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Abb. 11. Leinaer Forst (Gemeindebezirk Nobitz), Kreis Altenburg. 1:2. Ein Brandgrab der Stichbandkeramik. Mitte Oktober 1940 wurde an der Böschung des rechten Talrandes des begradigten Spannerbaches gearbeitet. Uffz. Ludley, im Zivilberuf Lehrer in Langenleuba- Niederhain, der um Überwachung der Abschachtungsgebiete gebeten worden war, meldete am 14. Oktober neue Funde. Die Fundstelle lag 90 m südlich der Schneise 7 und 108 m östlich der Straße G, 4 m über dem Bachspiegel und 8 m östlich der Bachmitte, mitten zwischen den Siedlungsgruben 9 und 10. Bei den Böschungs arbeiten hatte der Spaten in 0,60 m Tiefe ein Gefäß durchschnitten. Bei Ein treffen des Verfassers waren von den Arbeitern die losen Scherben und Knochen sorgfältig ausgebreitet worden, sonst war alles unberührt geblieben. Die Bedeutung des Fundes war uns sofort klar: Es handelte sich um ein Brandgrab der Stichband keramik, und zwar um das erste im Kreise Altenburg. Die Grabgrube war 0,60 m lang, breit und tief. In der nördlichen Hälfte war über den Leichenbrand ein Bombengefäß gestülpt, das zum Teil noch erdfrei war und vom Spaten zerschnitten wurde. 0,25 m südlich davon lagen am Boden die Teile eines vollständig zerbrochenen Bombengefäßes mit Stichbandverzierung. Der Leichenbrand war mit Erde untermischt, die an der oberen Seite durch Holzkohle und Asche schwarz und grau gefärbt war. Andere Beigaben wurden nicht gefun den. Nach 0 schließt sich noch unberührtes Gebiet an, so daß mit der Möglichkeit weiterer Grabfunde gerechnet werden kann. Die Funde: Unverziertes, halbkugeliges Gefäß mit drei Knubben an der größten Weite aus braunschwarzem, fleckigem Ton.