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DIE PALÄOLITHISCHEN FUNDE VON DRESDEN-PLAUEN Von Volker Toepfer Im Altpaläolithikum Sachsens nehmen noch immer die Feuersteinartefakte aus dem während der Saale-(Riß-)Eiszeit gebildeten Schotter von Markklee berg sowohl nach der Schönheit kennzeichnender Typen als auch hinsichtlich der Menge des Fundstoffes die erste Stelle ein. Allein es handelt sich hierbei um Werkzeuge und Abfallstücke, die von den einstigen Lagerstätten der alt- paläolithischen Jägerhorden durch periglaziale Zerstörung der interglazialen Landoberflächen in die damaligen Flüsse und dann in ihren Schotterablage rungen zum Absatz gelangten. Da nicht damit gerechnet werden kann, daß jeweils alle in einer Kiesgrube aufgesammelten Artefakte vom gleichen Lager platz stammen, ist auch nicht von vornherein eine Altersgleichheit der im Markkleeberger Schotter gefundenen Geräte zu erwarten. So lassen sich auch nach dem Grad der Patinierung und nach der Technik der Herstellung bei den Markkleeberger Silices mindestens zwei verschieden alte paläolithische Kul turen erkennen. Darauf hat R. Grahmann 1 ) bei seiner monographischen Be arbeitung der Artefakte aus der Umgebung von Leipzig aufmerksam gemacht, und wiederholte vergleichende Betrachtungen der Markkleeberger Artefakte im Naturkundlichen Heimatmuseum der Stadt Leipzig 2 ) lassen das unter schiedliche Alter der Feuersteingeräte aus dem Pleißeschotter zur Gewißheit werden. Während die Hauptmenge gleichartig patinierter Feuersteingeräte dem Levalloisien zugewiesen wird, kommen auch Stücke mit weit stärkerer, weiß- bis braungefärbter Patina vor, die in der primitiveren Schlagtechnik der Clacton-Art (Hartschlagtechnik) bearbeitet sind. Gegenüber Artefakten aus sekundärer Lagerung beanspruchen Funde, die an den ursprünglichen Freilandwohnplätzen in Travertinablagerungen und in den Horizonten von Löß- und Lehmprofilen angetroffen werden, oder auch Zeugnisse menschlicher Kultur in Höhlensedimenten ein bevorzugtes Inter esse, da man bei solchen Fundobjekten in primärer und ungestörter Lagerung mit zeitgleichen Funden rechnen kann. Aus diesem Grunde verdienen die ') R. Grahmann, The lower palaeolithic site of Markkleeberg and other comparable localities near Leipzig, in: Transactions of American Philosophical Society, N. S. 45, 1955, S. 507 ff. 2) An dieser Stelle möchte ich für die Möglichkeit, über das dortige umfangreiche Material mit Kollegen H. Hanitzsch diskutieren zu können, vielmals danken.