man noch nach der Verlegung des Friedhofes jüngere Kinder im Rasen öst lich der Kirche bestattet hat. Hier und da waren jedoch von der aufsteigenden Apsismauer noch zwei Steinlagen vorhanden. Die Bruchsteinmauern waren unten mit einem einfachen, grob bearbeiteten Werksteinsockel umsäumt, der etwas vorsprang (Abb. 3). Dieser Sockel wird als Oberfundament anzu sprechen sein, an das sich von oben der Putz der Mauern heranschob und von der Seite das über das vorspringende Unterfundament wieder aufgeschüttete Erdreich. Die damit nachweisbare Größe der Apsis und die Breite des an schließenden Chorhauses lassen schließen, daß die romanische Kirche dem Typus der schlichten romanischen Saalkirche angehörte (Abb. 4), der in Mitteldeutschland neben den größeren dreischiffigen und mit Querhaus aus gestatteten Kirchen im 12. und 13. Jahrhundert weitverbreitet war. Merkwürdigerweise lag unter der Apsismauer nicht wie gewöhnlich ein kreis förmiges Fundament, sondern eine durchgehende Pflasterung aus mittel großen Findlingen. Die Nachprüfung ergab, daß die ganze Apsis auf einem etwa 1,20 m tiefreichenden Packlager stand (Abb. 1 und 2). Es setzte am Chorhaus an und war nach Osten hin bogenförmig abgegrenzt. Noch auffälliger war es, daß sich auf der Nordhälfte der Apsis ein kleineres rechteckiges Funda ment herausschob, das im Gegensatz zu dem in Lehm verlegten Packlager gemörtelt war. Man hätte es für das Fundament eines Strebepfeilers halten können, der bei einem Umbau des romanischen Chores in ein gotisches Poly gon nötig gewesen wäre. Die Bruchsteinmasse des gemörtelten Fundamentes begann jedoch erst unterhalb des Apsissockels; außerdem war es in seiner noch unverletzten originalen Form nach unten hin abgestuft (Abb. 3). Der Umstand, daß ein solches Fundament auf der Gegenseite der Apsis fehlt, zwang zu der Deutung, daß es sich mit seiner breiten Keilform gegen das Packlager stemmt, um ein Ausweichen nach dieser Richtung zu verhindern. Der Anlaß für diese bautechnischen Erwägungen des Baumeisters der roma nischen Kirche kann nur darin zu suchen sein, daß der Boden hier nicht widerstandsfähig genug war, weil er aus Aufschütten bestand. Das Fehlen eines Widerlagers auf der Südhälfte des Apsisfundamentes geht dort mit einer Verkürzung des Packlagers zusammen — der ungestörte Boden liegt in diesem Bereich höher. Wird hierdurch das Wissen der deutschen Kirchenbaumeister des 13. Jahr hunderts um die von den Römern verbreiteten Gesetze für Gebäudegrün dungen belegt, so gibt eine weitere Besonderheit einen Hinweis auf die Ent stehung der großen Geländeauflockerung. Dort nämlich, wo Packlager und Widerlagerfundament auf dem gewachsenen Boden aufsitzen, lag ein Skelett, von dem Teile beim Bau dieser beiden Fundamente zerstört wurden; die Bestattung ist in Westostrichtung orientiert. Es ist durchaus möglich, daß die romanische Kirche inmitten oder am Rande eines schon bestehenden