, Anm. 3. 6) P. Reinecke, Germania 10 (1926) 164. ’) J. Frenzel a. a. O. 60f. 8) Ebenda 38. ’) Ebenda 37. 10) A. Pietzsch in diesem Jahrbuch S. 13 ff.