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ZU EINIGEN OBERLAUSITZER BRONZEDEPOTFUNDEN Von Werner Coblenz 1. Der Fund von Nadelwitz (Ortsteil von Baschütz, Kreis Bautzen) 1926 wurden am Rande eines wieder in Gang gesetzten Steinbruches am West- hange des Schafberges (Niederkaina/Nadelwitz) nach Angaben der Finder und des Vermittlers eines Teiles der Bronzen an das Stadtmuseum Bautzen (d. h. an die Sammlung der damaligen Gesellschaft für Vorgeschichte und Ge schichte der Oberlausitz zu Bautzen) drei Randleistenbeile und drei bronzene Lanzenspitzen geborgen. Ihre Veröffentlichung erfolgte umgehend 1 ). Der Fund selbst ist niemals geschlossen in einer Sammlung vereint gewesen 2 ) oder wenigstens auf einer Gesamtabbildung wiedergegeben worden. Nach der Erst publikation blieben die größten und schwersten Stücke jeder Gattung in Privatbesitz (Friseunneister Schönfeld, Bautzen; Äxte 66 g und 75 g zu 150 g, Lanzenspitzen 90 g und 100 g zu 100 g). Aus dem gleichen Bericht und nach der weiteren Fundgeschichte ist unter ungünstigsten Umständen vielleicht sogar damit zu rechnen, daß J. Frenzel ebenfalls nicht alle Stücke zu sehen bekam. Der Verfasser erinnert sich daran, bei seinen Arbeiten im Bautzner Museum vor dem 2. Weltkriege lediglich zwei Beile und eine Lanzenspitze gesehen zu haben. Auch das letztere Stück fehlte offenbar mindestens noch ’) Erwähnung: W. Frenzel, in: Bautzener Geschichtshefte IV, 1926 (1927), S. 271; Erstveröffent lichung: J. Frenzel, Zwei neue Bronzefunde, in: Bautzener Geschichtshefte V, 1927, S. 58—60 mit Abb.; Abb. noch bei W. Frenzel, Bilderhandbuch zur Vorgeschichte der Oberlausitz, 1929, S. 34. Wichtigste spätere Erwähnungen: H. Petsch, Die Ältere Bronzezeit in Mitteldeutschland, Borna 1940, S. 88 und 95; G. Billig, Die Aunjetitzer Kultur in Sachsen. Katalog. Leipzig 1958, S. 108; W. A. v. Brunn, Bronzezeitliche Hortfunde, Teil 1, Berlin 1959, Taf. 1,4—6, S. 4, 25, 30, 31, 38 f., 54. 2) Nach Katalog Bautzen: Bronzefund von Nadelwitz. Steinbruch von Michalk und Warschat. Sammelfund gefunden von den Steinarbeitern Kirschnick und Hillmann in Nadelwitz, vermittelt durch Herrn Friseur Schönfeld, Bautzen (eine Lanzenspitze und eine Axt ist noch im Besitze des Herrn Schönfeld). V 2124 Bronzene Lanzenspitze mit kreisrunder Schafttülle und zwei seitlichen Öffnungen, Flügel weich gebogen; 16,8 cm lang, Gewicht 90 g. V 2125 desgl.; 16,9 cm lang, Gewicht 100 g. V 2126 Schlanke Bronzeaxt, Vorstufe der Absatzäxte vom böhmischen Typ. Klingenblatt in der Mitte stark eingezogen. In der Mitte verstärkt, eine Art Rast mit leicht angedeuteten An sätzen von Lappen; 13,9 cm lang, Gewicht 66 g. V 2127 desgl.; 13,6cm lang, Gewicht 75 g.