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SLAWISCHE FUNDE AUF DEM SCHLOSSUFER VON STREHLA Von Alfred Mirtschin Das nordwestlich von Riesa gelegene Städtchen Strehla breitet sich auf dem östlichen Ausläufer eines Höhenzuges aus, der die hier von Südost nach Nord west fließende Elbe auf etwa 1 km Länge begleitet und, rund 300 m vom linken Elbufer entfernt, aus 135 m Höhe steil zur 90 m hohen Eibaue abfällt (Abb. 1). Die Oberfläche der Höhe wird von einer 0,60 m bis 0,90 m mächti gen Decke aus lehmigem Sand gebildet, die sich über schwer durchlässigem Lehm oder Ton hinzieht. Das Südende des Hochufers wurde nach Gründung der Burg Meißen (929) mit dem Burgward Strele gekrönt, aus dem später das Strehlaer Schloß hervorging. Von diesem höchsten Punkt aus fällt das Plateau allmählich nach Südosten ab. Ungefähr 800 m nördlich des Schlosses erhebt sich ein vorgeschichtlicher, vermutlich slawischer Ringwall (Görzig). Zwischen diesem und dem Schloß sind in die Hangböschung fünf enge Schluchten eingeschnitten. Nach ihrer nördlichsten zu ist die Südflanke des Walles größtenteils abgestürzt und nur als niedriger Stumpf erhalten. Um die Jahrhundertwende wurden im Hang des guterhaltenen nördlichen Wallteiles zwei slawische Gefäße gefunden. Sie gelangten zunächst in den Besitz des damaligen Schloßherren und wurden von ihm 1930 dem Heimat museum Riesa geschenkt. Im Wallkessel barg der Verfasser dazu Scherben. Topf mit eingeschnürtem Hals 1 ). Außen auf dem Boden exzentrisch eine konische Delle. Unterteil fast geradlinig ansteigend, Hals stark eingezogen, Rand ausladend und schräg verstrichen; scharfkantig. Auf der Schulter drei schwach ausgeprägte Horizontalwülste, darauf in unregelmäßigen Abständen Kammstrichreihen ein- getieft. Die Striche des vierzinkigen Kammes verlaufen in kurzen Bögen nach unten. Das Oberteil offenbar auf der Scheibe abgedreht; Rand beschädigt. Weißlichgrau, schwach geglättet, sandig, hart gebrannt. Maße: Höhe 12,4cm; größte Weite 13,1cm; Bodendurchmesser 9,8cm; Mün dungsdurchmesser 8,9 cm; Wandstärke 0,6 cm (am Hals). Heimatmuseum Riesa 2114 (S.: 273/53) Abb. 2a ’) H. A. Knorr, Die slawische Keramik zwischen Elbe und Oder (Mannus-Bücherei 58), Leipzig 1937, Abb. 142. 7