Spuren von Kräfteeinwirkungen bei mechanischer Anstrengung oder Bear beitung von Metallen kann man metallographisch bis in die Tiefe einiger zehntel Millimeter verfolgen. Diese Übergangsoberflächenschicht besitzt Abb. 2. Interkristalline Korrosion eines karolingischen Schwertes. gewöhnlich andere physikalisch-mechanische Eigenschaften als das mit ihr zusammenhängende Materialinnere. Der Querschnitt eines solchen Gegen standes hat dann eine elektrochemisch wesentlich unterschiedliche Oberfläche. Die Widerstandsfähigkeit von Metallen und Legierungen ist durch ihren physikalischen Zustand gegeben. Es kann sich hier entweder um eine chemi sche Verbindung im weiteren Sinne des Wortes oder um Mischkristalle bzw. isomorphe Gemische usw. handeln. Die erste Voraussetzung für die Wider standsfähigkeit von Legierungen ist deren Phaseneinheitlichkeit. Legierungen mit einzelnen verschiedenen Phasen unterliegen sehr leicht dem Korrosions zerfall. Ebenso steht es bei Legierungen, die chemische Verbindungen dar- stellen. Am vorteilhaftesten sind Legierungen mit einer ununterbrochenen Reihe von Mischkristallen.