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zeichnet, wobei als Nr. 51 ein weder der Patina nach noch nach Form und Zeitstellung an den Herwigsdorfer Fund anklingender kleiner, ungleichmäßig gestalteter geschlossener Fingerring von rundem Querschnitt als zugehörig angegeben worden ist. Die Archivunterlagen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden (ehe maliges Archiv urgeschichtlicher Funde aus Sachsen) enthalten von Deich müllers Hand unter Beifügung entsprechender Skizzen der drei im Funde vertretenen Typen folgende Aufzeichnungen: „Depotfund aus Bronze, bestehend aus zwei wundervoll patinierten stärkeren Armringen (A); drei kleineren, mit Strichgruppen verzierten (B), deren Quer schnitte verschieden sind; eine Spirale (C) aus vierkantigem Draht, deren äußeres Ende auf der oberen und unteren Kante gekerbt ist. Der Draht nimmt von innen nach außen von 1 bis 6 mm an Stärke zu. Die Spirale ist kegel förmig aus der Ebene herausgedreht. Gefunden 1880 auf Carl Großes (früher Joh. Gottlieb Schneiders) Gutsfluren beim Ausroden eines Birkengehölzes unter einem großen Stein.“ In der Zusammenstellung der Oberlausitzer Bronzehortfunde übernimmt J. Frenzel 17 ) zwar sowohl die gesamten Fundnachrichten als auch die Be schreibung, bringt aber in der Zusammenstellung unter den Besitzfragen eine sicherlich auf den Katalog im Museum Zittau zurückgehende Version, die seiner vorgehenden Beschreibung vollkommen widerspricht („Verbi.: Mus. Zittau: Zwei Oberarm-, zwei Unterarmringe, ein Kinderring, eine Spiral platte“). Diese Angaben über den Verbleib entsprechen in der Zusammensetzung der falschen Katalogisierung im Museum Zittau. Offenbar ist die dortige Ein tragung ebenfalls frühzeitig erfolgt, wie aus einem „Verzeichnis der der Zit tauer Vorgeschichtlichen Sammlung gehörigen Gegenstände, die für die Ober lausitzer Urgeschichtsausstellung im Kaiser-Friedrich-Museum zu Görlitz entliehen worden sind“, vom 21. Juli 1906 hervorgeht. Dort werden unter der Rubrik Bronze als Posten 1 ein „kleiner Schatzfund von Herwigsdorf bei Löbau mit zwei größeren, drei kleineren Ringen und einer abgebrochenen Spirale“ unter den Nummern V 47 bis V 52 genannt. Überblickt man die reichlich verworrenen Fundnotizen, so ergibt sich zu nächst, daß auf jeden Fall mindestens fünf Bronzen zum Herwigsdorfer Hort gehörten, und zwar je zwei größere und zwei kleinere offene Ringe sowie die Spirale. Da bei der ersten uns überlieferten Erwähnung, der Zeitungsnotiz 17) J. II. Frenzel, Die bronzezeitlichen Sammel- und Einzelfunde der Oberlausitz, in: Festschrift zur 25-Jahr-Feier der Gesellschaft für Vorgeschichte und Geschichte der Oberlausitz zu Bautzen, Bautzen 1926, S. 24—65, bes. S. 35. (Die Angabe, daß sich nach dem Dresdner Fundarchiv im Museum Löbau vom gleichen Funde zwei Armringe, drei kleinere Armringe und eine Spirale befinden sollen, beruht auf einem Irrtum.)