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Hier seien noch einige außerhalb des Walles gefundene Gegenstände vor geführt. Annähernd gesichert durch den Begleitfund ist die zeitliche Stellung eines Einbaumes, den 1908 Grubenarbeiter in unmittelbarer Nähe des Radisch in den Moorschichten fanden. Lehrer Wilhelm berichtete, daß „in der Nähe des Radisch in einer Tiefe von 2,75 m bis 3 m ein Kahn, aus einem Eichbaum angefertigt, gefunden worden sei. Seine Länge habe etwa 3 m, die Breite in der Mitte gegen 0,80 m betragen, zwei Sitzöffnungen von 0,50 m Länge und Tiefe seien eingebrannt gewesen, die seitlichen Wandungen hätten etwa 0,20 m Dicke gehabt. Schon beim Ausgraben sei das morsche Holz teilweise zerfallen, beim Liegen an der Luft habe es sich völlig aufgelöst. In der einen Vertiefung des Einbaumes habe ein Steinhammer gelegen ...“. Wilhelm fertigte, wohl nach Angaben der Finder, Skizzen der Fundstücke an, die hier beigegeben werden (Abb. 33). Sollte dieser Befund den Tatsachen entsprechen, wäre der Einbaum einer der wenigen gesicherten spätbronzezeitlichen Funde dieser Art. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist ein Fund, der zwischen dem Radisch und dem alten Fließ beim Abtragen von Kieselgur zutage trat, in die Zeit der Besiedlung der Anlage zu stellen. Man fand dort (leider liegen keine genauen Schichtenbeobachtungen vor) ein „einer Wurfkeule ähnliches Holzwerk zeug ... Stiel und Kopfflächen beschnitten, am Griffende angeschwärzt ... Dabei die Trümmer zweier gehenkelter Gefäße.“ Es handelt sich um einen hölzernen Schlegel. Das Werkzeug ist aus einem größeren Holzstück, wohl Wurzelholz 25 ), herausgearbeitet. Der keulenförmig zugearbeitete Kopf ist vom Stiel mit kräftigen Hieben eines kleinen Beiles mit abgerundeter Schneide abgesetzt. Die gesamte Oberfläche des Kopfes wurde mit einer Vielzahl kleiner Hiebe in eine abgerundete, fast ovale Form gebracht. Durch den Gebrauch ist eine Kopfseite fast plan geschlagen, während auf der Gegenseite, bedingt durch die Maserung, das Holz schalenförmig weggeplatzt ist. Der Stiel, der ebenfalls starke Bearbeitungsspuren zeigt, läuft schwächer werdend in einem abgestumpften Ende aus. Das Holz ist durch den Austrocknungsprozeß mehrfach gerissen. Länge 21,8 cm; Grifflänge 11 cm; Kopflänge 10,8 cm; Durchmesser Kopf oben 6,4 cm bis 7,2 cm, Mitte 8 cm bis 8,1 cm, unten 6,8 cm bis 7,5 cm; Stiel oben 4,2 cm bis 5,4 cm, unten 2,2 cm bis 2,8 cm. Abb. 34 und 35 (S.: 1216/61) Eine vom Festland durch das versumpfte Gebiet zum Wall führende Moor brücke berührte im Bereich der frühdeutschen Wasserburg die Anlage. Das “) Das Gerät wurde aus Kiefernholz (Pinus silvestris L.) gearbeitet. Unser Dank gilt Herrn Museums leiter H. Kubasch (Kamenz), der freundlicherweise die Bestimmung übernahm.